St.Pölten-Rapid

1:1 (1:1)

Wie ein Ferrari auf Glatteis. Rapid kommt nicht vom Fleck! Aber mehr PS sind da gar nicht hilfreich; Sand unter die Räder würde helfen. Aber war ist „Sand“ im Fußball? Wer hätte gedacht, dass die Spiele beim Fußballemporkömmling St. Pölten zu Endspielen werden könnten. Da wir alle nicht wissen, was die kommenden neun Runden bringen werden, könnte das auch für das letzte Spiel dieser Saison, wieder gegen St. Pölten der Fall sein.

Das Ergebnis bestimmt für Zuschauer die „Leistung“

Es ist nicht von mir aber es ist der Tenor bei Teilen der Zuschauer: „a oasch Leistung“. Stellen wir uns ein identisches Spiel vor. Dieselben Spieler, derselbe Trainer, dieselbe Leistung, dieselben Fehler, alles gleich. Der einzige Unterschied soll sein, dass beim Freistoß in der 44. Minute, der zu dem Gegentor geführt hat, einer unserer Verteidiger an den Ball gekommen wäre und es wäre dann am Ende des Spiels ein Sieg für Rapid geworden. Wir alle hätten ganz anders reagiert und wir hätten einen Hoffnungsschimmer am Horizont gesehen. (Das Wort „Leistung“ ist klar definiert durch die in den 90 Minuten abgespulten Kilometer und nicht durch eventuelle Abspielfehler oder verlorene Spiele. Die physikalische Leistung kann uns im Gegenteil ganz egal sein, denn auch wenn die Mannschaft Stehfußball spielen sollte, kann uns das egal sein, sofern gewonnen wird.)

Die Tabellensituation dominiert die Stimmung

Vergleichen wir dieses Spiel mit dem ersten Spiel in St. Pölten. Auf meine Frage, welches der beiden aus der Sicht von Rapid besser gewesen wäre, antwortete Florian spontan: das heutige. Dennoch ist das Fanverhalten sonderbar unterschiedlich. Wie doch die Tabellensituation auf unsere Einschätzung eines konkreten Spiels abfärbt! Von wo bitte, soll die Mannschaft plötzlich einen Vollstreckerinstinkt hernehmen, den sie seit vorigen August vermissen lässt. Ohne Erfolgserlebnisse wird das nicht funktionieren. Betrachten wir dieses (oder auch das vorige und die vielen anderen Spiele im Frühjahr) für sich allein, sind das ganz unauffällige Ergebnisse, die in den Jahren vorher hätten genauso auftreten können. Rapid war tendenziell überlegen, schwach im Sturm und daher torarm und daher wurde verloren oder remisiert. Das wird sich so bald nicht ändern. Und daher ist es völlig sinnlos, dagegen zu protestieren. Wir haben nicht die Knipser geholt, die man benötigt, um jene Tore zu erzielen, die zum Sieg reichen. Wenn wir darüber Bescheid wissen, dass bei allen Akteuren eine gewisse Unsicherheit herrscht und es nur Kleinigkeiten sind, die uns vom Erfolg trennen, zum Beispiel die Kleinigkeit, dass man sich nicht von der eigenen Mannschaft verabschiedet und die sich dann denkt: für wen tun wir uns das eigentlich an? Dann verstehe ich nicht, warum man seitens des Blocks das unnötige Risiko in Kauf nimmt und weiter zur Verunsicherung beiträgt, speziell, wenn am Mittwoch ein ziemlich wichtiges Spiel auf uns wartet. Wäre es nicht besser, wenn die Mannschaft wenigstens wüsste, dass man zu ihr hält, wie man das immer wieder beteuert hat? „…wir grün-weißen hoidn zsam, der Sieg ist unser Lohn…“

Bimbo Binder und der moderne Fußball

Bimbo Binder als Symbol für die alte Stärke: tausenfach hochgehalter Bimbo-Binder-Kopf als Beschwörungsritual. Ja! Und man kann auch verstehen, warum man im Block gegen den modernen Fußball auftritt. Denn hätten wir ihn, einen Bimbo Binder 2.0, dann würde er sicher nicht bei Rapid spielen oder wenn, dann nur ganz kurz. Vielleicht würde es bei einem Bimbo Binder 2.0 zu einem Meistertitel reichen, wie das schon bei den beiden letzten Titel der Fall war. Damals war es zwar kein Binder aber jeweils ein Duo: Hofmann/Ivancic und Hoffer/Maierhofer. Aber ansonsten könnten wir ihn während der Frühjahrsrunden der Champions-League im Fernsehen bewundern.

Spruchbänder

  • Im Bimbo Binders Geist zurück zu alter Stärke
  • Zurück zu alten Tugenden. Zeigt Einsatz, Kampfgeist und Siegeswille(n). Gebt alles für Rapid! G(reen) L(ions)
  • Kämpfen Sergej! UR
  • Bagna vive (TR96)
Im letzten Spruchband geht es um die Fanszene in Italien. Es geht  um Matteo Bagnaresi (genannt Bagna), dessen Todestag sich am 30. März zum 9. Mal jährt.  („Bagna lebt“)

An den Trainer

Es wird nicht daran liegen, ob Steffen Hofmann eingesetzt wird oder nicht, wie es in den kommenden Spielen weitergeht. Und geht auch nicht darum, letzte Prozentpunkte aus allen herauszuholen, um einen Spitzenplatz zu erreichen. Daher sollte Steffen bei jedem der kommenden neun Spiele und dem zumindest einen Cupspiel eingesetzt werden. Er könnte dann den Rekord von Peter Schöttel einstellen – zumindest sagt das meine Tabelle auf 123.ewkil.at.

Links

Rapid-Viertelstunde vom 31.3.2017

  • Schicksalswoche für Rapid
  • Benefizspiel gegen die VIenna
  • Fanumfrage
  • Fredy Bickel im Interview
  • Schätze aus Rapid-Archiv
  • Zum Video

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