Parndorf-Rapid II

0:2 (0:0)

Eine so munter aufspielende Rapid II haben wir – glaube ich – die ganze letzte Saison nicht gesehen. Waren es die aufrückenden Neuen, waren es die Spielpraxis sammelnden Profis, war es der neue Trainer, egal, das Spiel war einfach toll anzuschauen. Viele gewonnene Zweikämpfe, Übersicht im Mittelfeld, getragen von Osarenren Okungbowa, tolle Kombinationen im Angriff, Konsequenz in der Verteidigung, kaum Arbeit für Paul Gartler. So kann es weitergehen. IMG_9694 Christian und ich fuhren im strömenden Regen in Schwechat auf der verstopften Autobahn. Der Regen hörte zwar während der Fahrt in Fischamend auf, holte uns dann in der 32. Spielminute mit voller Wucht ein, sodass das Spiel etwa eine Viertelstunde lang unterbrochen werden musste. IMG_9705 Aber dem Spiel schadete der nasse Boden nicht. Ein Tor lag ja auch schon in der ersten Halbzeit in der Luft aber gleich nach der Pause war es soweit. Alex Sobczyk erzielte beide Tore. IMG_9718 Der neue Trainer Muhammet Akagündüz und der Doyen von Rapid II, Peter Elstner können nach dieser Leistung zufrieden sein.

Warum Rapid II?

Eine kleine Gruppe eingefleischter Rapid II-Follower trifft sich auf den Sportplätzen der Regionalliga. Man kommt herum, sieht die Spiele hautnah, ganz anders als in der großen Arena in Hütteldorf. Hier erlebt man den Wandel eines Spielers vom Amateur zum Profi und man kann mitüberlegen, welche Kriterien wohl die sportlich Verantwortlichen heranziehen, um die Profi-Tauglichkeit eines Spielers zu bewerten. Nächste Woche, beim ersten Heimspiel werden wir gegen Schwechat eine Premiere erleben: der Platz „West I“ in Hütteldorf bekommt eine kleine überdachte Tribüne. Wir sind gespannt.

Ein Team fehlt

Weil Eberau, der Meister der Burgenlandliga nicht aufsteigen will, bleibt sein Platz in der Regionalliga unbesetzt und die Liga umfasst nur 15 statt 16 Vereine. Jedes Team muss daher in einer der Runden eines Durchgangs pausieren. Bei Rapid II ist es die 5. Runde. In anderen, durchaus ähnlichen Situationen wird das nicht so gehandhabt. Wenn ein Verein die ihm zustehende Rolle in der jeweils höheren Spielklasse nicht übernehmen will oder kann, dann tritt der nächste Eintrittsberechtigte an seine Stelle. Das war zum Beispiel bei der EL-Qualifikation von Albanien der Fall. Der überlegene Meister Skënderbeu Korçë wurde von der UEFA wegen Spielabsprachen gesperrt und die nachgereihten Vereine Partizani und Kukesi übernahmen dessen Rolle in den Qualifikationsrunden gegen RB und die Austria. Übertragen auf die Burgenland-Liga hätte das bedeutet, dass die Mattersburg-Amateure oder Purbach die Rolle des Meisters übernehmen hätten müssen. Gegen die Mattersburg-Amateure spricht die Regel, dass maximal 4 Amateur-Vereine in der Regionalliga spielen dürfen, bliebe also Purbach. Aber vielleicht ist allen diesen Vereinen in der burgenländischen Landesliga das Abenteuer Regionalliga zu riskant.

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Derby-Vorschau

Kein Spiel der Liga ist für uns so bedeutend wie ein Derby. Auch wenn wir, die Nicht-Block-Teilnehmer die Austria nicht „zerstören“ wollen, wie das in Spruchbändern etwas überzogen dargestellt wird, so ist es doch ein innerstädtisches Kräftemessen zweier Fußballideologien, die ähnlicher nicht sein können und doch so grundverschieden sind; eine künstliche Feindschaft zwischen ansonsten völlig gleichgelagerten Interessen, nur halt entgegengesetzt gepolt. Ein bisschen wie elektrische Ladungen. Aber im Falle eines Stadtderbys eher wie magnetisch Pole, weil diese nicht trennbar sind so wie das auch die Anhänger in einer Stadt nicht sind. Es gibt nicht viel, das so gleichwertige Motive hat wie es Fußballvereine haben: einfach gewinnen wollen. Das wollen alle und sollen alle wollen dürfen und daher dürften sowohl Fußballvereine und auch ihre Akteure und Anhänger weltweit aus demselben Holz geschnitzt sein, ganz egal, welche Trikotfarbe sie meinen, die Wahre sei. Genug des Philosophikums, hier sind die Zahlen: Man kann sich als Rapid-Mitglied das Bundesliga-Journal beim Fancorner abholen – solange der Vorrat reicht. Dem Vereinsvergleich entnommen sind folgende Angaben (oben) und dem Transfermarkt (unten):
 
                    Austria      Rapid
Gründungsjahr          1911       1899
Anzahl Mitglieder     2.500     14.500
Anzahl Fanklubs          30        200
Kartenpreise          15-22       5-45
Abopreise           169-295    125-470

Zuschauer pSpiel ø    7.168     16.860 (aus bundesliga.at)

Transferbilanz            0    -0,5Mio
Kadergröße               28         31
Alters ø               23,8       24,1
Marktwert             19Mio      26Mio
Marktwert ø         691.000    858.000
Legionäre                10         10
Natonalspieler            2          6
Wenn man die ziemlich ähnlichen Zahl für den Kader mit den sehr unterschiedlichen Zahlen des Publikumsinteresses vergleicht, fragt man sich natürlich, wie ein viel kleinerer Verein ein Budget in vergleichbarer Höhe aufstellen kann. Das kommt zum Teil aus der fair erscheinenden Gleichbehandlung der Vereine durch die Bundesliga, die den Vereinen den Werbewert nicht anteilig auszahlt sondern ganz unabhängig von dieser Werbewirkung. Das hat aber zur Folge, dass kleine Vereine „im Geld schwimmen“, während die großen unterdotiert sind, weil sie viel höhere Fixkosten für das Personal und die Anlagen haben. Ein ähnlicher Effekt könnte bei den Austria-Budgets eine Rolle spielen, dass nämlich die Zuschauer im Stadion gar nicht so entscheidend für den Werbewert sind. Viel mehr zählt die Präsenz in den Fernsehübertragungen und dabei hilft der Platzhirsch Rapid der zuschauermäßig schwächelnden Restliga. Überspitzt gesagt könnte man sagen, dass Rapid (oder besser das Publikumsinteresse für Rapid) die Restliga mehr oder weniger mitfinanziert und letztlich dabei selbst zu kurz kommt. Das aber wieder ist eine kollektive Leistung der Führung von Rapid, ein jahrelange (jahrzehntelange) Aufbauarbeit eines Andy Marek, deren Früchte zum Teil andere, nämlich die anderen Vereine der Bundesliga ernten. Es gibt im Bundesliga-Journal keinerlei Angaben zum Budget der Vereine und zum Personalstand, so als wären die Vereine alle gleich. Mich wundern diese intransparenten Angaben immer wieder. Nach der Lizensierung erfährt man nur, ob ein Verein die Lizenz erhalten hat oder nicht. Es gibt keinerlei Daten zum Budget und zum Personalstand, der aus diesen Budgets finanziert werden muss. Warum eigentlich? Es ist ein Wettbewerb und man will als zahlender Zuschauer wissen, was mit unserem Geld so gemacht wird. Was will man dabei verbergen? Hier sind punktuelle Angaben aus dem Jahr 2015 aus dem Standard: http://derstandard.at/2000011039325/Das-Reich-und-Arm-der-Bundesliga

Rapid-Viertelstunde vom 5. 8. 2016

  • Reaktionen Europa League
  • Vorschau auf Wiener Derby
  • Whiskey für den Meistertitel
  • Tafel für Rapid Investoren
  • Saisonstart für Rapid II
  • Link zum Video
Es war ein Zufall, wie mir Gunter vom W24-Team beim Spiel gegen Hull erzählt hat, aber bei der Ausrichtung der Kamera auf die Tafel sind zufällig die Namen Florian und Franz Fiala im Blickfeld gewesen. So haben wir jetzt einen „Videobeweis“ von unserem Rapid-Engagement. Und Gregor hat uns auch schon darauf hingewiesen, sonst hätten wir die Szene sogar übersehen. Danke Gregor!6

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