Sturm-Rapid
0:2 (0:1)
Man kann es den Sturmfans nicht wirklich verdenken, dass sie eigens das Lied „Viva-Espa
ña“ einstudiert und am Spielbeginn angestimmt haben.
Hier ist eine hübsche Version davon. Zwar heißt es im Sprichwort, dass Schadenfreude die schönste Freude wäre, doch ist es besser, wenn man – wie in diesem Spiel – zuletzt lacht und nicht zu früh.
So, wie sich das Spiel in den ersten Minuten angefühlt hat, stand Rapid unter Druck. Aber so beschäftigt, dass sich nicht immer auch ein Konter ausgeht, war man doch nicht. Ein bisschen hat
Philipp Schobesberger seinem Kollegen im Sturm die Show gestohlen, den von der Art der Aufstellung wäre es eher die Rolle des zentralen Stürmers, diese Konter vorzutragen. Das kann uns aber egal sein.
Wir glauben beobachtet zu haben, dass sich sowohl die Mitspieler als auch der Trainer sehr um
Matej Jelic bemühen, damit er in seiner Position mehr Spielanteile bekommt.
Für den Spielverlauf verwende bitte die zahlreichen Links.
Wegen des schönen Abendrots zur Pause, hier ein stellvertretendes Bild vom Spiel:
Ballaktionen
Die Statistik-Seite bei Rapid ist nicht sehr übersichtlich, denn man muss mühsam jeden einzelnen Spieler anwählen, um schließlich einen Gesamtüberblick zu bekommen. Bei dieser Tabelle kann man gut ablesen, wie wichtig etwa
Thanos Petsos für das Team ist, und dass das linke Duo
Stangl – Schobesberger deutlich mehr Spielanteile hat als das rechte
Pavelic – Murg.
88
Petsos
77
Stangl
67
Grahovac
59
Schobesberger
58
Pavelic
54
Hofmann M.
47
Schwab
41
Sonnleitner
29
Jelic (74 Minuten)
29
Murg (70 Minuten)
10
Alar (20 Minuten)
8
Prosenik (16 Minuten)
3
Tomi ( 2 Minuten)
Choreografien
Die Grazer hüllen das Spielfeld zu Beginn in eine graue Wolke.
Der Rapid-Block verzichtet diesmal auf Fackeln, davon hat man nach dem Derby genug.
Der BlockWest vermeldet:
„Willkommen zurück, Suppe“ und Sturm betont:
„Im übrigen sind wir der Meinung, dass Sturm-Graz für professionelle Strukturen, Karriereplattform und attraktiven Fußball stehen muss“. Das hatten wir schon einmal bei einem Spiel im Prater. Schließlich hatte Sturm noch einen Text mit Bezug zum Verhalten der Ultras in Valencia zu bieten:
„Im Universum sind viele gleich und manche gleicher. Die Capos im Stadion, das Fußvolk draußen aber alle um eine Blamage reicher“. (
siehe Bilder)
Links
Nachlese „Schwarzer Donnerstag“
Ein ziemliches Echo hatte der letzte Tagebucheintrag
„Schwarzer Donnerstag“ in der Facebook-Version. Zu dem Thema, warum die Ultras nicht ins Stadion gekommen sind, gibt es eine
Original-Stellungnahme der Ultras, die zwar die Situation etwas detaillierter beschreibt aber an dem Umstand nichts ändert, dass der Gruppe ein Tuch wichtiger ist, als der Besuch im Stadion.
Es geht nicht darum, die Leistungen der Ultras zu schmälern. Die Rapid-Ultras genießen bei Rapid besonderes Ansehen und jeder hier weiß, dass sie sich als Gruppe unpolitisch präsentieren und dass sie darüber hinaus immer wieder durch tolle Aktionen für sozial Schwache und anderswie Hilfsbedürftige auftreten. Vom Support und den tollen Choreografien ganz abgesehen.
Das alles ist aber in Valencia völlig unbekannt und dort gibt es aus ganz anderen lokalen Gründen eben ein Verbot, das Wort „Ultras“ im Stadion zu affichieren. Also mit einem Sitzstreik vor dem Stadion wird man diese Herren nicht umstimmen können. Anderer Verein, andere Regeln.
So, und statt das Wort „Ultras“ bei diesem Spiel ausnahmsweise nicht zu zeigen, weil das eben beim Gastgeber nicht erlaubt ist, bleibt man lieber vor den Toren, vielleicht hat ja wer Mitleid. Wegen solcher Haltungen, die mit „Ehre“ zu tun haben, wurden in unserer Geschichte schon Kriege angezettelt. Und gerade deshalb wäre in solchen Situationen ein gewisser Pragmatismus angebracht.
Hier ein paar Originalzitate (die weniger freundlichen zensuriere ich). Es beginnt damit, dass man als Außenstehender weder ausreichende Kenntnis vom „Wesen der Ultras“ hätte, dass man also ahnungslos wäre.
„Wer nicht versteht, was UR bedeutet, wird auch in einer Diskussion eure Argumente nie verstehen wollen oder können.“ Es wird behauptet:
„dass die Ultrabewegung Rapid mehr gebracht als geschadet hätte“. „Und wieso haben die 2.000 im Stadion gar nix zsammbracht an Support?“ „Ich würde die Herrn, die hier auf die UR und ihre Überzeugung hinhauen, bitten die Fotos von den diversen Choreos von ihren Seiten zu löschen.“ „Komisch das sich Leute aufregen die nicht mal im Auswärtsblock stehen um Rapid zu unterstützen?“
Die gute alte Guter-Fan-Schlechter-Fan-Diskussion beginnt wieder von vorn. Es kann nicht jeder Ultra sein aber jeder Rapidler will, dass mehr Menschen zu Spielen von Rapid kommen, egal, wo sie dann sitzen.
Es wird immer wieder gesagt, wie großartig der Support der Ultras wäre. Und man kann dazu immer nur wiederholen, dass niemand das in Abrede stellt. Niemand sonst im Stadion kann eine so große Gruppe zusammenhalten und zu einem konzertierten Aktion führen. Das erfordert Qualitäten, die sich weder jemand anders zutraut, noch gibt es jemanden auf den anderen Tribünen, der sich einer solchen Gruppe unterordnen würde. Einer Gruppe, die ihre Mitglieder quasi aus „religiösen Gründen“ dazu zwingt, nicht ins Stadion zu gehen, weil das Tuch nicht da hängen darf. Das kann man vielleicht einem Schüler einreden oder jemanden, der das mit der Muttermilch aufgesaugt hat aber was auch immer dazugehört, ich habe das nicht. Ich habe nicht das Zeug zum tragischen Helden.