Europa-Bilanz und -Prognose

Klub-Rangliste

Unabhängig vom Platz der UEFA-Klubrangliste ist es für das Punktekonto wichtig, dass man in der Qualifikation nicht ausscheidet oder – besser noch – diese gar nicht bestreiten muss. Das wird aber in der kommenden Saison nur für den österreichischen Meister der Fall sein.

Weiters ist es wichtig, dass das UEFA-Punktekonto so hoch ist, dass man in der Qualifikation zu den gesetzten Teams gehört. Das hat Rapid heuer in der vierten Qualirunde nur ganz knapp verfehlt, da waren wir also Rapid ganz nah dran. Mit einem Rang um 50 könnte dieses „Gesetzt-Sein“ ziemlich sicher gegeben sein.

Punktestand 2017/18

2013/14  5,00 (Gruppenphase Genk, Kiew, Dila Gori) 
2014/15 1,50 (Helsinki-Aus)
2015/16 10,00 (1/16-Finale Valencia)
2016/17 5,00 (Gruppenphase Genk, Bilbao, Trencin)
2017/18 - (Horror-Saison mit Büskens und Canadi)
21,50

Rapid befand sich am Ende der vorigen Saison auf Rang 68 der UEFA-Rangliste. Mit der neuen Saison fallen die 5 Punkte der Saison 2013/14 aus der Wertung.

Spiele 2018/19

Internationale Bilanz 2018/19

In der Qualifikation erreichte Rapid 2 Punkte für 2 Siege gegen Slovan Bratislava, und Steaua Bukarest.

Für das Erreichen der Gruppenphase wurden zunächst zwei Punkte gut geschrieben, die aber in den Spielen übertroffen werden mussten, um weiter punkten zu können. Man muss also von den erreichten Punkten in der Gruppenphase diese zwei Punkte abziehen. Erreicht wurden mit den zwei Siegen gegen Spartak, dem Sieg gegen die Rangers und dem Unentschieden gegen Villarreal 7 Punkte, von denen eben 2 Punkte abgezogen werden müssen, bleiben also 5.

Punktestand 2018/19

2014/15  1,50 (Helsinki-Aus)
2015/16 10,00 (1/16-Finale Valencia)
2016/17 5,00 (Gruppenphase Genk, Bilbao, Trencin)
2017/18 0,00 (Horror-Saison mit Büskens und Canadi)
2018/19 7,00 (1/16-Finale Inter)
23,50

Rapid hat also in der laufenden Saison 7 Punkte zum Punktekonto dazu bekommen und liegt nunmehr auf Rang 63 und kann von anderen Teams nicht mehr überholt werden.

Hätti-Wari

Würde Rapid in jedem der letzten fünf Jahre so abgeschnitten haben wie heuer, dann wäre der Punktestand etwa 35 Punkte und damit läge Rapid etwa auf Platz 40 im Ranking der europäischen Fußballvereine. Wäre da eben nicht der Totalausfall im Vorjahr mit Null Punkten und das blamable Ausscheiden gegen Helsinki 2014.

Aber wenn wir heuer nicht in die Gruppenphase gekommen wären, dann wären wir im Ranking ziemlich abgerutscht und zwar so:

Keine Teilnahme

Ohne Punkte aus der laufenden Saison hätte Rapid um diese 7 Punkte weniger, läge also mit 16,5 Punkten etwa auf Platz 84.

Keine Gruppenphase

Ohne dieses Goldtor von Mario Sonnleitner in Bukarest hätte Rapid nur 2 Punkte der Qualifikation dazubekommen und länge mit 18,5 Punkten etwa auf Platz 77.

Denken wir optimistisch

Nehmen wir für die Zukunft an, dass Rapid entweder über die Meistergruppe oder über die Qualifikationsgruppe oder über den Cup doch zu einer internationalen Teilnahme in der kommenden Saison kommt. Und – denken wir optimistisch – Rapid schafft wieder 7 Punkte. Dann würde sich folgende Situation ergeben:

2015/16 10,00 (1/16-Finale Valencia)
2016/17 5,00 (Gruppenphase Genk, Bilbao, Trencin)
2017/18 0,00 (Horror-Saison mit Büskens und Canadi)
2018/19 7,00 (1/16-Finale Inter)
2019/20 7,00
29,00

Mit diesen 29 Punkten wären wir am Ende der kommenden Saison etwa auf Platz 50 der UEFA-Klubrangliste, also gar nicht so schlecht. Wo genau man dann wirklich landet hängt aber auch wesentlich von dem Erfolg der anderen Mannschaften ab, aber immerhin, eine Vorgabe des Präsidiums wäre dann erreicht.

Denken wir pessimistisch

Die beiden verpatzten Saisonen 2017/18 mit 0 Punkten und 2014/15 mit 1,5 Punkten bringen es mit sich, dass Rapid derzeit nur auf Platz 63 liegt und die Gefahr ist groß, dass im nächsten Jahr wieder so eine Pleitesaison folgen könnte. Mit einem weiteren Pleitesaison 2019/20 schaut die 5-Jahreswertung so aus:

2015/16 10,00 (1/16-Finale Valencia)
2016/17 5,00 (Gruppenphase Genk, Bilbao, Trencin)
2017/18 0,00 (Horror-Saison mit Büskens und Canadi)
2018/19 7,00 (1/16-Finale Inter)
2019/20 0,00
22,00

Mit diesem Punktestand von 22 würde Rapid am Ende der Saison 2019/20 etwa auf Rang 68 abrutschen. Dass Rapid nur etwa 5 Plätze abrutscht, liegt daran, dass lediglich die punktearme Helsinki-Saison mit 1,5 Punkten aus der Wertung fällt.

Rapid hat sich also heuer sehr gut geschlagen und wer auch immer 2020 in den internationalen Bewerb einsteigen wird, er hat seinen Platz jenen Klubs zu verdanken, die schließlich zu den Landespunkten von derzeit 30,85 beigetragen haben und RB aber auch Rapid haben daran einen großen Anteil.

Resummee

Dass Rapid gegen Inter ausgeschieden ist, ist vor einem historischen Hintergrund nichts Besonderes, ist es doch noch keiner österreichischen Mannschaft gelungen, in Mailand zu bestehen.

Die Meisterschaft gibt mehr Grund zur Sorge. Niemand kann einen guten Grund dafür nennen, warum Rapid derart schlecht „performt“. Die Vermutung, Gogo wäre nicht der geeignete Trainer gewesen, hat sich als ziemlich haltlos erwiesen. Die Verstärkungen durch Spielerkäufe stellen sich als eher unterdurchschnittlich heraus. Nachwuchsspieler werden wenig berücksichtigt.

Für uns Zuschauer waren die Aufstellungen der beiden Spiele gegen Inter mit ein Grund für das schlechte Abschneiden. Dass sich die Fachwelt von diesen Aufstellungen „überrascht“ gezeigt hat, war wohl sehr positiv ausgedrückt.

Da weiß ein Trainer, dass sein Kapitän ein großer Italien-Fan ist, dass seine Frau eine halbe Italienerin ist und dass mit dem Spiel in Mailand fast so etwas wie das Spiel seines Lebens möglich ist. Wer weiß, welche Kräfte eine solche Motivation freisetzen kann? Wir alle, nur nicht der Trainer!

Und am heutigen Sonntag verlangt derselbe Trainer von demselben Spieler, den er beim letzten Spiel durch die Nicht-Aufstellung in der Startelf derart brüskiert hat, wieder eine Top-Leistung! Mitarbeiterführung setzt auch so etwas wie Einfühlungsvermögen voraus, aber die Aufstellungen machen den Eindruck als wären die Spieler emotionslose Zinnsoldaten. Ob sich das nicht rächt?

Ich war bei der Ankunft der Mannschaft aus Mailand am Flughafen und Ihr könnt raten, wer als erster und mit großem zeitlichen Vorsprung den Flughafen verließ. Es war Didi Kühbauer. Es war so, als wolle er die Szene fluchtartig verlassen.

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