Violette zu Rapid?
Der Wechsel von Christoph Saurer vom LASK (vorher aber bei Austria Wien) zu Rapid hat eine ideologische Diskussion darüber ausgelöst, ob man mit dem Engagement von Spielern mit violetter Vergangenheit seitens der Clubführung nicht vorsichtiger sein sollte.Das Religiöse hat immer auch etwas Irrationales an sich, anders geht das ja gar nicht.
Beispiel: die beiden Trainer mit violetter Vergangenheit
Damals, als Hickersberger Rapid zum Meistertitel führte, waren die „Hicke“-Rufe unüberhörbar und das obwohl Pepi 112 Spiele für die Violetten als Spieler und auch zwei Jahre als Trainer absolvierte.
Peter Pacult hat 32 Spiele für die Violetten absolviert und war dort nicht Trainer. Er hat den Pepi hinsichtlich der Leistungen schon hinter sich gelassen, doch lässt eine Belohnung dieser Leistungen seitens der Kurve auf sich warten.
Bei jungen Spielern – und Christoph Saurer war gerade 9 als er zur violetten Jugend kam – muss man berücksichtigen, dass er in diesem Alter keine eigenständige Entscheidung treffen konnte, denn die trafen seine Eltern, und das oft aus rein pragmatischen Gründen und nicht wegen einer Ideologie; zum Beispiel, weil sie in der Nähe der Trainingsplätze wohnen.
Und ihm das vorzuwerfen, ist ähnlich wie Sippenhaftung.
(Wir verlieren ja auch kein Wort darüber, dass Vater Drazan ein Austrianer war. Er hat sich eben für seinen Sohn anders entschieden, weil er meint, dass er bei Rapid bessere Chancen hat. Na, und stimmt das nicht?)
Der Spielerwechsel zwischen grün-weiß und violett – und da insbesondere die Richtung – wäre eine Untersuchung wert.
Mir ist lieber, ein Spieler kommt zu Rapid, weil er meint, seiner Karriere etwas Gutes zu tun als er geht – zum Beispiel wegen ein paar Euro (oder mehr) von uns zur Austria. Der Wechsel von LASK zu Rapid ist für Christoph Saurer sicher nicht einfach nur ein neuer Arbeitgeber sondern die Chance, bei den besten im Lande mitspielen zu können und nicht irgendwo.
Und wenn wir Glück haben, kann er das zeigen.
Es gibt ja Religionen, von denen kann man sich nicht einfach verabschieden (siehe jüngstes Attentat der Taliban gegenüber einer islamischen Sekte) aber Spielern, die sagen, dass sie sich verbessern und daher zu Rapid kommen wollen, denen sollten wir die Tore des Himmels öffnen, denn sie haben ja schon gesehen, wie es anderswo zugeht.
Rein mit ihnen, ins Paradies.