Admira-Rapid
1:3 (0:1)
Hätte Rapid bei diesem Spiel 4:0 verloren, könnte man meinen, es war eben deshalb, weil das Ergebnis für Rapid nicht mehr von Bedeutung war und die Admira die Punkte dringend für die Absicherung des vierten Platzes gebraucht hat. Wir hätten eine Erklärung für ein solches Ergebnis gehabt.
Aber damals am 12.3. als Rapid zu Hause mit 0:4 gegen dieselbe Admira unterging, damals hatten wir überhaupt keine Erklärung für dieses Ergebnis. Rapid hätte die Punkte für die Sicherung der Tabellenführung gebraucht; für die Admira war es eigentlich nur ein Prestigeerfolg.
Link.
Heute war es genau umgekehrt. Die Admira brauchte dringend einen Sieg, um aus eigener Kraft in die Europa-League zu kommen und für Rapid war das Ergebnis egal.
Zwar hatte die Admira mehr Spielanteile aber Rapid eben mehr Tore.
Was wir daraus lernen können? Es wird den Spielern bei fehlendem Erfolg oft vorgehalten, dass sie unkonzentriert und unmotiviert seien. Sie hätten ihre Gedanken woanders. Wann, wenn nicht bei diesem bedeutungslosen Spiel könnte man so ein Argument anführen. Aber es ist kein gutes Argument, denn wir haben gewonnen und man konnte nicht sehen, dass das Spiel deshalb weniger interessant gewesen wäre oder dass die Spieler weniger engagiert gewesen wären.
Erfreulich die Einwechslung von
Dino Kovačec, den wir ja von Rapid II schon sehr gut kennen und auch der Einsatz von
Andreas Kuen, der sich deutlich besser im Spiel bewegte als sein Vorgänger
Matej Jelic.
Interessantes Spiel mit Jubel auf beiden Seiten nach dem Schlusspfiff; der Rapidler über den Sieg, der Admiraner über den gleichzeitigen Sieg der Austria über Sturm. Admira spielt international.
Die Angst vor dem ‚Knopfloch‘ geht um
Weil
Tobias Knoflach nie eingesetzt wird und sein bisher einziger Einsatz ein ziemlich verpatzter war, befürchteten viele Probleme. Hier sieht man
Tobias mit einer tollen Parade beim Aufwärmen.
Die Befürchtungen waren aber unbegründet.
Tobias spielte (mit Ausnahme zweier Ausschuss-Hoppalas) sehr sicher.
Das Ambiente
Unsere Sitzplätze waren in der letzten Reihe im zweiten Rang mit einem tollen Überblick. Es waren alle da, „die eh oiwäu då san“ (vlnr:
Peter, Janine, Hannes)
sowie ein gemütlicher Admiraner als Nachbar.
Wir wurden von einer Musikkapelle begrüßt.
Eindrucksvoll war die fast vollzählig erschienene Meisterelf der Admira aus dem Jahr 1966, die vom Stadionsprecher vorgestellt wurde. Es war der letzte Meistertitel der Admira.
Die Lords Rapid begrüßen die Mannschaften mit einer aufwändigen Choreografie
„Mit breiter Brust zurück nach Hütteldorf“. Am Transparent befanden sich drei Rapidler aus sehr verschiedenen Epochen:
Steffen Hofmann,
Antonín Panenka und
Pepi Uridil. Bei der Erklärung, wer dieser
Uridil war, konnte ich bei unseren Sitznachbarn punkten.
Aber die Mannschaften werden zu diesem Zeitpunkt von einem leeren Rang begrüßt. (Was man nicht alles fürs Fernsehen in Kauf nehmen muss.)
Ein versöhnliches Transparent zum Saisonabschluss:
„Zwei Jahre Happel mussten wir überstehen, um von nun an ins Weststadion zu gehen.“
Und dieses „Überstehen“ ist wirklich ein Überstehen. Die Auswärtsspiele wie das heutige bieten uns eine deutlich bessere Sicht auf das Spiel als das im Happel-Stadion der Fall ist. Da sich im Fußball (theoretisch) alle Benachteiligungen mit der Zeit aufheben, ist es nicht zu unfair, dass unsere Lieblingsfeinde auch ihre zwei Jahre Happel „abbüßen“ müssen. Wie man es aber im Sinne dieser „ausgleichenden Gerechtigkeit“ anstellt, in einer Saison 9 Elfer zugesprochen zu bekommen, das wird Rapid wohl auch in einem Crash-Kurs bei den Veilchen nicht lernen können.
Links
Eine Antwort zu “Admira-Rapid”
von Christoph per Mail:
Lieber Franz!
Zum letzten Mal in der
Saison 2015/16 sage ich “DANKE
VIELMALS” für Deine Spielanalyse und die einzigartigen
Fotoaufnahmen – unglaublich war’s, wie gehemmt Admira über die
gesamte gestrige Spielzeit war und wie befreit “wir” mit unserer Reserve am
(wegen der endlich auch dort einzubauenden Rasenheizung heute abgetragenen)
holprigen “Geläuf “ von Beginn an aufspielten!
In dem mir irgendwie
sympathischen Südstadt-Stadion habe ich in mehr als dreieinhalb Jahrzehnten
schon viele Plätze innegehabt (in der Steilwiese war’s immer kugelig
“lustig”, besonders bei Regen) und somit die unterschiedlichsten Perspektiven
genossen – wieso jetzt seit einiger Zeit auch die längsseitige Beton-Tribüne
(mit Ausnahme des Auswärtssektors) freizubleiben
hat, verstehe ich nicht (Behördenauflage?). Dein Hinweis auf die “Kameraperspektive”
verwundert insofern, als aktuell gegen Westen und somit nachmittags/abends immer gegen die untergehende Sonne
gefilmt wird…
Liebe Grüße,
Christoph