Nachlese Aston Villa-Rapid
Wir waren gerade am letzten Wochenende bei Spielen der Premierleague in London und die Spiele vermittelten sehr gut die dortige Spielstärke. Hohe Präzision der Pässe, gute Referees, wenige Fouls (von der Sorte, dass Spieler tot am Boden liegen bleiben und mit einem blinzelnden Auge auf die Entscheidung des Schiedsrichter schauen, um dann schließlich noch einmal zu rollen oder sich doch zum Weiterlaufen aufzuraffen), starkes Kollektiv.Jeder Vergleich von RAPID mit einem dieser Vereins in der Premierleague erschien mir unzulässig und mir war bang um das heutige Ergebnis.
Und dann das.
Ein sensationeller Auftakt, der die ohnehin vorhandene Motivation noch beflügelte, eine Atmosphäre, die wohl in Europa ihresgleichen sucht.
Der Schlüssel zum Sieg war dieses frühe Erfolgserlebnis. Wer weiß, wie das Spiel sonst ausgegangen wäre, wenn man diesen Euphorie-Schub nicht erlebt hätte.
Was immer man irgendwo für Paläste für den Fußball baut, das Spiel braucht nur 22 Beine und das Feld und die Vision vom Sieg. Ja, und 17600 schreiende Kehlen.
In Parndorf. In Hütteldorf. In Birmingdorf.
Auf nach Birmingdorf!
Die RAPID-Homepage berichtete unmittelbar nach dem Spiel (wie übrigens immer) über das Spiel. „Kapitel 1 der Geschichte ist geschrieben: 1:0-Sieg vs Villa“ (Ob man Geschichte geschrieben haben wird, das wissen wir erst in einer Woche, also etwas vorsichtiger hätte man das formulieren können aber man freut sich eben).
Die Villa-Homepage schweigt sich auch jetzt noch (0:45) aus.
Der Grund liegt wahrscheinlich in der Größe der Firma Aston Villa. Sicher, ihre Seite ist perfekt, aber das Engagement zu haben und sich gleich nach dem Spiel an den Laptop zu setzen funktioniert in einem durchorganisierten System nicht so ohne weiteres. Da muss man die Genehmigung einer Pressestelle einholen, des Mangers oder von sonstwem – und das Engagement erlahmt.
Unsere Stärke ist die Flexibilität der kaum hierarchischen Organisation.
Daily Telegraph, letzter Absatz aus „Rapid Vienna 1 Aston Villa 0: match report“
Time slipped by without any more chances, then the notorious RAPIDviertelstunde began, the home fans marking the final 15 minutes of the match with resounding, rhythmic clapping that shook the stadium as it has done for near on 90 years. Villa, like their supporters, were drowned out. Even so, they are not yet down and out.