Anton und Franz, „Football old style“
Bei einer überraschenden gemeinsamen Fahrt nach Wolfsberg erzählte uns
Thomas, der Obmann des „Stehtisch Grün-Weiß“ ein kleine Begebenheit, die uns eine Menge über die Situation von Rapid in den 1970-er/80-er-Jahren sagt.
Thomas ist sein frühester Kindheit Rapid-Anhänger. Schon mit 15 Jahren ist er als völlig Unbeteiligter in einen Raufhandel mit einer Gruppe von Austrianern geraten.
Thomas ist Rapid immer sehr nahe gestanden und schilderte uns die damalige Mitgliederstruktur von Rapid. Es war eher eine elitäre Gruppe von Personen, die zu den Mitgliedern von Rapid gehörte. Von einem Mitgliederverein im heutigen Sinn konnte man damals noch nicht sprechen.
Wenn zu einer Mitgliederversammlung gerufen wurde, dann fand diese in der Aula des Gerhard Hanappi-Stadions statt. Es waren damals etwa 50 Mitglieder anwesend. Am Podium waren (auch)
Franz Binder als Alt-Funktionär und
Anton Benya (später Präsident des SK Rapid).
Eine Frage aus dem Publikum lautete, warum die heurigen Mitgliedskarten noch nicht versendet worden seien.
Anton Benya wusste das nicht so genau und ging auf die Frage zunächst nicht ein. Währenddessen schrieb der neben ihm sitzende
Franz Binder ein paar Worte und schob den Zettel
Anton Benya zu. Dieser las einfach vor, dass
„man die Rechnung für die Mitgliedskarten des Vorjahres noch nicht bezahlt habe und daher die Druckerei den neuen Auftrag noch nicht bearbeitet hat“.
Das genau wollte nun
Franz Binder nicht, dass seine Worte so direkt gesagt werden aber
Benya betonte lachend, dass er ein „grader Michl“ wäre und die Dinge den Menschen ungeschönt weitergeben würde.
Diese Anekdote sagt uns viel über die damalige Gebarung von Rapid. Ein „von-der-Hand-in-den-Mund-leben“. Man war dem (damaligen) „Old-style“ noch näher als dem kommerziell erfolgreichen modernen Fußball.
Es war vielleicht kein Zufall, dass man
Anton Benya fehlende wirtschaftliche Leitungskompetenz bei Rapid und beim Konsum nachgesagt hat.
Ein Bild aus diesen Tagen anlässlich der Geburtstagsfeier für
Franz Binder im Hanappi-Stadion (vlnr.) Stadtrat
Mrkvicka,
Alfred Körner, Parlamentspräsident
Anton Benya,
Karl Decker,
„Bimbo“ Binder und
Robert Körner. (Bild aus dem Buch „Franz „Bmbo“ Binder“, S.266).
Eine Antwort zu “Anton und Franz, „Football old style“”
[…] unter Präsident Anton Benya illustriert die schlechte Finanzlage des Rekordmeisters. http://klubderfreunde.at/2017/02/anton-und-franz-football-old-style/ Bei eine Mitgliederversammlung wurde der damalige Präsident Anton Benya gefragt, warum die […]