Rapid-St.Pölten
0:1 (0:0)
Gegen einen Erfolg von Rapid sprach:
- Heimspiel (Rapid ist derzeit eine extrem heimschwache Mannschaft, wobei die Gründe dazu vielleicht mehr im Umfeld zu suchen sind)
- Pflichtsieg (Kühbauer: „ein X ist zu wenig“)
- Unterschätzung des Gegners (St. Pölten ist letzter und hat erst einen Sieg gegen Mattersburg am Punktekonto)
- Schiedsrichter Schüttengruber
- Vier verletzte Stürmer (Fountas, Kitagawa, Schick, Schobesberger)
Dazu kam – wie Weltfußball meint – Einfallslosigkeit. Link. Einfallslosigkeit wieder bedeutet, dass man zuviel Eingelerntes wiederholt, statt sich der kreativen Fußballkunst zu widmen. Vielleicht ist man sogar etwa übertrainiert.
Es ist erstaunlich, wie wichtig unser Taxi geworden ist. Wir würden gerne im Vergleich sehen, wie sich ein Marco Fuchshofer an der Stelle von Aliou Baji getan hätte. In vielen seiner Aktionen meinte man einen großen Nachholbedarf in Sachen Ballbehandlung zu orten.
Der Schiedsrichter
Manuel Schüttengruber ist jener Schiedsrichter, unter dessen Leitung Rapid mit Abstand die wenigsten Punkte einfährt, nämlich bisher nur 1,33. Das Mittel über alle Schiedsrichter ist 1,75. Nach diesem Spiel ist dieser Wert auf 1,29 gesunken, das Mittel über alle Schiedsrichter auf 1,74. Tabelle
Irgendwie muss es zu diesem geringen Punkteschnitt kommen und dieses Spiel war wieder ein Paradebeispiel für die methodischen Pfiffe der Schiedsrichter bei Rapid-Heimspielen. Aus unserem Blickwinkel gab es vier gravierende Fehlentscheidungen zu Ungunsten von Rapid:
- Zwei nicht geahndete Elferfouls im Strafraum (beide erste Halbzeit)
- Ein Rückpass eines St.Pöltners zu seinem Tormann wurde mit Abstoß und nicht – wie es korrekterweise zu handhaben gewesen wäre – mit indirektem Freistoß fortgesetzt (erste Halbzeit).
- Strebinger sah, dass sich Murg weit in der gegnerischen Hälfte befand und kein Verteidiger auf ihn aufgepasst hat. Er spielte einen hohen Pass nach vorne (weil bei einem Abstoß das Abseits nicht gilt). Murg bekam den Ball, der Schiedsrichter pfiff ab. Der Grund: Ein Rapid-Spieler lag am Boden. Also das hätte sich Herr Schüttengruber nach Abwarten des Vorteils anschauen können. Hat er aber nicht (zweite Halbzeit)
Es mag sein, dass es in der Gegenrichtung auch Fehlentscheidungen gab, aber darum müssen sich andere kümmern.
Rapid verlor mit dieser doch recht peinlichen Heimniederlage den Anschluss an das Spitzentrio, das beeindruckend an seinen Hausaufgaben arbeitet. Rapid gehört damit leider gemeinsam mit Sturm und Hartberg zu den Nachzüglern in der oberen Tabellenhälfte. Das Ergebnis des kommenden Heimspiels gegen Sturm wird das Klima und die Chancen bei einer Präsidentenwahl möglicherweise mitbeeinflussen.
Ambiente
Auffällig war, dass sich der Tipp-3-Wett-Wagen nicht an seinem üblichen Standort an der Süd-Ost-Ecke befand; er war einfach nicht da.
Rapid gratulierte Peter Pacult zum 60er.
Das Stadion gedachte zweier kürzlich verstorbener Rapid-Fans: Walter Bauer (siehe Nachruf) und Florian Albrecht, der am Montag bei einem Arbeitsunfall ums Leben kam.
Gedränge auf der Nord
Der Abgang von der Süd- und Osttribüne ist wegen der vielen Ausgänge kein Problem. Auf der Nord-Tribüne schaut das anders aus, und ganz besonders merkt man es, wenn die Tribüne – wie heute und auch beim letzten Spiel gegen Wolfsberg – voll ist. Es gibt nur zwei Ausgänge. den zur Hütteldorferstraße und einen relativ kleinen zum Umgehungsweg. Man kann auf der Nordtribüne nicht einfach nach außen gehen, sondern man muss zu einem dieser beiden Schlupflöcher gelangen. Das ergibt zwischen diesen beiden Ausgängen ein ziemliches Gedränge, das zwar wegen der disziplinierten Zuschauer (Feuerwehrleute!) nicht zu einem Problem wurde, aber auffällig ist es schon. In einem Panikfall dürfte es aber dadurch kein Problem geben, weil man dann zusätzlich die mittlere – normalerweise geschlossene – Fluchttüre öffnen kann – wenn es der gestrenge Herr Josef erlaubt.
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