Rapid-RB

Trotz ausverkauftem Stadion klagt Ján über schlechten Geschäftsgang.

Die Propheten…

…haben auch nur zufällig einmal Recht. So behauptete Peter Linden in seinem Blog: „Wer in Führung geht, gewinnt.“ Gerne hätten wir diese Prognose angenommen und nach 30 Minuten das Spiel beendet. Leider gilt aber die Regel, dass das Spiel 90 Minuten dauern muss. Besser trafen es die Buchmacher, die mit 2,8 : 3,4 : 2,2 das spätere Ergebnis mit der niedrigsten Quote vorausgesagt haben.

Aufwärmen

Kapitän Stefan Schwab führt die Mannschaft zum Aufwärmen aufs Feld. Der aufbrausende Begrüßungsapplaus beschämt so manche prominenten Vereine in Europa, deren Anhang das Erscheinen der Mannschaft kaum wahrnimmt. Eine prächtige Choreografie für dieses Spitzenspiel! Über den Satz: „Nichts ist größer als unser Verein“ sage ich besser nichts, Religionen haben es an sich, irrational zu sein, sonst könnten sie keine so starken Gemeinschaften bilden. Wir brauchen diesen starken Block, und daher wollen wir über diese Sprüchen hinwegsehen. Sogar auf der Nord-Tribüne werden Transparente gehisst. Die „HTLW Bergheidengasse grüßt den SK Rapid“ mit „Rapid Wien Allez, allez“. Bilder vom Gästesektor ersparen wir uns. T-Mobile,  Premiumpartner von Rapid, ist Brustsponsor – auf den Trikots der Begleitkinder.

Wer kennt die Regel?

Niemand in meiner Sitzumgebung hat Schiedsrichter Hameter verstanden, als die Notbremse gegen Schobersberger rund um die fünfte Minute nur mit Gelb aber nicht mit Rot geahndet wurde. Auch Goran Djuricin wunderte sich bei der Pressekonferenz über die Freiheitsgrade, die sich Schiedsrichter in solchen Szenen herausnehmen. Wir erleben, dass solche Vergehen in der umgekehrten Richtung sehr gerne mit Rot geahndet werden. 

Mit ’nem kleinen Stück vom Pech…

Da in allen Belangen eines Wettbewerbs der Zufall eine wichtige Rolle spielt, haben ihn die Erfolgreichen in ihren Reihen. Muss denn die Torstange so stehen, dass der Ausgleich in der 45. Minute via Stange ins Tor geht? Müssen denn die direkten Konkurrenten Austria und Sturm jeweils in der letzten Minute ihren Siegestreffer erzielen? Es war keine Runde für Rapid, die wir erlebt haben. Diese 45. Minute dürfte der Knackpunkt des Spiels gewesen sein, weil Rapid bis zu diesem Zeitpunkt ein mehr als ebenbürtiger Gegner war.

Sportlichkeit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr

Unter zunehmendem Rapid-Druck in der zweiten Hälfte, wurde bei Salzburg die Taktik „kranker Mann“ ausgepackt. Meine Fotos starten erst zu einem Zeitpunkt als es sehr auffällig wurde. Leider reichten auch die gefühlten 10 Minuten Nachspielzeit nicht für den Ausgleich.

„Glück erzwingen“

Das steht in der heutigen Stadionzeitung. Genau steht dort, dass man heute im Gegensatz zu früher „das Glück erzwingen könne“. Ich weiß, das ist Fußballsprech, aber das ist eine Illusion. Man kann im Gegensatz zu früher besser spielen oder schneller sein und man kann daher auch erfolgreicher sein. Aber es liegt in der Natur des Begriffs „Glück“, dass es eben ein solches ist. Glück ist ein nicht willentlich stattfindendes, unvorhersagbares Ereignis zum eigenen Vorteil – im Gegensatz zu Unglück. Jeder Torschuss ist mit einer Unsicherheit behaftet. Je schwieriger die Situation desto größer die Unsicherheit und desto größer „das Glück“ zu treffen. Auch Elfmeter werden nur zu 80 Prozent verwandelt. Jedem Elfmeter haftet eine 20 prozentigen Unsicherheit an und ist daher mit diesem Anteil „glücklich“. Mit „Glück erzwingen“ mein man, dass man in der letzten Spielen mehr Spiele gewonnen hat als noch vor einem Jahr. Gut, aber erzwungen hat man gar nichts, denn der Zufall ist ständiger Begleiter unseres Alltags und ganz besonders bei Fußballspielen. Der Grund für den Zufallscharakter ist, dass durch die Schnelligkeit des Spiels und der gleichzeitigen Unsicherheit der Ballführung mit dem vergleichsweise ungeschickten Fuß, die Voraussagbarkeit von Aktionen nicht ausreichend gegeben ist. Es mag sein, dass durch intensiveres Training eine höhere Ballsicherheit bei den Spielern gegeben ist. Das verringert die Unsicherheit bei den Kombinationen und steigert die Wahrscheinlichkeit ohne Ballverlust bis in die „Box“ zu kommen. Es verringert das „Masl“, das man haben muss, um ein Tor zu erzielen, weil man eben sicherer geworden ist. Aber auch dann ist es omnipräsent, das Glück, auch wenn es ein bisschen kleiner geworden ist. Wenn einige Spiele hintereinander gewonnen werden, meint man, das wäre schon eine großartige Serie, vielleicht so, wie es erstaunlich ist, mehrmals mit einem Würfel die Sechs zu würfeln. Dass es einfach nur Zufall zu unseren Gunsten ist, will man nicht wahrhaben. Aber auch wenn diese Serie einfach nur Zufall ist, dann hat dieser Zufall die angenehme Nebenwirkung, dass er das Selbstvertrauen des Teams stärkt und das wieder kann diese Serie tatsächlich verlängern. Etwas, was der Würfel nicht kann, weil es ja keinerlei Leistung erfordert, eine Würfel zu werfen, ganz im Gegensatz zu einem Fußballspiel.

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