Lokomotiva Zagreb – Rapid
0:1 (0:1)
Das Wie ist – eigentlich immer im Fußball – im Nachhinein ziemlich egal. Wenn auch das Spiel nicht gerade eine Glanzleistung und eine Augenweide war, der Verlauf des Spiels entspricht eigentlich sehr gut den Voraussagen.
Lokomotiva war durch verschiedene Veränderungen nicht gerade auf einem Leistungshoch, wusste das und nahm die Rolle des Außenseiters an. Man beteiligte sich in der ersten Halbzeit wenig am Spiel, stand tief und hoffte auf Standards und Konter, und tatsächlich konnte man an einem theatralischen Umfaller erkennen, dass eine solche Szene – als Elfmeter geahndet – eine Spielentscheidung herbeiführen hätte können. Doch Rapid konnte das entscheidende Tor durch seine starke Präsenz in der gegnerischen Hälfte noch vor der Pause erzielen. Zwei Schüsse konnten vom gegnerischen Tormann noch abgewehrt werden, doch der dritte von Kara war schließlich unhaltbar.
Dass sich die zweite Halbzeit ganz anders angefühlt hat, liegt an den verstärkten Offensivbemühungen der Zagreber, insbesondere der eingewechselte Jorge Samir brachte Schwung in den gegnerischen Angriff. Leider konnte Rapid die sich bietenden Konterchancen nicht nutzen. Auch hat der Trainer die Spielerwechsel eher Richtung „defensiv“ und Halten des Ergebnisses angelegt.
Betrachtet man den Spielverlauf mit der Anzahl der Torschüsse und Corner, ist darin die Überlegenheit von Rapid klar dokumentiert, auch wenn es am Ende nur ein 1:0 war.
Papierform
Wie alle Trainer richtig bemerken, sind Statistiken „für die Würscht“, wenn es um das nächste Spiel geht. Statistiken können langzeitliche Stärkeverhältnisse darstellen, aber auch wenn ein Team alle Spiele gegen einen Gegner gewonnen haben sollte, sagt uns das nichts über das jeweils nächste Spiel. Ein solcher Blick zurück kann sogar dazu führen, dass man der Meinung ist, man hätte den Sieg schon in der Tasche. Aber Vergleiche sind nun einmal das einzige Kriterium, um eine Ausgangssituation zu beschreiben. Wie das Spiel ausgeht kann eine Statistik nicht voraussagen, nur eine Wahrscheinlichkeit dafür angeben.
Die „Papierform“, gemessen am UEFA-Ranking sprach schon klar für Rapid, obwohl man der Meinung sein könnte, dass ein Spiel gegen eine Mannschaft aus dem Land des Vizeweltmeisters keine leichte Sache sein werde.
FIFA-Weltrangliste
Die besten kroatischen Spieler findet man im Ausland und das sieht man an der FIFA-Weltrangliste:
6 Kroatien 26 Österreich
Kroatien hat die klar bessere Nationalmannschaft.
UEFA-Länderranking
Hier geht es um den Leistungsvergleich der Klubmannschaften, d.h. Österreich hat die stärkere Liga.
10 Österreich 19 Kroatien
UEFA Team-Ranking
99 Rapid 252 Lokomotiva Zagreb
Das ist ein 5-Jahres-Schnitt der Punkte, die die Mannschaft in internationalen Bewerben erkämpft hat. Rapid ist wegen des Fehlens in der letzten Saison weit hinter dem angepeilten Ziel der „Top-50“ abgefallen.
Ambiente
Abgezählte 200 Gäste – und ebenso viele Babyelefanten – erlebten das Spiel in den VIP-Räumen von Rapid zum Ticketpreis von 18,99 € inklusive Würstel. Als Nachtisch gab’s Krapfen vom Ströck. Jeder Teilnehmer erhielt einen Fanschal von dieser Begegnung.
Etwa 75 Minuten von Spielbeginn, startete die amüsante und informative Podiumsdiskussion „Auswärtsspiel in Hütteldorf“ mit Andy und Lukas Marek, Karl Brauneder und Martin Hiden.
Neben den Interviews gab es auch ein mehrteiliges Rapid-Quiz. Leicht war das Quiz nicht, aber unterhaltsam.
Genau 60 Minuten vor Spielbeginn, präsentierte Lukas die Mannschaftsaufstellung. Unser Eindruck war, dass hier kein Risiko eingegangen wurde, denn es war die Bestaufstellung.
Die optimistischen Tipps am Podium: 1:2, 0:1, 0:2, 1:3. Karl Brauneder hat das Ergebnis erraten.
Der Jubel nach dem Tor und nach dem Ende des Spiels hätte auch bei vollen Saal nicht größer sein können. Rapid-Hymne und „Rapid-Wien, Lebenssinn“ wurden anhaltend gesungen.
Am Ende der Veranstaltung gab es eine Tombola, bei der Fankleidung gewonnen werden konnte, die es in dieser Form im Fanshop nie gegeben hat.
Danke an Rapid für diese gelungene Veranstaltung!
Die nächsten Gegner
Wie es Karl Brauneder am Podium bemerkt hat, war Lok Zagreb ja nur der Anfang, leichter wird’s nicht, und bei den kommenden Gegnern darf man Chancen wie gegen Lok nicht so vernebeln.
Gent (Belgien)
Gegen Gent hat Rapid noch nie gespielt, dafür 4 Spiele gegen die Bergwerkstadt Genk mit ausgeglichener Bilanz: S : U : N = 1 : 2 : 1. In der abgelaufenen Saison war Gent am zweiten Tabellenplatz und Genk auf Platz 7.
Dynamo Kiew (Ukraine)
Gegen Dynamo Kiew gab es bisher zwischen 1986 und 2013 8 Pflichtspiele mit einer leicht negativen Bilanz: S : U : N = 3 : 1 : 4. Zuletzt konnte zu Hause ein Unetschieden erreicht werden, auswärts gab es eine 1:3-Niederlage.
Benfica Lissabon (Portugal)
Gegen Benfica gab es nur zwei Spiele 1961: S : U : N = 0 : 1 : 1 im Semifinale im Europacup der Meister, wobei das Auswärtsspiel klar mit 0:3 verloren wurde und das Heimspiel wegen eines Platzsturms erzürnter Fans über eine skandalöse Schiedsrichterleistung in der 89. Minute abgebrochen wurde.
Es gibt zwar auch den überraschenden Erfolg über Sporting Lissabon aus 1995, denn man hat das Auswärtsspiel mit 0:2 verloren, aber die Begegnungen gegen Porto, die beide glatt verloren wurden, zeigen, dass Benfica „a schware Partie“ wäre.
Links
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Eine Antwort zu “Lokomotiva Zagreb – Rapid”
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