RB-Rapid

2:1 (2:0)

Viel Arbeit wartet auf Canadi und sein Team. Bei keinem Spiel mit Zoki waren wir in Salzburg so chancenlos. Und es waren durchaus viele Spiele, teilweise sehr ansehnliche Begegnungen. Rapid-Charly, den wir beim Stadionausgang getroffen haben, hat sich noch erinnert, wann er zuletzt ein so trostloses Spiel gesehen hat: es war das 6:1 vom 28.4. 2002, damals gegen Austria Salzburg, das Steffen Hofmann, als junger Spieler von Lothar Matthäus geholt, gerne mit dem Spruch „was hab ich mir da angetan“ erwähnt. Es ist schon eine Art Langzeit-Tief in dem sich Rapid befindet, mit der nicht zu adäquat ersetzten linken Flanke mit Stangl und Kainz, mit dem Ballast neuer Spieler, die nicht „eingeschlagen“ haben und zu denen sich der neue Trainer schon klar positioniert hat, indem er in einem Interview gesagt hat, dass bei gleicher Leistung jedenfalls der österreichische Spieler den Vorzug bekommen wird, eine Hoffnung für nachrückende Spieler von Rapid II. Und man hat Damir Canadi auch schon beim später abgesagten Spiel von Rapid II gegen Parndorf gesichtet. Eine sehr gute Analyse zur Situation von Rapid findet sich im Bericht von weltfussball.at: „Folgenschwere Sündern der Rapid Führung“.

Ambiente

Fußball ist längst nicht nur das Spiel am Rasen. Der Wettbewerb spielt sich auf vielen Fronten ab und je nach Gesichtspunkt steigt Rapid an allen diesen Nebenfronten als gefühlter Sieger aus – nur nicht am Platz. Dass Rapid die meisten Fans mobilisieren kann, muss man nicht erst wiederholen. Wie sich die Manager des Rhetortenklubs abmühen, so etwas wie Stimmung erscheinen zu lassen, erscheint fast schon ein bisschen peinlich. Die Klatschen im Stadion sollen ein empathieloses Eventpublikum mit mehr Lautstärke auszurüsten. Die beiden Stadionsprecher als Animateure, kombiniert mit der ständig übersteuerten Tonanlage wollen eine Stimmung herbeireden, der das Publikum nicht folgt. Eine Blitzumfrage an die Salzburger rund um unseren Sitplatz ergab, dass die nicht einmal wissen, wer diese beiden Möchtegern-Stimmungsmacher sind. Eine sonderbare Beziehungslosigkeit zwischen Verein und Anhänger. Wahrend unsere Konkurrenten es nicht schaffen, ihre Erfolge in Akzeptanz beim Publikum umzusetzen, schafft es Rapid nicht, die auf allen Fronten vorhandenen Potenziale inklusive Geld auf den Rasen zu bringen. Man kommt sich vor wie mit einem Ferrari auf Glatteis – man bringt die PS nicht auf die Straße. Manchmal beklage ich, dass der Rapid-Fanblock wenig spielbezogen agiert. Heute habe ich aber gesehen, dass man manche Spiele eher mit einem „Neutral-Support“ ertragen kann. Erwähnenswert – neben dem obligaten Rauchspektakel zu Beginn des Spiels und am Beginn der Rapid-Viertelstunde – dass man die Mannschaft trotz dieses enttäuschenden Spielstils dezent verabschiedet hat, fast so, wie man ein Kind motiviert, trotz eines Fünfers nicht den Kopf hängen zu lassen. Denn die Anspannung und auch ein Wille, das Spiel noch zu egalisieren, war dem Team in der Schlussphase anzusehen. Choreografie bei Spielbeginn… img_3258 …und was davon überbleibt: img_3296 Eine kleine Spielverzögerung gabs zu Spielbeginn, weil sich einige in der Dosis der Rauchtöpfe vertan haben. Gleichzeitig dient uns dieses Nebelbild, den Mantel des Schweigens über dieses Spiel zu legen. img_3262 Spruch des Tages von den Tornados: „TR96 Sezione depapat einesaufen“ Diese immer wieder anzutreffende Selbstironie scheint in solchen Situationen eine der Möglichkeiten zu sein, die Trostlosigkeit des Spiels zu ertragen. Im gemütlichen Rapid-Bus lässt es sich gut reisen. Kurze Pause beim Parkplatz in Viehdorf, Pause am Mondsee, img_20161120_144515 Plaudern über „Gott und die Welt“, prächtiges Föhnwetter. Wir wohnen mit Elnaz im selben Haus und treffen uns zufällig in derselben Reihe 6, Stiege 5 in Siezenheim. Im Bild Elnaz, Janine, Peter und Janos. img_3242 Die Heimfahrt ist flott und mit einer Pause in Allhaming sind wir um 23:00 zu Hause. Der Spruch des Tages für das „Opfer des Tages“, Heinz: „Von Hietzing bis zum Praterstern, immer wieder Straßenkehr’n.“ (selbstverständlich immer einer passenden Rapid-Gesangsmelodie hinterlegt; und viele andere, die ich mir leider nicht gemerkt habe). Heinz erträgt seine Rolle tapfer, mit einer ordentlichen Ration Bier. Einen Tag vor dieser Begegnung hat Vea Kaiser im Kurier in ihrem Artikel „Glaube, Liebe, Hoffnung“ ihre Beziehung zu Rapid beschrieben; sehr schön! Es wäre uns aber lieber gewesen, wenn diese Worte „…gar nicht schießt“ nicht gar so genau zugetroffen hätten wie im gestrigen Spiel.

Links

Rapid-Viertelstunde vom 18.11.

Nicht vergessen

Morgen 18:00 Clubabend mit Florian Sturm. Es geht um den „Allianz-Drive“, eine Sicherheitseinrichtung und gleichzeitig Fahrtenbuch für das Auto. veranstaltung Weitere Informationen

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