Weihnachtsfeier

1000 Besucher in „der Röhre“ zu versorgen, ist eine tolle logistische Leistung. Die „Essensausgabe“ erfolgte unauffällig, die Bedienung war flott. Durchs Programm führte Andy Marek, assistiert durch Lukas; die Pausen füllte das bewährte Trio Take Three. Um 18:00 war Einlass- Die Garderobe war perfekt organisiert. Bis zum Beginn um 19:30 wurden Lose verkauft und die Vorspeise aufgetischt: Und noch vor dem Beginn der Show gab es Standing Ovations für den fast schon 91-jährigen Alfred Körner: Es begann fulminant mit einem Weihnachtslied, gesungen von Stefan Schwab, Ivan Mocinic, Christopher Dibon, Louis Schaub und Steffen Hofmann. Es folgten zwei Bodenakrobaten. Das Gespräch mit Präsident Michael Krammer erklärte die Bemühungen der Vereinsleitung, den verfahrenen Karren wieder auf die Straße zu kriegen. Ein Tennisschläger-Jongleur steigerte sich auf fünf fliegende Schläger. Dass Rapid ein Partnerschaft mit den Wiener Sängerknaben eingegangen ist, bescherte uns zwei toll vorgetragene Lieder und den Buben den Besuch eines Heimspiels im Mai. Es gibt übrigens ein tolles Video mit den Sängerknaben und Spielern von Rapid, das vor dem Auftritt des Chores über die Monitore gesendet wurde. Hier ist es zum Nach“lesen“: https://youtu.be/uu_JIDKda5A Im Gespräch mit den beiden Geschäftsführern, Christoph Peschek (Wirtschaft) und Fredy Bickel (Sport) lag die Aufmerksamkeit des Publikums wohl bei Zweiterem, der durch seine Erfahrungen in der Schweiz bei Clubs mit ähnlicher Größenordnung für den Posten des Sportdirektors als Idealbesetzung erscheint. Ein musikalischer Höhepunkt war die Darbietung von „Helden“ von Flowrag mit ihrem Frontman Florian Ragendorfer sowie Richard Oliver Gillissen (Gitarre) und Benjamin Zumpfe (Klavier). Youtube. Damir Canadi musste sich leider mit einer Niederlage in die Winterpause verschieden und wirkte auf mich etwas verzagt, jedenfalls mehr als bei seinem Auftritt bei der Hauptversammlung. Er deutete an, dass er sich mit dem nahe wohnenden Sportdirektor in der Feiertagen austauschen werde. Canadi verbringt die Weihnachten bei seiner Familie in Altach und Bickel wohnt in Zürich. Beim Auftritt von Alex Kristan war die Promidichte auf der Bühne besonders hoch.  Alle österreichischen Lokalamatadore des Sports ließ er gekonnt auftreten, zeigte aber auch die Übertreibungen der Werbung aus seinem Soloprogramm. In der Pause widmete man sich dem Essen. Suppe und Hauptspeise wurden serviert. Peter mit Ján Novota: Florian mit Kelvin Arase: Gleich vier Damen im Rapid-Outfit bemühten sich um eine gerechte Ziehung der Riesentombola, deren Hauptpreis einen Wert von über 6.000 Euro darstellte. Der zweite Teil der Weihnachtsshow ist traditionellerweise eine musikalische Show mit starker Beteiligung von Rapid-Mitarbeitern und Spielern. Drei Gruppen sollten nach 20-minütiger Vorbereitungszeit ein Weihnachtslied vortragen. Die zweitplatzierte Gruppe bekam danach Dienst in der Garderobe, die drittplatzierte sollte in der Rekordmeisterbar Getränke servieren.
  • Team 1: das Präsidium
  • Team 2: die Trainer
  • Team 3: die Spieler
Der Gewinner ging „leer“ aus und hatte nichts abzudienen. Die kommenden 20 Minuten hatten es in sich. Tricky Nicki zog alle Register seines Könnens. Im ersten Teil kombinierte er einen drei Mal wiederholten Kartentrick mit Beteiligung einer Dame aus dem Publikum, deren Part er durch sein Bauchredner-Talent übernommen hat. Trotz der Wiederholung des Tricks und Beobachtung aus nächster Nähe hatten wir danach keine Ahnung, wie der Trick funktioniert. Im zweiten Teil brachte Tricky Niki einen Dialog mit einer Saurierpuppe. Der Running-Gag war ein Ausspruch des Sauriers „es läuft, es läuft…“, der die Wirkung jeder Pointe noch einmal steigerte. Für sein Programm Partnertausch im Globe am 19.1. gibt es noch Karten. Beim folgenden „Gesangswettbewerb“ der drei Teams wurde die Klatschlautstärke als Bewertungsmaß herangezogen. Die Spieler siegten, doch wahrscheinlich nur wegen der lautstarken Unterstützung ihrer Kollegen, die ihnen den Strafdienst ersparen wollen. Der choreografische Einsatz des Trainer-Teams war beachtlich. Die Trainer wurden nur knapp auf den zweite Platz verwiesen. Das Grande Finale war traditionell das gemeinsame Absingen von „Feliz Navidad“.

Was soll dieses Kommerzspektakel?

Ja, so wird die Weihnachtsfeier oft bezeichnet; insbesondere von jenen, die sie nicht besuchen. Wozu ist sie gut? Wenn stimmt, dass Rapid eine Familie ist, dann sollte es sein dürfen, dass diese Familie eine Weihnachtsfeier veranstaltet. Nach einem so durchwachsenen Jahr kommen die Akteure bei Rapid nicht kritiklos davon. Alles wird von den Anhängern infrage gestellt. Man spürt es geradezu, wie das Trennende beginnt, das Verbindende zu überholen. In einer solchen Situation tut es einfach gut, dem Verbindenden wieder Raum zu geben, sich zu versichern, dass man diese Situation nur gemeinsam bewältigen kann. Dass man diesen Schulterschluss bei einem Fest bekräftigt, fällt in die Kategorie „Rituale“, vielleicht so wie bei dem Fest auf der letzten Seite eines jeden Asterix-Bandes. Was planbar ist, wird bei Rapid perfekt erledigt, der Erfolg passiert – oder eben nicht. Erfolg ist nicht planbar, nur die Wahrscheinlichkeit dazu kann man erhöhen. (Aus dem Buch „Der Fußball – die Wahrheit“). Im Laufe des Abends wurde – etwas nebenbei aber doch – erwähnt, was Rapid eigentlich auch ist: eine perfekte Marketingmaschine, getrieben durch einen sich aufopfernden Andy Marek. Aber man merkt ihm in keiner Phase dieses enorme Arbeitspensum an. Hut ab!

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