Rapid-Sturm

1:2 (0:1)

Für einige Anhänger war der abgesagte Stammtisch vom Donnerstag schon ein Zeichen innerer Zerrüttung von Rapid, heute hat den Esoterikern unter uns die ausgefallene Tonanlage noch deutlicher „ein Zeichen“ gegeben. Der Rapid-Motor will und will nicht anspringen, so als wäre die Mannschaft auch nach einem Jahr nicht in ihrem Stadion angekommen. Der Mensch neigt dazu, die Vergangenheit zu verklären. Ja, wir haben auch mit Zoki verloren, aber nicht so ergiebig. Rapid bewegte sich in den Vor-Weststadion-Zeiten immer im oberen Tabellendrittel und durch den Ballbesitzfußball gab es auch bei verlorenen Spielen ein gewisses Überlegenheitsempfinden. Das ist alles Geschichte. Vielleicht war für die Spieler im weiten Prater-Oval der Fan-Druck nicht so unmittelbar wie jetzt im Weststadion. An der Qualität der Spieler, ihrer Ausbildung, Technik und Kondition allein wird es nicht liegen. Auch in der Trainerfrage wurde auf Kontinuität gesetzt, um keine weitere Unsicherheiten ins Spiel zu bringen. Wie im Vorjahr haben wir den Eindruck, dass die Mannschaft nur in den Bereich der positiven Rückkopplung gelangen müsste, dass also Siege die Verkrampfungen im Spiel lösen helfen würden. Aber Siege sind derzeit Mangelware. Hoffentlich müssen wir damit nicht bis zur nächsten Cuprunde warten. Ich freue mich schon auf unsere nächste Auswärtsfahrt nach Salzburg, vielleicht können die Burschen in der Fremde ihre PS endlich auch auf die Fahrbahn bringen. Schiedsrichter Schüttengruber ist seinem Ruf, dass Spiele von Rapid unter seiner Leitung noch weniger Punkte einbringen, gerecht geworden. Vor diesen Spiel lag sein Punkteschnitt noch bei 1,6 und ist mit dieser Niederlage auf 1,5 gesunken. (Siehe Beitrag Gerechtigkeit im Fußball). Unsere Zuschauer-Sicht, dass das erste Tor von Sturm Abseits gewesen war, dürfte wohl nicht gestimmt haben, aber der nicht geahndete Rempler im Strafraum an Joelinton in Schussposition, war wohl wieder so etwas wie eine Angst-Nicht-Reaktion des Schiedsrichters. Ein Lichtblick war der Einsatz von Philipp Schobesberger und auch der weite Aktionsradius von Stephan Auer, der schließlich wenigstens den Anschlusstreffer erzielte.

Drumherum

Werner Walzer wurde zum 70er gratuliert. Werner spielte von 1969 bis 1979 in 326 Spielen. Er schoss dabei 20 Tore. Weitere Daten zu Werner Walzer. Ján Novota wurde für seine Jahre bei Rapid gedankt. An dieser Stelle verweisen wir auf unseren Beitrag Abschied von Ján in dem auf seine Top-Quote bei den Gegentoren hingewiesen wurde. Weder Michael Konsel noch der legendäre Walter Zeman konnten sich in diesem Punkt mit Ján messen. Nur Ladi Maier erreichte Jáns Wert von 1,07 Gegentoren pro Spiel. Der Klub der Freunde hat Ján ein Dossier mit allen Daten seiner Laufbahn bei Rapid als Geschenk überreicht. Vermutlich war die Mappe in dem grünen Karton, den man Ján bei der Verabschiedung mitgegeben hat. Beim Text der Eingangchoreografie müssen wir wieder die „Milieubedingte Unmutsäußerung“ entschuldigend ins Spiel bringen. „Die wahren Verbrecher hier seid Ihr – Journalisten Terroristen“ Der Spruch wurde auch noch duch einige Doppelhalter während des Spiels bekräftigt. Dass sich die Presse bei ihren Berichten die für ihre Leser interessantere negative Seite einer Sache herauspickt (und durchaus wie bei den Berichten über Terroranschläge) bei den Lesern Angst und Schrecken verbreiten will, ist uns allen wohl bekannt und daher sollten wir auch unsere Tageszeitungslektüre mit Bedacht wählen. Die Negativschlagzeilen bekommt man also quasi kostenlos. Die überwiegend tollen Leistungen des Blocks bleiben in der Presse unerwähnt. Wenn man diese aber in der Presse abgebildet haben möchte, muss man wahrscheinlich an dieser Front aktiv werden und entsprechende Presseaussendungen tätigen. Beispielsweise könnte man ein Bild von der Choreografie gemeinsam mit einem erklärenden Text an alle einschlägigen Redaktionen senden. Und manchmal wären Erklärungen durchaus interessant und hätten vielleicht die Chance, auf diesem Weg in einer Zeitung abgedruckt zu werden. (Die Choreografie beim Derby über „Clockwork Orange“ hätte sogar dringend einer zusätzlichen Erklärung bedurft.) Leider hat sich das Spruchband der mitgereisten Grazer-Fans bewahrheitet: „Für heute gibt’s nur a Devise, schiaßts die Grünen in die Krise!“ Ansonsten unterhielten sich die Blöcke so: „Pro Graz“ aus der Nord-Ost-Ecke, „Anti-Graz“ von der Süd-Tribüne. Wir haben drei Damen zum Spiel eingeladen. Sie waren erstmals bei einem Spiel und es könnte durchaus interessante für sie gewesen sein:

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Eine Antwort zu “Rapid-Sturm”

  1. Nachdem ich zum ersten Mal ein Match besuchte, war die Anspannung sehr groß.
    Man kann kein kompetentes Urteil eines Laien zu erwarten !.
    Jedenfalls war mein Eindruck, dass sich Rapid zu wenig als Team zeigte.
    Leider wurden einige Chancen vergeben.
    Obwohl in der 2.Spielhälfte im Tempo Rapid zugelegt hatte,
    hatte Sturm jedenfalls weiter die Oberhand.
    Trotzdem erscheinen mir die Spieler von Sturm Mimosenhaft!!.
    und zögerten oft den Spielfluss durch unnötige vorgetäuschte Tricks hinaus.
    Die Sanitäter waren zu oft am Platz.
    Die Stimmung jedenfalls riß mich oft vom gepolsterten ,zwar oft eingerauchten Stuhl.
    Ich möchte mich für Franz Fiala`s Einladung sehr bedanken!
    Einen Fan für`s Fussballspiel (v.a.für Rapid natürlich),hat er jedenfalls gewonnen!
    Dieses Match war sicherlich nicht das letzte, das ich besuchen werde.
    Viel Glück an alle

    Ingrid de Comtes

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