Sportklub-Rapid II
0:3 (0:0)
Ankick zum Spiel, Rapid spielt zuerst gegen die Friedhofstribüne.
Rapid II begann druckvoll und der Sportklub konnte sich kaum befreien. Auch gab es eine „100%ige“*) Chance, die aber durch den Versuch, besonders trickreich sein zu wollen, eine solche blieb. Mit zunehmender Spielzeit erlahmten die Bemühungen der grün-weißen und der Sportklub wurde stärker. Nach der Pause intensivierte der Sportklub sogar seine Anstrengungen, eine Entscheidung herbeizuführen, doch die Tore fielen durch Grün-Weiß; vielleicht gerade deshalb. Insbesondere nach dem Führungstor durch
Lukas Heinicker gab es starken Druck von „Schwarz-Weiß“ aber die hoch stehende und wegen der gleichzeitigen Offensivbemühungen ausgedünnte Sportklub-Verteidigung konnte die Tore durch
Eren Keles und
Paul Sahanek nicht verhindern.
Leider musste
Tamas Szanto zur Pause verletzungsbedingt gegen
Lukas Heinicker, dem späteren Torschüten, getauscht werden.
*) Diese beliebten Zahlenspiele im Zusammenhang mit einer „Chance“ sind eigentlich ein verbales Hoppala, denn jede „Chance“ ist nur eine Möglichkeit für einen Erfolg und keine Sicherheit. Jede Chance ist ist diesem Sinne hundertprozentig und die Angabe „Hunderprozentig“ ist überflüssig. Meint man aber mit der Prozentangabe die Wahrscheinlichkeit für ein Tor, dann hatte die beobachtete Szene eben nur – sagen wir – eine 80%ige Wahrscheinlichkeit zu einem Tor und diese wurde nicht genutzt. Im Sinne einer Wahrscheinlichkeit wäre nämlich eine 100%ige Chance ein Tor.
Spielszene aus der zweiten Halbzeit. Alle Offensivbemühungen des Sportklub konnten erfolgreich abgewehrt werden.
Tag der Esoterik
Bis zu diesem Spiel verlief der Tag eher unauffällig,
„alles im grünen Bereich“, könnte man sagen. Wer mit der S-Bahn in Hernals ankommt, ist es gewöhnt, sich an dem Flutlicht zu orientieren, um den kürzesten Weg zum Stadion zu finden. Das habe ich auch gesucht, um
Christian zu motivieren, wenigstens diese paar Schritte zu Fuß zu gehen. Doch das Flutlicht war nicht zu sehen, so, als wäre das Spiel abgesagt worden.
Aber es war alles in Ordnung, nur funktionierte das Licht nicht. Ein Elektriker musste her. Als ungeduldiger Stadionbesucher hatte man den Eindruck als müsste der Elektriker vom anderen Ende der Stadt geholt werden.
Daher begann dann auch das Aufwärmen stimmungsvoll im Halbdunkel und erst etwa nach einer halben Stunde blitzten die ersten Scheinwerfer auf und das Spiel konnte beginnen. Ein Dank dem unbekannten Spezialisten, der unsere Fußball-Welt am Laufen gehalten hat.
Aufwärmen im Haldbunkel. Zwar belichtet die Kamera entsprechend länger, doch durch die lange Belichtungszeit sind die Spieler ziemlich verwackelt.
An dieser Stelle wurde den meisten bewusst, dass das anders hätte gar nicht kommen können, denn es war ja Freitag der Dreizehnte – und irgendwie muss sich ja – für Esoteriker – das Datum bemerkbar machen.
Aber das Datum sollte noch einmal zuschlagen, denn etwa sechs Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit, hatte ein Zuschauer auf der Haupttribüne eine Herzattacke und wurde zuerst von den Sanitätern, dann vom Notarzt versorgt, bis er schließlich unter Applaus des Publikums zum Rettungsauto gebracht wurde. Während dieser Zeit war das Spiel unterbrochen und die Spieler wärmten am Spielfeld auf.
Bis zu diesem Zeitpunkt war noch kein Tor gefallen und eigentlich hatte man schon ein bisschen das Gefühl, dass die Partie torlos enden könnte, doch dann ging es schnell – und zugunsten von Rapid II.
Niemand weiß, wie das Spiel ohne diese Zwischenfälle ausgegangen wäre…
Rapid II befindet sich derzeit auf Tabellenrang drei, allerdings sind die Spitzenteams dicht gedrängt und die Reihenfolge kann sich von Spiel zu Spiel stark verändern.
FARE Aktionswochen
Die von der UEFA und vom ÖFB jeweils im Oktober ausgerufenen FARE Aktionswochen gegen Ausgrenzungen jeder Art wurden am Sportklub-Platz durch eine Aktion der „Freundinnen der Friedhofstribüne“ unterstützt. In diesem Zusammenhang eröffnete
Christiane Brunner, Nationalratsabgeordnete der Grünen, das Spiel.
Schiedsrichterteam mit Dame am Weg zum Mittelkreis
Mannschaftsaufstellung mit Anti-Diskriminierungs-Transparent, das während des Spiels auf der Friedhofstribüne hängt.
Wir werden in der aktuellen Bundesligarunde beim Spiel gegen St. Pölten eine ähnliche Aktion erleben. Wahrscheinlich aber nicht, weil das mitgebrachte Transparent „Kein Platz für Diskriminierung“ wohl nur von der West-Tribüne gelesen werden kann – aber wir werden das am Abend sehen.
Spiel in Dornbach, etwas Besonderes
Für uns, Besucher der Spiele von Rapid II, ist die Fahrt nach Dornbach ein echtes Highlight. Endlich ein Spiel, bei dem nicht nur ein paar Unentwegte das Spiel verfolgen sondern eine echte Anhängerschaft. Ein Zuschauerinteresse, von dem man in Hütteldorf-West-1 nur träumen kann.
Eine sehr informative
Stadionzeitung gibt Auskunft über die Interna beim Verein.
Der Buchstabenkonflikt zwischen den beiden Gruppierungen „Sportklub“ und „Sportclub“ wurde so beigelegt, dass die Mitglieder der beiden Gruppierungen in die neue „WSC Fußballsektion“ beitreten. Man hat den Eindruck, als hätte das ‚C‘ gegen das ‚K‘ den Sieg davongetragen, weil es sich um die WS-„C“-Fußballsektion handelt.
Abgesehen von den beruflich anwesenden
Christoph Wiesmair und
Peter Klinglmüller, sahen wir auch
Gerhard Niederhuber (Klub der Freunde des S.C. Rapid),
Martin Lerch (Tornados),
Peter Elstner und
Stefan Schwab. (siehe
Bilder vom Spiel)
Transparente
- „Kein Platz für Diskriminierung!“
- „FHT Female Support Force“
- „Piraten und Cyclisten since 1883“
- „Antihomphobe Aktion“
- „Friedhofstribüne“
- „FHT Pirati, Ciclisti, Antifascisti“
- „#ONEWIENERSPORTCLUB Fankultur überwinden – DD03 SCR-WSC einst das Sportquoband Stefanie Schlögl – Dynamo Donau. Max & Dani unvergessen! Zed Eisler – Herbert Langthaler. Cmon WSCI Athletica Vindobona. Love Dynam@ – Hate Fascism! Sportplatz statt Luxuswohnung. Dörbiverlierer-Tribüne. Schön ist es da!“
- „Es ist Zeit. WSC Jetzt KGB wählen.“
„Dynamo Donau“ etwa ist ein Frauenfußballverein. Vieles andere bleibt unklar. Etwa, was das „DD03“ sagen will. Den letzten Satz kann ich teilweise aufklären. Zuerst dachte ich, es gäbe mit „KGB“ in der doch beachtlichen Zahl der wahlwerbenden Gruppen eine, die ich übersehen hätte, denn dass der russische Geheimdienst gemeint sein könnte, konnte denn doch nicht sein. Schließlich erklärten es mir
Roly (Roland Spöttling) und auch
Nikolaus als „
Kainz
Gassen
Bande“. Also einfach eine Werbung, sich dieser Fangruppierung anzuschließen.
Post von Roly
Roly grüßt die Leser des Rapid-Tagebuchs, zu denen ich ihn auch zählen darf, und berichtet mir in einer Mail, dass ihn der Abend ziemlich belastet hat und er froh war, dass er die Wohnungstür hinter sich schließen konnte. Aus seiner Sicht verlief der Abend alles andere als normal. Zuerst der Ausfall der Scheinwerferanlage, dann die lange Spielunterbrechung und dann noch einen falschen Torschützen angesagt.
Roly muss sich in diesen Details ja voll auf seinen Kollegen verlassen.
Aber in dieser Angelegenheit können auch Sehende scheitern wie das Ratespiel nach dem Torschützen in den Sitzreihen zeigt.
Links zum Spiel