Rapid-Mattersburg
2:1 (0:0)
Euphorie und Besucherzustrom halten sich derzeit in Grenzen. Aber der fußballerische Erfolg schließt sich diesem Rückgang an Interesse nicht an, denn Rapid setzt die Siegesserie fort und wäre nach Punkten derzeit auf Platz 3 in der Meistergruppe. Gering schätzen müssen wir diesen augenblicklichen Erfolg nicht, denn es waren gerade die vermeintlichen „Dorfklubs“, die uns in der Vergangenheit wertvolle Punkte gekostet haben. Die Spiele in der Qualifikationsgruppe bieten unerwartete Vorteile, weil Rapid nun verstärkt gerade jene Spielzüge ausprobieren kann, die geeignet sind, diese Abwehr der stark defensive Mannschaften zu knacken.
Und es gab auch in der ersten torlosen Hälfte sehenswerte Chancen, vor allem jene durch Aliou Badji, als er den Mattersburger Tormann sehr geschickt überhoben hat aber das Tor durch eine Rettungsaktion auf der Linie noch vereitelt werden konnte. Überhaupt ist Badji ein wirklicher Gewinn im Sturm und der Trainer bestätigt unsere Beobachtungen indem er Badji erstmals vom Beginn weg eingesetzt hat.
Es gab aber auch sehenswerte Hoppalas seitens unseres gesetzten Einsertormanns, und als ungelernter Fußballer fragt man sich, wie ein Trainerteam so inkonsequent bei der Besetzung des Tormannpostens sein kann. Ein Feldspieler muss um seinen Einsatz bis eine Stunde vor dem Spiel bangen, der Tormann ist gesetzt, er kann praktisch nach Belieben patzen, wie auch Strebinger in diesem Spiel. Etwas mehr Anspannung würde ihm doch auch in diesem Fall mehr Konzentration abverlangen.
Ambiente
Etwa 50 Mattersburger Anhänger verirrten sich nach Wien. Es ist offenbar einfacher, eine konkurrenzfähige Mannschaft aufzustellen, als Fußball zu popularisieren.
Die ziemlich unqualifizierte Wortwahl des Herrn ÖFB-Präsidenten in Richtung Rapid-Anhang blieb nicht ohne Reaktion. In einem „Aufwischen“ wurde er gemeinsam mit der Austria-Szene – wie ich meine – fast ein bisschen zu sanft angesprochen: „Kraetschmer, Pürstl, Windtner: Eure Sorgen möchten wir haben!“ gefolgt von einer Botschaft nach Favoriten: „Dank Ostblock und Polizei bleibt Favoriten stimmungsfrei.“
Außerdem verweist der Block wieder darauf, dass Fußball für die Menschen da ist, die ihn brauchen, nicht für die, die ihn eventuell missbrauchen: „Football ist for rui and me, not for fucking industry – free Pinto“. Allerdings wissen wir nicht, wer „rui“ ist. Die Wikipedia sagt uns, dass es eine Koseform des portugiesischen „Rodrigo“ wäre, aber damit wissen wir auch nicht mehr. Der Spruch ist bekannt und griffig und reimt sich halt. Ob er allerdings eine genauere Prüfung besteht, ist eine andere Frage.
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