2015-12-05 Rapid-Ried
2:1 (1:1)
Alle schauten besorgt Richtung
Richard Strebinger, wie er mit seiner Unsicherheit aus dem Admira-Spiel umgehen würde, und es lief ganz gut, denn es gab für ihn praktisch nur zwei gefährliche Situationen.
1 HZ: Das Führungstor für Ried. Dieses Gurkerl aus kürzester Distanz wurde durch eine Unachtsamkeit im Mittelfeld (
Florian Kainz) eingeleitet.
2.HZ: Ein gefährlich zur Mitte (statt zur Seite oder zum Corner) weggefausteter Ball; aber der Rieder Stürmer war von dieser unerwarteten Vorlage so überrascht, dass er das leere Tor nicht traf. Da hatten wir echt Glück, dass da nicht mehr passiert ist.
Schließlich gab es einige tolle Paraden von
Richard Strebinger, die uns, den Zuschauern, wieder Mut machen, dass er seine Unsicherheiten vielleicht doch wird überwinden können.
Guat is‘ gangen, nix is gschen!
Dennoch gab es – besonders in der 2. Halbzeit und in der Schlussphase – Drangperioden der Rieder, die aber glücklicherweise erfolglos blieben, weil die Rieder kaum in den Strafraum kamen und sich mit eher harmlosen Weitschüssen versuchten. Dafür sind die Rieder mit vier Gelben Karten aufgefallen (keine für Rapid).
Dass
Philipp Prosenik mit diesem geringen Anteil am Spiel (die Rapid-Statistik zählt einen Torschuss) volle 90 Minuten am Spielfeld und
Matej Jelic nur zu einem Proforma-Einsatz kommt, ist nicht nachvollziehbar.
Philipps Torvorlage war eher vom Typ „unbeabsichtigt“, es sollte wohl eher ein Torschuss werden. Nicht, dass man von seinem Konkurrenten
Matej mehr erwarten könnte, aber Spielpraxis können wohl beide brauchen.
Eigentlich muss man dem Trainerteam gratulieren. Die Spielweise von Rapid ist so, dass alle aus dem Kollektiv für ein Tor gut sind und die Abhängigkeit von den Stürmern dadurch nicht so groß ist.
Waldorf und Statler
„Zwei Einige älteren Herren beobachten das Geschehen von ihrer Loge (im zweiten Rang, gleich hinter uns) aus und kommentieren jeden und alles mit sarkastischen Äußerungen, da ihnen kein Auftritt gefällt. Obwohl sie sich benehmen, als sei die Muppet Show (das Rapid-Spiel) das Allerletzte, sind sie Stammgäste und haben keine Show (kein Spiel von Rapid) versäumt. Dank ihrer Sprüche – vor allem ihrer Schlussworte nach dem Abspann – wurden sie zu den (unseren) heimlichen Stars der Show, obwohl sie ihre Loge nur selten für kurze Bühnenmomente verließen.“
Der obige Text stammt mit Ausnahme der in Klammern gesetzten fett gedruckten Ergänzungen aus der Wikipedia, Artikel „
Die Muppet Show“ und beschreibt die zwei älteren Herren, die das Geschehen auf der Bühne kommentieren.
Auch in der Reihe hinter uns sitzen seit Jahren einige ältere Herren, die das Spiel kommentieren. Anfangs waren ihre Anmerkungen für uns ärgerlich, mittlerweile erscheinen sie uns kabarett-reif. Man hat den Eindruck, als wollten sie eine Art „Tipp-Kick“ mit den Spieler spielen. Sie geben den Spielern genaue Anweisungen, in der Art wie es Schutzengel tun würden. Sie wissen genau, was in welcher Szene zu tun gewesen wäre, nicht dabei beachtend, dass jede Entscheidung, die man vordergründig als vorteilhaft ansieht, dann auch den Realitätstest bestehen würde, denn jede Aktion hat auch eine Reaktion des Gegners zur Folge und die weiß man nicht – auch als Schutzengel weiß man das nicht. Wüssten wir nicht, dass wir über eine der besten österreichischen Mannschaften verfügen, man könnte aufgrund der Kommentare meinen, wir wären in einer Schülerliga. Und das nicht nur bei verlorenen Spielen, nein auch bei tollen Siegen. Es gibt immer was zu meckern…
Transparente, unverständlich …
Mangels Griechischkenntnissen bin ich bei der Interpretation des Transparents – wie die meisten Stadionbesucher – auf Vermutungen angewiesen.
Am 30. November sollte Panathinaikos gegen Olympiakos spielen. Aber es gab Krawalle, einen Platzsturm des Panathinaikos-Anhangs bereits vor Anpfiff und das Spiel wurde abgesagt.
Bericht und Bild in weltfußball.at. Als erste Interpretation deute ich also die Schrift als eine Art Solidaritätsadresse mit den griechischen Brüdern im Geiste.
In einem
ORF-Bericht erfährt man mehr. Die Meisterschaft darf in Griechenland erst dann wieder fortgesetzt werden, wenn die Vereine Maßnahmen für die Sicherheit getroffen haben. Dazu zählen Überwachungskameras ebenso wie elektronische Eintrittskarten und darauf dürfte sich die grün durchgestrichene Eintrittskarte im Transparent beziehen.
Aus Bemerkungen aus meinem Sitzumfeld entnehme ich, dass niemand den Text, die Botschaft und den Hintergrund dieses Transparents verstanden hat. Das Transparent ist daher sinnlos – zumindest für die 12.700 Stadionbesucher, genau so wie eine türkische oder arabische Aufschrift auf einem Firmenschild in Favoriten oder Ottakring. Dort aber, in Favoriten und Ottakring wird der Text in deutscher Sprache wiederholt.
Bitte liebe Freunde: wenn Ihr wollt, dass Eure Botschaft nicht nur in Griechenland sondern auch hier verstanden wird, dann bitte zweisprachig! Wir verlangen das (mit Recht) von ausländischen Unternehmen, also sollte das auch für uns selbst gelten.
…und drohend
Etwas archaisch muten diese drohenden Transparente an. Wer das Akronym „SVAS“ nicht parat hat: es handelt sich um die krisengeschüttelte „Sportvereinigung Austria Salzburg“.
Beide Transparente sind irgendwie drohend. Einerseits stellt man sich klar auf die Seite von Platzstürmern in Griechenland, anderseits muss jede Situation auch gleich einen Schuldigen haben, der auch „zu bezahlen“ hat.
Wie beim Fußballspiel. Aber auch beim Fußballspiel ergeben sich Situationen, die einfach passieren und die nicht notwendigerweise einen klaren Schuldigen haben. Entscheidungen aus einer gegeben Situation sind vordergründig vorteilhaft, können sich einige Spielzüge später als fatal erweisen, wie zum Beispiel der Rückpass von
Florian Kainz, die später zum 0:1 führte. Wer kann das im Vorhinein wissen? Wir, die Zuschauer meinen, das zu wissen, wie unsere Freunde. Aber wir täuschen uns, denn wir beurteilen etwas, nachdem wir den ganzen Film gesehen haben. Es hätte genau so gut passieren können, dass einer der Verteidiger den Ball weggeschlagen hätte – und wir könnten uns an die Szene gar nicht mehr erinnern.
Ungerecht
Gemeinsam, Essen, Trinken, so etwa ist unser Fußball-Motto. Ein Fußballspiel ist für uns sowohl eine unterhaltsame als auch kulinarische Angelegenheit. Ich bewundere unseren 12jährigen
Benjamin, der beim Don Camillo eine Riesen-Pizza verdrückt und dann im Stadion ein Popcorn (im Bild musste es sein Vater halten, weil gerade eine wichtige Szene im Computer-Spiel zu absolvieren war) und Schaumbecher und dennoch ist er extrem schlank. Ich selbst mühe mich mit Salat ab aber egal, was ich auch wähle, ich nehme zu. Ungerecht das alles. Man müsst‘ halt noch einmal Zwanzig sein.
Links
Krampuskränzchen
Am Freitag fand das alljährliche Krampuskränzchen beim „Klub der Freunde“ mit Riesentombola für den Rapid-Nachwuchs statt. Die schon traditionellen Fleischlaberln von Margit durften ebenso wenig fehlen wie die Gulaschsuppe. Mit ein bisschen Glück gewann man einen Koffer vom Kofferdoktor
Mosovsky, um die vielen Gewinne verstauen zu können, zum Beispiel die vielen Blumen der Gärtnerei
Schiffinger & Schuster.
Krampus
Walter hätte auch ganz gut zur Nachbesprechung der Mannschaft nach dem Admira-Spiel gepasst.
Ein Dortmunder Ehepaar, welches schon das zweite Jahr beim Krampuskränzechen zu Gast ist, hat versprochen, auch im nächsten Jahr wieder nach Wien zu kommen.
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