Graz-Fahrt, leicht gestört

Sturm-Rapid 2:2 (1:1)

Choreografie Rapid
So ganz ohne Fackeln geht es bei Rapid nicht:
Bundesliga-Finanzierung durch den Rapid-Anhang

Wenn jemand – so wie ich – das Spiel nicht gesehen hat, ist auf die Zahlen und die Berichte der Medien angewiesen. Wie die Rapid-Statistik zeigt, konnte Sturm das Spiel nur durch massive Härte offen halten.
9 gelbe Karte, zwei Ausschlüsse für Sturm und nur eine gelbe Karte für Rapid
Die Bundesliga-Statistik schweigt sich bezüglich der gelben Karten aus.
  • Philipp Schobesberger traf in seinen letzten 5 Spielen in der tipico Bundesliga. Hamdi Salihi war zuvor der letzte Spieler des SK Rapid Wien, dem das gelang (Saison 2009/10).
  • Simon Piesinger erzielte seinen 9. Saisontreffer. 8 der 9 Treffer erzielte Piesinger nach Standards.
  • Thanos Petsos erzielte seinen 4. Treffer in der tipico Bundesliga. Alle 4 Treffer erzielte er von außerhalb des Strafraums.
  • Thorsten Schick lieferte seinen 15. Assist in der tipico Bundesliga ab – erstmals gab er in einem Spiel der tipico Bundesliga 2 Assists ab.
  • In jedem der 4 Spiele in dieser Saison der tipico Bundesliga zwischen dem SK Puntigamer Sturm Graz und dem SK Rapid Wien gab es mindestens einen Platzverweis (4 gegen die Steirer und 2 gegen die Wiener).
STU-RAP
Wie mir die (steirischen) Zimmerkollegen im Krankenhaus versichert haben, war Rapid die bessere Mannschaft, was aber leider am Ergebnis nicht abzulesen ist.

Dass man noch den Meistertitel holen könnte, ist wohl nur mehr eine theoretische Möglichkeit. Durch die drei Unentschieden (Salzburg, Admira, Sturm) ist sogar das Spiel um den zweiten Platz alles andere als entschieden. Einzig die Presse freut sich über den weiterhin spannenden Kampf um Platz zwei.

Aber eine Serie hält, die von Schiedsrichter Ouschan bei Spielen von Rapid: Unter seiner Leitung hat Rapid noch kein Spiel verloren.

Stellungnahmen zum Spiel

Unsere Links


Reisebericht

Der Treffpunkt am Bahnhof ist von Schwierigkeiten begleitet. Durch einen Computer-Ausfall verkehrt die Schnellbahn nicht im Abschnitt Wien-Mitte-Hauptbahnhof aber schließlich treffen wir doch um 8:30 in der Kurkonditorei Oberlaa im Hauptbahnhof zusammen. Gute Laune, gutes Frühstück.
vlnr: Thomas, Hannes, Peter, Janine, Florian, Elnaz
Am Bahnhof sind an diesem Tag wegen der Computerpanne auch alle Anzeigen der Bahnsteige ausgefallen aber es gibt ja ein Info-Center und wir finden schließlich unseren Zug:
vlnr: Thomas, Hannes, Elnaz, Peter, Janine, Florian
Die Zugfahrt ist sehr angenehm. Besonders die romantische Gegend rund um den Semmering und auch die Fahrt durch das Mürz- und Murtal sind ein Highlight.

vlnr: Peter, Janine, Elnaz, Thomas, Florian, Hannes

Unsere Plätze sind mit einem Tisch. Mit Sparschiene gebucht, ist die Fahrt nur wenig teurer als mit dem offiziellen Rapid-Bus aber deutlich bequemer.

Am Bahnhof in Graz wurden wir von Ossi und seiner Frau mit zwei Autos empfangen und dann gings zum Heurigen Suppan in Kaindorf, etwa 10 km von Graz entfernt.
Janine beim Heurigen Suppan
Das ist der Grund für den Abstecher nach Kaindorf. Ein echter steirischer Heuriger.
Leider kamen aber nicht alle dort an. In einer Linkskurve in einer Waldstraße kam uns im Wagen von Ossi ein Wagen auf der falschen Seite entgegen – und dann gings schnell. Was da genau in den Zehntel-Sekunden nach dem Aufprall passiert, weiß eventuell eine Zeitlupenkamera. Jedenfalls hatten die Airbags Hochbetrieb und verhinderten in der ersten Reihe Schlimmeres.
Ossi fordert Hilfe an

Bemerkenswert war eine Radfahrergruppe, die sich in vorbildlicher Weise um uns Betroffene gekümmert hat, und ebenso die freundliche und professionelle Hilfe des Rot-Kreuz-Teams. Die Burschen erledigen dieses Service am Sonntag freiwillig, während wir uns dem Leben eines Fußball-Fans hingeben.

Ossi und Hannes konnten beim Heurigen weitermachen; Wir, Florian, Hannes und Franz wurden mit der Rettung ins LKH-Graz gebracht. Dort verfolgten wir während der Warterei auf Untersuchungen im Live-Ticker das Spiel: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2.

Florian hatte einen leichten Nasenbeinbruch, der nicht weiter behandelt werden musste, Thomas hatte sich den Kopf angeschlagen, bekam aber ein Mieder verpasst; auch nicht schlecht. Der Herr Franz ist aber so heftig in den Sicherheitsgurt gefallen, dass das Brustbein gebrochen ist. Der Arzt empfahl eine stationäre Aufnahme, um abzuklären, ob nicht etwa Blutgefäße rund um das Herz betroffen sind. Schweren Herzens trennten wir uns, Florian und Thomas fuhren zum Bahnhof, Franz blieb zur Beobachtung im Krankenhaus. Auch ein Erlebnis.

Immer wieder poste ich Bilder in Facebook. Während durchaus aufwändige Berichte über ein Fußballspiel ein paar Likes ergattern, bekam ich für folgendes Bild über 60 Nachrichten, für die ich mich recht herzlich bedanke. Die weitesten Wünsche kamen aus Australien von Günter und aus Frankreich von Patricia, der überraschendste aus dem Rapid-Bus von Christian. DAAANKE!
Bildunterschrift hinzufügen
Man erlebt, was so ein Krankenhaus alles drauf hat, das volle Programm. Infusionen, Röntgen, Computer-Tomographie mit Kontrastmittel, Herz-Ultraschall, EKG, laufende Blutabnahmen, um eventuelle erhöhte Herzfermente festzustellen. Glücklicherweise war alles das negativ und so konnte ich Dienstag leicht zerstochen und ramponiert nach dem Mittagessen wieder nach Wien fahren.

Man bekommt Einblicke in den Alltag einer solchen Abteilung: schwierige Fußverletzungen, Hüftoperationen, die alle einen Brustbeinbruch (Fachausdruck „Sternumfraktur“) als Lappalie erscheinen lassen.

Am Dienstag bekam ich noch ein Mittagessen, das erstmals mit dem Verfahren Cook & Chill zubereitet wurde. Das Tablett ist in der Mitte durch einen Steg geteilt. Links sind die warmen Speisen (Suppe und Hauptspeise), rechts die kalten Speisen (Salat, Dessert). Die Zubereitung erfolgt nun nicht mehr kurz vor dem Mittagessen, sondern schon viel früher. Unmittelbar nach der Zubereitung werden die Speisen in die Transportwagen gegeben und dort auf ca. 4 Grad abgekühlt. Erst kurz vor der Auslieferung wird die „Warm-Seite“ des Tabletts auf Serviertemperatur gebracht. Das geschieht im Transportwagen.

Die Folgen des Brustbeinbruchs: still sitzen, liegen und stehen, das geht. Alle anderen Bewegungen sind plötzlich nicht mehr so einfach möglich. Besondere Schwierigkeiten bereitet Husten, weil man das schwer vermeiden kann. Das Zubinden der Schuhbänder gehört zu den problematischen Übungen. Glücklicherweise ist aber die Arbeit mit dem Computer nicht weiter beeinträchtigt und daher konnte ich diesen Bericht mit einiger Verspätung fertigstellen.

Ich freue mich schon auf die nächsten fußballerischen Highlights, nur bitte nicht gar so turbulent.

Herzlichen Dank an alle, die spontan bereit waren, mich im Krankenhaus abzuholen. Danke an das tolle Team der Unfallchirurgie im LKH-Graz.

Fußball kann was, Facebook auch. Beides verbindet Menschen. Fußball bildet Brücken und Facebook hält Verbindungen aufrecht, die sonst nicht mehr bestehen würden. Beides sehr empfehlenswert.

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