Rapid-Admira

 0:4 (0:2)

Wir sahen eine Mannschaft, die so gespielt hat, als hätte sie bei einem Sieg die Tabellenführung in der Tasche. Leider war das aber nicht Rapid sondern die Admira.

Vielleicht…

  • Vielleicht war es der Respekt vom Juve-Look-Alike-Dress des Gegners, IMG_6105[1]
  • vielleicht hängt Rapid mehr von der linken Seite Florian Kainz und Stefan Stangl ab, als man es als Laie annimmt (im den Heatmaps der vergangenen Spiele kann man so eine Tendenz durchaus herauslesen),
  • vielleicht war man sich der Sache zu sicher,
  • vielleicht ist es bereits ein Admira-Komplex,
  • vielleicht bereitet sich der Gegner spezieller auf dieses Spiel gegen Rapid vor, während Rapid sein Standard-Training durchzieht,
  • vielleicht, weil die Admira locker aufspielen kann, fern von Abstiegssorgen aber auch fern von Aufstiegsdruck,
  • vielleicht war der eine oder andere Rapid-Erfolg im Frühjahr mit mehr Glück als Verstand zustande gekommen (WAC, Grödig…) und man wähnte sich ob der Tabellensituation schon als Titelaspirant (siehe Asterix, Band 1 die Römer: „…wir haben den Zaubertrank“),
  • vielleicht… wer weiß es schon.
Man muss sich nur einmal vorstellen, wie ein Admiraner die Begegnung mit Rapid sieht. Vorgestern wurde gemeldet, dass Rapid beim Budget in der kommenden Saison erstmals die 30 Millionen überschreiten wird. Dem steht mit der Admira ein Verein gegenüber, der ein Viertel bis ein Drittel davon lukrieren kann. Die Admira spielt gegen einen finanziellen Riesen und so wie Rapid gegen RB meint, dass Geld nicht Fußball spiele, muss man das wohl auch von der Admira annehmen, dass sie das so empfindet und auch eindrucksvoll bewiesen hat. Mario Sonnleitner hat bei unserer letzten Mitgliederversammlung betont, dass ja auch unsere Gegner hervorragende Fußballer in ihren Reihen haben. Einige Spieler bei der Admira haben selbst Rapid-Vergangenheit (Bajrami, Grozurek, Starkl). Dass Lukas Grozurek in beiden Admira-Spielen ein Tor erzielt hat, ist vielleicht eine Art Genugtuung für sein frühes Karriereende bei Rapid. Bei Rapid hat Lukas Grozurek in 78 Spielen 5 Tore erzielt und wurde abgegeben. Ganz ähnlich Starkl (47 Spiele, 3 Tore). Klar wollen diese Spieler zeigen, dass sie mehr drauf haben. Und wie sie das uns und ihrem früheren Arbeitgeber gezeigt haben! Man hatte als Zuschauer schon in den ersten Minuten das Gefühl, dass die Admira schneller, initiativer, entschlossener auftritt. Philipp Schobesberger ist ein Spieler, der Räume braucht (anders ausgedrückt heißt das, dass er an konsequent deckenden Verteidigern nicht vorbei kommt). Und so war es auch. Die Admira machte die Räume vor dem eigenen Tor eng und verstand es, das Kombinationsspiel von Rapid gar nicht erst entstehen zu lassen. Das eher phantasielose Hin- und Hergeschiebe des Balls in der Rapid-Verteidigung zeigt, dass Rapid nur schwer Anspielstationen vorfand. Ausnahmsweise kann man Schiedsrichter Schörgenhofer in diesem Spiel keine große Mitschuld geben, auch nicht unserem Tormann; es war mehr eine Lethargie von der man nicht weiß, woher sie kommt. Man kann auch sagen, dass Rapid ob der Überlegenheit des Gegners einfach schlecht ausgeschaut hat. Admira auf Valencia-Niveau? Oder doch nur Rapid so schlecht? Viele geben dem Trainer Schuld. Was immer der Trainer macht: es ist falsch. Er hätte zu früh gewechselt. Hätte er später gewechselt, hätte man auch das als falsch angesehen. Richtig ist nur, was erfolgreich ist. Das Ergebnis 0:4 ist uns ja geläufig, das kennen wir vom 25.2. Sieht man aber von internationalen Spielen ab, und beschränkt sich auf nationale Heimspiele, dann müssen wir bis 15.8.2007 zurück gehen (1:5 Sturm) und 2006-11-19 (0:4 GAK mit Fanprotesten), um uns an ein Spiel zu erinnern, beim dem man sich ähnlich depressiv auf den Heimweg gemacht hätte. Bei Auswärtsspielen gab es in jüngster Zeit auch ähnliche Debakel, etwa beim 1:6 gegen RB am 19.7.2014 oder das 0:4 gegen Wacker Innsbruck am 18.7. 2010 (beides übrigens Eröffnungsspiele). Ratlosigkeit, würd‘ ich sagen. Null Punkte und ein schwerer verletzter Thomas Murg. Düster. Noch dazu kommt jetzt eine Runde gegen die abstiegsgefährdete SV Ried.

Links


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Eine alternative Route zum Stadion ist die S80 vom Hauptbahnhof zum Praterkai und dann mit dem 77A bis zum Stadion-Center. WP_20160312_14_44_02_Pro[1] Diese InterCity-Garnitur „Berlin“ bildet den Vordergrund zu dieser futuristischen Ansicht am Hauptbahnhof.

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