Pilsen-Rapid

In das Land meiner Großeltern

Eigentlich bin ich ein Migrant der dritten Generation, der auch noch die Sprache der Eltern in einer tschechischen Schule erlernt hat, ein Feature, das den heutigen meist türkischen Migranten ziemlich abgeht. Zu sehen, dass man die Sprache noch nicht verlernt hat, dass man alle Aufschriften lesen kann, sich verständigen kann, dass man sich einfach wie zu Hause fühlt. Diese Fahrt nach Pilsen war daher ein ganz besonderes Erlebnis für mich. Gemeinsam mit Christian, Florian und Walter starteten wir am Matchtag um 6:00 die Autofahrt nach Pilsen (Ankunft etwa um 12:00). Für die Hinfahrt wählten wir die Autobahnroute über Brünn und Prag, für die Rückfahrt wählten wir die Route über Budweis und legten dort auch eine Mittagspause im dortigen „Kleinen Brauhaus“ ein. Mein letzter Besuch in Tschechien war 1968. Damals, in der Zeit des Prager Frühlings waren die Städte in einem tristen Zustand und touristisch wenig attraktiv. Das hat sich nun entscheidend verändert. Die städtische Infrastuktur hat praktisch westliches Niveau, die Stadtkerne sind prächtig renoviert und sehenswert. Pilsen trägt heuer den Titel „europäische Kulturhauptstadt“ und man sieht das auch an der liebevollen Gestaltung der Straßen und Plätze. Viele dieser tschechischen Städte, auch Pilsen und Budweis verfügen über einen quadratischen Hauptplatz, der sich wie ein Fenster mit einem Blick zurück bis ins Mittelalter präsentiert. Begibt man sich auf die Aussichtsplattform der Kirche,
Aussichtsterasse der St. Bartholomäus-Kathedrale
Aussichtsterasse der St. Bartholomäus-Kathedrale
bietet sich der folgende 360-Grad-Panorama-Blick: Pano Pilsen.jpgPano Pilsen“ von Stefan B. – Eigenarbeit. Lizenziert unter CC-by-sa 3.0/de über Wikipedia.
Florian, Christian und Walter
Florian, Christian und Walter am Hauptplatz von Pilsen

Hotel Marriott

Dass man in einer Bierstadt weilt, wird im Hotel selbst und auch überall in der Stadt zur Schau gestellt. Im Hotelrestaurant fehlt es auch nicht an einschlägiger Dekoration.
"Bier" in allen Srpachen.
„Bier“ in allen Sprachen.
Das Hotel Marriott schaut auf seine Gäste und bietet in der Nachttischlade die richtige Lektüre an: das Neue Testament (tschechisch) und das Buch „Mormon“ (englisch).
Heliges Hotel Marriott
Heliges Hotel Marriott
Dafür ist die Minibar leer. Es ist schon beim Spiel in Lemberg aufgefallen, dass im dortigen Hotel das Erdgeschoß die Nummer 1 hat. Wir dachten an eine lokale Kuriosität aber da sich diese Beobachtung in Pilsen wiederholt hat, muss man dahinter eine östliche Besonderheit vermuten. Hier einmal der Beweis:
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Im Aufzug des Hotel Marriot gibt es kein Erdgeschoß
Die Stockwerkszählung schaut also so aus: -1, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 Wie schaut es dann mit der Stockwerkszählung im Osten aus? Ein einstöckiges Haus in Pilsen wäre in Österreich ebenerdig. Ein zweistöckiges in Pilsen bei uns einstöckig und so weiter. Am 21. November hat im Volkstheater das Nestroy-Stück „Zu ebener Erde und erster Stock“ Premiere. Im Osten müsste das wohl heißen „Im ersten und zweiten Stock“.

Die Brauerei

Das Pilsner Bier war nicht immer so berühmt wie heute. Im 19. Jahrhundert gab es sogar Bürgerproteste gegen die damals schlechte Bierqualität und es war der deutsche Bierbrauer Josef Groll, der 1842 die bis heute typische Bierart, die auf Gärung in kalten Kellern beruht, einführte. Das Pilsner Urquell ist damals entstanden.
Eingang zur Brauerei aus dem Jahr 1842
Eingang zur Brauerei aus dem Jahr 1842
Das Highlight eines Pilsen-Besuchs ist aber ein Essen in den riesigen Gasträumen, des Restaurants „Na Spilce“, die in den ehemaligen Gärkellern der Brauerei entstanden sind. Der Andrang ist groß, eine Vorreservierung ist wichtig.
Unsere Runde im Pilsner Brauhaus, rechts Josef und Andreas
Unsere Runde im Pilsner Brauhaus, rechts Josef und Andreas
Franz, Christian im Pilsner Braukeller (Aufnahme: Walter)
Franz, Christian im Pilsner Braukeller (Aufnahme: Walter)
Ein besonderes Highlight war, dass in diesen Stunden vor dem Spiel auch René Wagner mit seiner Frau den Keller besuchte.
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René Wagner mit Gattin
Wir bedanken uns bei Andreas für die tolle Organisation des Hotels und die Besorgung der Matchkarten. Der tschechische Bieralltag besteht aber aus dem leichteren 10er und und dem gehaltvolleren 12er Bier:
10° und 12 ° Bier in Tschechien
10° und 12 ° Bier in Tschechien

Die Doosan Arena

Das Stadion wurde in den 1950er Jahren errichtet. Aus dieser Zeit stammt die jetzt noch bestehende Haupttribüne mit zwei Rängen. Damals hatte das Stadion eine Laufbahn. Das heutige Erscheinungsbild stammt von einem Umbau 2012, bei dem drei Tribünen dazugebaut wurden. Was genau dieser Südkoreanische Konzern „Doosan“ tut, kann man hier nachlesen.

Das Spiel

Unsere Plätze waren im Sektor C des zweiten Rangs der Haupttribüne und so präsentierte sich das Stadion etwa eine Stunde vor Spielbeginn:
Blick vom Sektor C auf die Doosan-Arena
Blick vom Sektor C auf die Doosan-Arena
Noch bei der letzten Mitgliederversammlung des „Klubs der Freunde des SCR“ erklärte uns Andy Marek, dass er keine Chance sieht, für Pilsen weitere Karten außer den bereits ausverkauften 600 Karten für den Fansektor zu bekommen. Dann aber gab es aber doch einen ganzen zusätzlichen Sektor auf der Haupttribüne, in dem sich VIPs mit diversesten Fangruppen vermischten. Dieser Sektor C bot Platz für 400-500 Personen und dazu kamen noch einzelne kleine Gruppen in anderen Sektoren. Geschätzt waren daher doch etwa 1200 Rapidler in Pilsen.
Sitzplan Doosan Arena
Sitzplan Doosan Arena
Diese bunte Fanmischung hatte zur Folge, dass im Sektor C gleich vom Beginn des Spiels alles gestanden ist. Wer immer damit begonnen hat, den Sitzplatzsektor in einen Stehplatzsektor umzufunktionieren, es mussten alle hinter ihm Sitzenden wohl oder übel auch stehen, wenn sie nicht das Spiel versäumen wollen. Es dauerte fast 20 Minuten bis ein Ordner, unterstützt von Andy Marek die Stehordnung in eine Sitzordnung gebracht hat. Das erste Tor von Philipp Schobesberger haben einige prompt nicht gesehen. Das Spiel wurde dann auch so entschieden, wie man sich das erwarten konnte. Das Tor von Pilsen entstand in einer starken Drangphase von Pilsen, bei der die Angriffe dann irgendwann doch nicht mehr ausreichend verteidigt werden konnten. Aber die Rapid-Tore waren beide typische Kontertore, die durch die hoch stehende Pilsner Abwehr begünstigt waren. Dass das zweite Tor unfreiwillig komisch zustande kam, mag ein glücklicher Zufall sein aber es hat auch vorher und nachher nicht an hochkarätigen Chancen für Rapid gefehlt, die sogar einen höheren Sieg ermöglicht hätten. Philipp Schobesberger wurde von der UEFA ins Team der Runde gewählt. Die Mannschaft und das Trainerteam hat mit diesem vierten Sieg und dem damit gesicherten Aufstieg ins Viertelfinale enorm viel für Rapid und auch für den österreichischen Fußball erreicht.  Laola1 vermutet auch schon Interesse aus dem Ausland an Zoran Barisic. Andy Müller deutet in diesem Laola-Interview an, dass die zusätzlichen Einnahmen durch die Siege und den Einzug in das Sechzehntel-Finale vorgezogene Transfers in der Winterpause ermöglichen würden.

Rapid um 8 Plätze verbessert

Beim Hinspiel gegen Pilsen lag Rapid in der Punktewertung für die laufende Saison auf Platz 28. Nach dem Rückspiel steigert sich Rapid auf Platz 20, Siehe Tabelle von Bert Kassies.
UEFA Team Koeffizienten 2015/2016
UEFA Team Koeffizienten 2015/2016
Warum man auf Platz 20 ist, wenn man doch alle Spiele gewonnen hat, hat zwei Gründe:
  1. Mannschaften in der CL-Gruppenphase erhalten 4 Bonuspunkte und stehen damit immer bei sonst gleicher Punktezahl immer 4 Punkte vor einer Mannschaft der EL.
  2. Zu jeder Punktezahl, die eine Mannschaft aus individuellen Spielen erreicht, werden immer auch die Punkte des jeweiligen Landes dazugezählt und dabei schneidet Österreich im heurigen Jahr schlecht ab, weil wir nur 20% der möglichen Punkte erhalten, weil vier von fünf ursprünglich angetretenen Vereinen ausgeschieden sind.
Und weil es so schön ist, hier wieder die Tabelle der Gruppe E: Tabelle-Gruppe_E[1] Weltfußball berichtet, dass nur mehr zwei Rapid-Siege fehlen, um für die Saison 2017/18 wieder 5 internationale Startplätze für Österreich zu erobern. Und das ist gar nicht  mehr ganz so unrealistisch, wenn am 12. Dezember ein Sieg gegen Minsk gelingen sollte.

Links

Kurios: Tschechischer Spielbericht mit Google-Translate übersetzt

Vorläufige Torschuss in der 8. Minute Michal Ďuriš, die geschickt auf der rechten Seite frei erzielt. Laxness auf Seiten der seinen Versuch aber die Gastgeber hatten Torhüter Neuheit entschärfen das Problem. Die erste gefährliche Aktion Schnelle hellte sich mehr als šestsetihlavý Kessel Gäste. Verzögern Schobesberger bekam einen perfekten Ball zum großen Spiel, das geladen wird, zu punkten. Schnelle und 13. Minute Vorsprung vor Viktoria Plzen 1: 0. In der dreiundzwanzigsten Minute konnte Schobesberger die Partitur zu erhöhen, wenn er schlug Walk und steuerte auf Matúš Kozáčik. Obstřel aber der Mittelfeldspieler scheiterte ideal österreichischen Einheit und leitete den Ball, um vor den Toren der rechten Stange Pilsen Schrein. Zwei Minuten später belohnt Schiedsrichter Banti Limberského Intervention Gelbe Karte und erhielt Gelegenheit Schnelle Freistoß aus einer gefährlichen Position vor dem Tor gegeben. Steffen Hofmann, sondern nur ging in den Handschuh Matúš Kozáčik. Minute No. 32 wurde Torchancen Victoria markiert. Ball auf dem Elfmeterpunkt, schlagen die Mark Thomas Hořava, aber seine Grund Schuss verfehlte das Ziel Schnelle. Große Übergang in Angriff endete Kovaříková Schuss zeigte Viktorianer in der 38. Minute des Spiels. Durch Rajtorala und Kolar bekam den Ball auf Mittelfeldspieler mit der neunzehn auf dem Rücken, seine aggressiven Versuch, sondern ging nur an das Publikum. Goal nicht bringen rasches Handeln Kolar mit Duris, so dass die erste Hälfte endete in einem schlechten Zustand für Plzen. Zu Beginn der zweiten Hälfte der Verteidigung Viktorianer Standardsituation von Wien aus der Gefahrenzone. Aufmerksame Kozáčik aber es war 48 Minuten auf der Website. Nach 55 Minuten stellte er ein gefährlicher Weitschuss einen neuen Mann auf dem Platz Srdjan Grahovac, aber nach einem Konter ungenau ausgerichtet. Viktorianer versuchte, sich aktiv gegen das Coaching zu spielen, die sie blühte auch. Eine Reihe von Standardsituationen, weder Ziel Chance Thomas Hořava über. Coach Karel Krejci reagierte auf das Spiel, Wechselstrom und 63 Minuten in das Feld anstelle von Milan Petržela frischen Jan Kopic geschickt, fünf Minuten später, von Daniel Kolar Jan Holenda ersetzt. Nun ist die robuste Stürmer war eine Schlüsselfigur in diesen Minuten. Zuerst 70 Minuten die Latte getroffen, ein paar Augenblicke später, nach Kovaříková Pass Kopf ging – band 1: 1! Viktorianer in der zweiten Hälfte diktierte das Tempo des Spiels, natürlich, kam das Schlimmste, was man haben könnte. Separate spill nicht wirklich nezakončil Philipp Schobesberger, verpasste nur gerutscht, aber aufgrund der Trägheit hinter der Torlinie schlurfte der Ball – 1: 2. Alles oder nichts, wahrscheinlich 10 Minuten vor dem Ende, sagte Trainer Karel Krejci, verwendet er die letzte Substitution und statt Rajtorala geschickt Francis, den dritten Angreifer ajdin mahmutović Tonhöhe. 84 Minuten nicht benutzt fast hundert-prozentige Chance Michal Ďuriš gegen dessen Schuss aus einer kleinen Linden geschickt warf Handschuhe Torwart Neuheiten. Für die gegnerische Verteidigung Victoria nahm Konter österreichische Spieler, aber sie waren auch nicht mit übermäßiger Präzision begegnet, und landete am Torpfosten. Trotz der Enddruck Vikoria mindestens erreicht die Siedlung auch im zweiten Spiel mit dem Ziel der RAPID Wien erlag.

Heimfahrt

08:00 Frühstück 09:00 Abfahrt vom Parkhaus 11:30 Ankunft in Budweis 12:00 Mittagessen im Kleinen Brauhaus 13:00 Abfahrt aus Budweis 16:30 Ankunft in Schwechat 17:00 Ankunft in Favoriten

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erscheint ab sofort auf der Adresse http://tagebuch.ewkil.at. Die Beträge bis zum Spiel Rapid-Sturm am 31. Oktober sind gleichzeitig auch auf http://ewkil-rapid.blogspot.com zu finden. Die Kategorisierung und Beschlagwortung wird in der nächsten Zeit vervollständigt.    

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