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Verborgene Schätze in Reindorf

Wer kennt Reindorf in Wien? Der Name erinnert ein wenig an das bei Rapidlern eher gefürchtete „Rheindorf“ in Vorarlberg. Aber es gibt ein „Reindorf“, ein früher kleines Dorf mit Kirche und engen Gassen, als Teil des Bezirksteils Rudolfsheim des 15. Bezirks. Die Gegend macht einen sehr wohnlichen Eindruck, manche klagen über einen hohen Ausländeranteil.

Dorthin, ins Reindorf, lud mich Gerhard Niederhuber ein und ich durfte zwei Vormittage mit ihm verbringen, mit ihm, dem lebenden Rapid-Denkmal, der über frühere Zeiten erzählen kann, als wäre es gestern gewesen. Es ging um die Digitalisierung aller Ausgaben des „Grünzeug“. Dass ich ihm seine Leihgabe wieder vollständig und unversehrt wieder zurückgebracht habe, machte wahrscheinlich diesen Artikel überhaupt erst möglich.

Ich durfte den einen oder anderen Blick in penibel und jahrzehntelang geführte Aufzeichnungen werfen. Eigentlich wollte ich schon sagen, dass ich das alles gerne digitalisieren würde aber das schien mir zu verwegen, das ist vielleicht ein Projekt „für die Pension“. Es sind dutzende Hefte mit in schönster Handschrift erfassten Daten vergangener Saisonen, ich schätze so ab 1973, der Zeit als Gerhard Niederhuber als Schriftführer die Redaktion des „Grünzeug“ von Dkfm. Viktor Riemer, dem damaligen Präsidenten des Vereins, übertragen bekam.

Dann zeigte er mit einige Hefte mit völlig anderem Layout und erwähnte so nebenbei, dass die Herstellung dieser Vorläufer des „Grünzeug“ nur von kurzer Dauer war. Dass er mir diese Hefte mit nach Haus gegeben hat – immerhin sind das Originale und möglicherweise die letzten, die es gibt – zeigt, dass er dem „Digitalisierer“ schon etwas mehr vertraut.

Nach einigen Arbeitstagen darf ich Euch das Ergebnis präsentieren.

ClubZeitung

Rapid feierte gerade sein viertes Double; den 25. Meistertitel und den 6 Cuptitel.

Der „Klub der Freunde des S.C. Rapid“ versuchte mit professioneller Hilfe eine Vereinszeitung mit dem Namen „ClubZeitung“ auf die Beine zu stellen. Der damalige Präsident des Vereins war Dkfm. Viktor Riemer. Es war Teppichhändler in der Linzer Straße 107 und war auch fallweise Inserent in der ClubZeitung. Man nahm sich vor, die Zeitung mit professioneller Unterstützung monatlich herzustellen. Es existieren aber nur 6 Ausgaben vom Juni 1968 bis November 1968. Dann musste das Projekt leider wegen Unregelmäßigkeiten bei der Herstellung eingestellt werden. Und es sollte bis 1973 dauern, dass Gerhard Niederhuber das Nachfolgeprojekt „Grünzeug“ starten konnte.

In der letzten Ausgabe der „ClubZeitung“ wurde gerade das Achtelfinalspiel gegen Real Madrid angekündigt, das dann am 20. November 1968 durch ein Tor von Günter Kaltenbrunner 1:0 gewonnen werden konnte. Rapid stieg auf, musste sich aber im Viertelfinale Manchester United geschlagen geben.

Wer also einen Blick in die ausklingende Saison 1967/68 und den Beginn der Saison 1968/69 werfen will, kann das durch die Ausgaben 1 bis 6 der ClubZeitung des „Klub der Freunde des S.C. Rapid“ tun.

Ausgaben 1-6 der „ClubZeitung“ des „Klub der Freunde des S.C. Rapid“

In den Dateien kann nach Texten gesucht werden.

Rapid-Freunde

Es wird so oft „Footbal old style“ beschworen, man bedauert, dass es ihn nicht mehr gäbe. Doch scheint Fußball das zu sein, was man daraus macht. Beim „Klub der Freunde des S.C. Rapid“ hat man ein den Eindruck, als wäre es dem Verein gelungen, das ursprüngliche Wesen des Fußball festzuhalten. Wir betreiben sachliche Diskussion statt Aktionismus. Beschimpfungen, wie man sie oft auf den Rängen vernehmen kann, sind bei uns unbekannt.

Wir verdanken diesen weniger auffälligen aber umso freundlicheren Rapid-Support der Erfahrung unseres Obmanns Gerhard Niederhuber und es ist dem Tagebuch-Autor Franz ein Anliegen, diese jahrzehntelange Arbeit allen in digitaler Form zugänglich zu machen. Diese ältesten digitalisierten Ausgaben sind ein Beginn. Über weitere Projekt-Etappen wird an dieser Stelle berichtet werden.

Mitgliederversammlungen

Der „Klub der Freunde des S.C. Rapid“ veranstaltet monatliche Mitgliederversammlungen und begrüßt Spieler und Funktionäre des Vereins zu einer Diskussionsrunde mit Interviews durch Obmann Gerhard, einem Foto-Shooting und Autogrammstunde. Es gibt Getränke und hausgemachte Imbisse von Peter Nowotny.

Die nächste Mitgliederversammlung ist am 15. April. Unsere Ehrengäste werden sein: Pfarrer Christoph Perczar, Kapitän Stefan Schwab und Dejan Ljubicic. Rufe bei Interesse Franz 0677-1899 5070, Facebook: https://www.facebook.com/franz.fiala

Aus dem Jahresmitgliedsbeitrag von ca. 45,- Euro wird das Clublokal und das „Grünzeug“ finanziert. Überschüsse vermehrt durch Spenden der Mitglieder werden dem Rapid-Nachwuchs zur Verfügung gestellt.

Nachtrag

Walter Huber verkauft ein Original der ältesten Clubzeitung mit dem Bild der Meistermannschaft am Cover und mit allen Unterschriften der Spieler. Interessenten wenden sich an walter.huber {at} gmail.com.


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