Sturm-Rapid
0:1 (0:1)
Es war schon wieder ein Sieg von der Sorte, bei der man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll. Aber die Mitfahrer im Rapid-Bus waren sich darüber einig, dass die drei Punkte das Wesentliche sind. Doch mit zufälligen Siegen wird es nicht leicht sein, sich an der Spitze zu halten.
Wir Zuschauer wollen natürlich immer mehr – oder besser weniger, nämlich weniger Fehlpässe. Und dabei meinen wir nicht jene, die in einer Situation der Bedrängnis zustande kommen oder dadurch, dass ein gut gemeinter Pass von einem schnell schaltenden Gegenspieler abgefangen wird, etwas, das sehr schwer vorauszusehen ist. Es sind Situationen, in denen Zeit genug wäre, den nächsten Spielzug zu überlegen. Warum in solchen Situationen Bälle auffällig oft genau zum Gegner gespielt werden, ist ein Rätsel, mit dem sich Psychologen beschäftigen sollten. Es kann ja sein, dass wir uns zu wenig in die Fußballer hineinversetzen können, denn immerhin rinnt uns das Wasser eher nur die Kehle hinunter und nicht am ganzen Körper.
Warum es schon wieder einreißt, dass die zweite Spielhälfte zu einer gefühlten Zitterpartie wird und dass man die Stärken einer guten Kondition nicht ausspielen kann, macht Rapidler, die die Rapid-Viertelstunde einklatschen etwas ratlos, liegt aber vielleicht auch an den extremen Temperaturen.
War die erste Spielhälfte etwas ereignisarm, hätte die zweite ruhig auch so verlaufen können. In der Schlussphase ist noch dazu die Stadionuhr ausgefallen und die gefährlichen Angriffe der Sturmler machten uns ziemlich nervös.
Ambiente
Das Spiel in Graz hat doppelt so viele Zuschauer angelockt wie das Spiel am Verteilerkreis, nämlich 14.500. Der Sturm-Fanblock gab sich alle Mühe, eine Glanzleistung zu präsentieren, und das ist auch gelungen.
Der Sturm-Fanclub „Brigata“ feierte mit großem Aufwand sein 25-jähriges Jubiläum. Wir konnten von unseren schattigen Plätzen den dicht besetzen Stehplatzsektor gut beobachten. Das Motto: „Wir sind die schwarz-weißen Brigaden“. *)
In Graz ist der einzige Fanblock, den man mit unserem Block-West vergleichen kann. Großes Engagement, viele Aktivisten. An einer Stelle meinte man in einem Transparent sogar: „Woits tauschen?“ Man war sich des Eindrucks der Darbietung durchaus bewusst. Herzlichen Glückwunsch zu 25 Jahren Brigata.
Ein Glückwunsch kam auch von der Nord-Tribüne: „1994 begannen Eure Taten, auf viele weitere Jahre, ahoi Piraten“ und „25 Jahre die Hände am Steuer, Seite an Seite gemeinsam durch jedes Abenteuer.“
Nach der Pause titelte man: „Im Übrigen sind wir der Meinung, dass Liebenau das Sturmstadion werden muss.“
Fahrt
Die Fahrt mit dem Rapid-Bus war wie immer – bestens organisiert, Reiseleiter war Hans. Die „Kerntruppe“ bildet sein Fanklub „Speising“, aber es waren auch „Rapid Wien Lebenssinn“, „Stehtisch Grün-Weiß“, versprengte „Ultras“ und auch der „Klub der Freunde“ vertreten. Maria versorgte uns mit Wurstsemmeln, Knacker und Getränken.
Die Fahrt stand unter dem Motto „40 Jahre ‚Panzer rollen…’“, denn etwa vor 40 Jahren betätigte sich Jürgen bei einer seiner ersten Auswärtsfahrten – es war am 12.10.1979 nach Linz – als (trauriger) Dichter. Auch damals wurde nicht alles gewonnen. Es war die 9. Runde der Meisterschaft, man spielte gegen VOeSt Linz – und verlor 4:0. Jürgen musste damals die Nacht in Linz verbringen und diese Nach bescherte und das „Panzer rollen…“
Wer sie noch nicht hat, die neue Ausgabe von Forza Rapid, sollte sich den 6-seitigen Artikel über Jürgen Hartmann nicht entgehen lassen. Verkauf vor und nach dem Spiel gegen den LASK vor dem Stadion.
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*) Es fällt auf, dass die zur Großschrift neigenden Texter statt des Großen ß (ẞ) immer noch „SS“ schreiben. Das Große ß erzeugt man mit der Tastenkombination Umschalt + Alt Gr + ß und man erhält: ẞ. Dieses relativ neue Zeichen erlaubt die eindeutige Umwandlung von Klein- in Großschreibweise durch einen Computer und vermeidet die mehrdeutigen Umschreibungen mit „ss“ oder „sz“ (Schweiz).
Eine Antwort zu “Sturm-Rapid”
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