WAC-Rapid
2:2 (0:2)
Wir unternehmen diese Fahrt mit dem Rapid-Bus unter der Leitung
Hans (Speising), am Steuer „Käptn Nemo“ in einem (noch) nagelneuen Bus, Internet und Steckdosen inklusive. Abfahrt 13:30, Rauchpause in Loipersdorf, längere Pause in Kaiserwald. Zwischendurch wird gemeldet, dass
Mikl-Leiter vom Chef „back to the roots“, nach Niederösterreich beordert wurde. Man kann spekulieren für wen das ein Vor- oder Nachteil ist… Wir werden etwa um 17:45 ankommen. Jetzt geht’s einmal hinauf auf die Pack. So fühlt er sich an, der Rapid-Bus:
Die Lage ist klar: alles spricht gegen Rapid. Die Bilanz der bisherigen Auswärts-Spiele gegen den WAC, die Bilanz der letzen 5 Spiele, die Tabellensituation, die RB klar voran zeigt, der verletzte
Petsos, eventuell auch der Druck des Umfelds und der Fans.
Alle Mitreisenden sind auf der Fantribüne,
Florian und ich auf der Haupttribüne. Anders wäre es auch nicht möglich, die
81 Bilder, viele davon von der Fantribüne zu zeigen. Wir sind die einzigen Rapidler und „genießen“
Das Spiel
Eigentlich war es ein gutes Spiel von Rapid, doch das entscheidende 3:0 wollte und wollte nicht gelingen. Wem will man da die Schuld geben?
Barisic hat (endlich)
Tomi aufgeboten und nach 13 Spielminuten bedankte sich dieser mit dem 1:0. Und gleich darauf hätte derselbe
Tomi schon die Chance auf das 2:0 gehabt, das dann schließlich – erst kurz vor der Pause – durch
Louis Schaub fiel.
Tomi
Wer von uns weiß schon, warum dieser
Tomi nicht mehr eingesetzt wird? Immerhin hat
Tomi 3 Tore in seinen 7 Einsätzen geschossen (
Jelic 5 Tore bei 31 Einsätzen). Berechnet man nicht die Einsätze sondern die (kurze) Einsatzzeit ein, dann ergibt das eine tolle Torquote von 93 Minuten pro Tor (zum Vergleich
Beric 118 Minuten,
Jelic 346 Minuten!), die beste aller derzeitigen Spieler seit dem Abgang von
Beric. Mir persönlich gefallen das Stellungsspiel und die Einsatzfreude von
Tomi viel besser als jene von
Jelic. Warum genau
Tomi praktisch nie eingesetzt wurde, konnte mir bisher niemand sagen; ich zähle nur die Tore und die Einsatzminuten und das ist ziemlich unangreifbar. Und in dieser Disziplin ist
Tomi Spitze! Vermutlich ist es das Alter, das den Trainer abhält,
Tomi öfter einzusetzen, denn er will möglicherweise
Jelic die Gelegenheit geben, sich nach vorne zu spielen. (Andere müssen diese aber diese Lernphase beim Nachwuchs absolvieren.)
Zurück zum Spiel.
Die zweite Halbzeit bestand zunächst in einem Verschleppen des Spiels durch Rapid, das einen Höhepunkt in der extrem lang dauernden Auswechslung von
Steffen Hofmann hatte. Im Bild sieht man
Steffen nach einem Laufduell am Boden sitzen. Die Einwechslung dauerte extrem lange. Erschöpfung/Verletzung oder Kalküll? Wer weiß das schon…
Bis zur 75. Minute plätscherte das Spiel dahin, der WAC kam zu keinerlei nennenswerten Chancen. Dass der für
Tomi eingewechselte
Jelic mit einem Flugkopfball nur die Latte traf, der Nachschuss in die Wolken ging, schien uns zu dem Zeitpunkt noch verkraftbar, doch nach einem Eckball fiel der Anschlusstreffer in der 83. Minute und sogar während der Kärntner Schlussoffensive hatte Rapid noch die Entscheidung durch einen Konter mit
Kainz und
Alar allein vor dem Tor am Fuß, doch
Alar vergab nach idealem Zuspiel von
Kainz; und
Dobnik wird ob seiner Heldentat von den Kärntnern zum „Man of the Match“ gewählt.
Das bittere Ende war der nicht unverdiente Ausgleichstreffer als Höhepunkt der Schlussofensive durch den WAC in der Nachspielzeit.
Man kann nicht alle Tore verhindern. Und Rapid hatte als dominierende Mannschaft ausreichend viele Chancen auf einen deutlichen Sieg aber vielleicht spielte man zu lange auf „Halten des Ergebnisses“ und nutzte nicht die spielerische Überlegenheit zu einem weiteren Treffer aus.
4 Minuten Nachspielzeit
Üblicherweise wird pro Einwechslung eine halbe Minute eingerechnet. Da beide Teams je drei Spieler eingewechselt haben, ergibt das im Normalfall 3 Minuten. Aber Schiedsrichter
Harkam bestimmte die Nachspielzeit mit vier Minuten. Andere Verzögerungen gab es nicht, daher wurde diese vierte Minute offenbar wegen der Spielverzögerungen durch Rapid eingerechnet. Und diese – eigentlich bei Rapid sonst nicht beobachtete – Taktik war schließlich die Ursache für die – wieder einmal – gefühlte Niederlage, denn der Ausgleichstreffer fiel genau in der 94. Minute.
Fußball ist interpretierte Realität – in Nachhinein
Bei allem Ärger über das Ergebnis, das von unseren mitreisenden „Fans“ teilweise auch in eine Beschimpfung der Spieler ausartete, muss man bedenken, dass allein durch einen Abpfiff einige Sekunden vorher, dasselbe Spiel in einem ganz anderen, nämlich durchaus heroischen Licht erschienen wäre. So beenden wir das fünfte Spiel in Folge ohne Sieg; die längste derartige Serie unter
Zoran Barisic.
Das Ergebnis eines Fußballspiels hat eine Auswirkung auf das Befinden der Fans, klar, die sind jetzt ziemlich frustriert; aber es beeinflusst auch die Einschätzung des Gesehenen in einem Ausmaß, das jede Objektivität vermissen lässt.
Die Tore sind nicht die Leistung, Tore passieren einfach – oder eben nicht, warum auch immer. Die Leistung ist das, was sie ist: die Summe der Aufwendungen („Arbeit“) pro Zeiteinheit. Dass also ein Spieler in 90 Minuten 10 Kilometer abspult ist eine größere Leistung als die eines anderen, der um selben Spiel nur 8 Kilometer „leistet“. (Aber es muss natürlich nicht heißen, dass der Dauerläufer unbedingt deshalb mehr Tore erzielt.) Wenn 500 Fans mitreisen, ist die Leistung höher als bei 400 Fans, usw. Aber wir wissen, dass alles das nur
im Schnitt eine höhere Torquote ergibt, nicht in einem einzelnen Spiel.
Geld hat eine den sonstigen Einsätzen gleichartige Qualität. Mit mehr Geld, könnte man einen weiteren Stürmer halten und damit die Torquote zu seinen eigenen Gunsten erhöhen. Aber das hat Rapid nicht, Rapid hat
Jelic, für mehr reicht es nicht.
Wenn wir nun eine kurze Zwischenbilanz des Spitzetrios (vor dem gestrigen Spiel) ziehen, dann gibt es einen deutlichen Vorteil bei der Tordifferenz für RB.
T TG TD
RB 59 29 30
Rapid 55 36 19
Austria 45 42 3
Rapid schießt im Schnitt um ein paar Tore weniger und kassiert ein paar Tore mehr. Und das ist eben ein bisschen zu wenig für einen Meistertitel. Es heißt überhaupt nicht, dass ein Meistertitel nicht dennoch möglich wäre, aber man hat einfach die schlechteren Karten.
Wir können ins Treffen führen, was immer wir wollen. Zum Beispiel die unglückliche Verletzung von
Jan Novota in Villarreal, die uns 6 Punkte gekostet hat oder die Doppelbelastung im Herbst, die RB nicht hatte, die gestrige 94. Minute, was auch immer. In Summe ist unsere Tordifferenz etwas schlechter und das kostet dann eventuell den Meistertitel und das nicht einmal unverdient, wie man am Vergleich der Tordifferenzen sieht. Würde man trotz schlechterer Tordifferenz Meister werden, dann wäre es statistisch gesehen ein solcher, der mit „etwas Glück“ erspielt wurde. Was aber uns Fans ziemlich egal wäre.
Was wäre es erst für eine Blamage, würde man das Derby am kommenden Sonntag nicht klar für sich entscheiden.
Die Lavanttal-Arena
Der Stadionsprecher in Wolfsberg gehört zu der bemühteren Sorte seiner Zunft. Er hat bei seiner Moderation keinen der zahlreichen Sponsoren vergessen. Er versuchte durch eine enthusiasmierte Ansage die 6.580 Zuschauer von den Sitzen zu reißen. Was ihm zu Spielbeginn nicht gelang, gelang der Mannschaft des WAC. Fast konnte man den Eindruck haben, als hätte sich der WAC sein Pulver für den Schluss aufgehoben, auf einen Zeitpunkt, bei dem keine Ergebniskorrektur mehr möglich ist.
Support
Der Block bedankte sich bei den mitgereisten Fans aus Nürnberg mit einer tollen grün-weiß-roten Choreografie; zuerst mit Fahnen
dann mit Rauch
Unsere Plätze genau gegenüber dem Rapid-Fanblock erlaubten uns, schöne Bilder zu machen. Ihr könnt Euch die Bilder auf unser neuen
Bilderseite anschauen.
Ein mitfahrender Fan kritisierte den völlig vom Spiel losgelösten Support des Blocks. Nicht einmal das Führungstor konnte den Sprechgesang anlassbezogen unterbrechen.
Die Fans sind so mit sich selbst beschäftigt, dass sie das Geschehen am Spielfeld offenbar eher stört. Sie erscheinen wie ein Opernorchester, das übersieht, dass die eigentliche Handlung auf der Bühne stattfindet und nicht im Orchestergraben und daher spielt das Rapid-Fan-Orchester an den Sängern vorbei. Und dabei wäre ein Synchronismus zwischen Orchester und der Bühne wohl die wichtigste Aufgabe des Dirigenten.
Im Stadion, das sich Lavanttal-„Arena“ nennt, ist aber alles das kaum zu hören. Das „Arena“ bezieht sich wohl eher auf die umschließenden Berge als auf die Bauform der Ränge. Die Fangesänge verlieren sich in der Weite des Platzes.
Links
Rapid II-Parndorf 3:8
Leider ist zeitgleich zum Wolfsberger Spiel Rapid II 3:8 gegen Parndorf untergegangen.
Rapid, der Verein mit den meisten Zuschauern in der höchsten Spielklasse hat gleichzeitig die wenigsten bei den Nachwuchsspielern. Dass das niemandem zu denken gibt? Auch der Besuch von Präsident
Krammer beim letzten Spiel konnte daran nichts ändern. (Ehrenpräsident
Edlinger ist ohnehin fast immer anwesend.)
Dort, bei Rapid II, könnte aber Einiges an der Organisation verbessert werden. Es sind ja nicht allein die Spieler, die verlieren. Die Spieler haben vielleicht einfach zuwenig das Gefühl für jemanden zu spielen, finde ich. Es ist ja niemand da. Und diese Wenigen werden durch unzweckmäßig angesetzte Spieltermine noch gekonnt minimiert.
Bereits das Spiel gegen Sollenau wurde deutlich zu spät angesetzt, denn wenn man rechtzeitig zum Spiel der Nationalmannschaft kommen wollte, musste man das Spiel vorzeitig verlassen, Viele werden daher gleich gar nicht gekommen sein.
Es wird auch geworben. Beispielsweise konnte man als Besucher des Länderspiels kostenlos das Spiel von Rapid II besuchen. Aber niemand hat’s gewusst.
Es kommt immer wieder vor, dass Spieltermine von Rapid II kurzfristig verschoben werden. Das heutige Spiel gegen Parndorf war ursprünglich für Sonntag angesetzt und ist auf einmal am Samstag. (Ich habe die Termine vor einiger Zeit kontrolliert, kann das aber nicht jeden Tag machen.)
Weiters ersuchen wir die Webmaster der betroffenen Seiten mehr Einigkeit bei den Terminen zu zeigen. Beispiel (Stand 9.4.): Spiel gegen Schwechat: Ligaportal meldet Samstag 24.4., Rapid-Seite meldet: Sonntag 25.4. Wer soll sich da auskennen.
Man nimmt die Spiele von Rapid II bei Rapid nicht ernst, meine ich.
Es gibt keinerlei Kommunikation, wie zum Beispiel einen Newsletter. Das wäre ja heutzutage keine große Sache. Es würde die wenigen Besucher zusammenrücken lassen. Die etwas verstaubte, wenig professionelle und ein bisschen autoritäre Ansage durch
Leo Gartler ist irgendwie symbolisch für den unzeitgemäße Unterstützung des Teams.
Was das alles mit der Niederlage von Rapid II zu tun hat? Vordergründig nichts, weil man ja gerne sagt, dass das alles keine Tore schießt, aber alle diese Details sagen der Mannschaft, dass Erfolge nicht so wichtig ist. Ich denke schon, dass man das als Spieler mit der Zeit spürt. Für Rapid II ist es motivierender, in Dornbach, auf der Hohen Warte oder in Horn zu spielen, dort erhalten sie mehr Aufmerksamkeit.
Und man ist schon wieder bedrohlich nahe der Abstiegszone!
Links
- Forza Rapid auf Beisltour
- Maxi Wöber hat verlängert
- Saisonende Thanos Petsos
- Gaberln mit Joghurt-Snack
- Der Verkauf der VIP-Plätze
- Die Titelträume der Fans
- Link zum Video