Abschied von Alfred Körner
Es war die letzte große Bühne für den letzten Aktiven der WM 1954 und die Abschiedsreden von Andy Marek, Rudolf Edlinger, Leo Windtner und Heinz Fischer beleuchteten die vielen Facetten eines reichen Lebens und die Bedeutung des lebenslangen Fußballers Alfred Körner für den österreichischen Fußball.
Rapid demonstrierte seinen Spielern, dass man bei Rapid nicht vergessen wird, wenn man sich für Rapid entscheidet. Zuletzt konnten wir das beim Abschied von Steffen Hofmann erleben, dass man mit diesen ganz besonderen Festen auch Signale an die Spieler aussendet, um ihnen den Wert einer längerfristigen Rapid-Karriere vor Augen zu führen, vielleicht, um dadurch zu mehr Kontinuität im Kader zu kommen, zu einer Kontinuität, die tatsächlich zu Höchstleistungen befähigen würde. Leider sind heute die Verlockungen des Auslands sehr groß. Ein Spieler mit 17 Dienstjahren ist in der heutigen Zeit eine Sensation, in der Zeit von Alfred Körner gab es 11 von dieser Sorte. Und damals waren durch diese Vereinstreue fußballerische Sensationen wie ein 5:1 gegen Arsenal oder ein 3:1 gegen Real Madrid möglich.
Fast konnte man den Eindruck haben, als habe Alfred seinen Abgang nach dem Datum des Ausscheidens von Andy Marek bei Rapid ausgesucht, um noch dessen Handschrift beim eigenen Begräbnis zu „erleben“. Beim Ausgang aus der Kirche stand der Verkehr einige Zeit still bis die etwa 1.000 Trauergäste das Spalier der Ultras, Tornados und anderer Fanklubs passiert haben.
Dieses Zusammentreffen schmerzlicher Abgänge wird auch für einen so großen Verein wie es Rapid ist, nicht einfach zu verarbeiten sein und wir sind schon gespannt, wie Christoph und das Präsidium die Nachfolge nach Andy Marek lösen wird. Die Nachfolge von Alfred Körner ist jedenfalls gesichert, denn Rudi Flögel ist – so wie Alfred Körner – ein bei allen Spielen und Veranstaltungen gerne gesehener Gast und die Generation um ihn mit Bjerregaard, Glechner, Grausam, Hasil ist bereit, Alfreds Rolle als Galionsfigur einzunehmen.
Dokumentation
Der ORF brachte einen Kurzbericht auf Wien-Heute und auf Sport 20, aber nicht in der ZIB-1. Heute, Freitag gibt es in ORF-Sport eine Fußball-Doku 1954 „In Memoriam Wagner und Körner“. (Für Interessierte siehe „EwkiL:Bilder“).
Bildauswahl
Die Worte von Andy Marek „Liebe Familie Körner, sehr geehrter Herr Alt-Bundespräsident…“ fehlen auf der folgenden Audio-Aufzeichnung, aber alles andere kann man sich über die folgenden Audio-Dateien nachhören. Die Abschiedsreden haben eine schlechte Tonqualität, die musikalischen Einlagen sind deutlich besser ausgesteuert. Am Grab fehlt leider das von der Blasmusik angestimmte „Näher mein Gott zu Dir“ und der Anfang der Grabrede von Christoph Pelczar.
Eine Antwort zu “Abschied von Alfred Körner”
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