Green-White-Walk

Rapid bietet auch dem nicht so betuchten Anhängern die Möglichkeit, etwas zum Gesamterfolg der Mannschaft beitragen zu können. Ein solcher leistbarer Beitrag ist ein Baustein am Green-White-Walk.

Unsere Tante war in ihrer Jugend auch begeisterte Rapid-Anhängerin, und daher haben wir mit ihr gemeinsam einem solchen Baustein auf der Ehrentafel von Franz Binder erworben. Meine Idole aus der Schulzeit waren das Team rund um Rudi Flögel und Franz Hasil und daher war es mir ein Bedürfnis, uns auch auf deren Ehrentafel eintragen zu lassen.

Heute, am Pfingstsonntag war es soweit, die Tafel war fertiggestellt und wurde in Anwesenheit der beiden Legenden enthüllt. Lukas begrüßte die Gäste und Präsident Martin Bruckner betonte die wichtige Rolle der Legenden für Rapid. Er selbst hatte zwar beide nicht spielen sehen, doch sie waren seines Vaters Idole.

Während Rudi Flögel den sesshaften Fußballer verkörpert, der den Namen „Rapid“ durch vier Meistertitel und vier Cupsiege gefestigt hat, war Franz Hasil einer der ersten international bekannten österreichischen Fußballer, der den Namen „Rapid“ in Europa bekannt gemacht hat.

Wenn man den Erzählungen der beiden Legenden lauscht, taucht man in eine versunkene Fußballwelt ein.

Rudi Flögel

Damals in den 1950er Jahren musste man noch einem Beruf nachgehen, wenn man Fußballspielen wollte. Seine Eltern bestanden darauf, dass Rudi einer geregelten Arbeit nachging. Nur unter dieser Bedingung durfte er am Training und an den Spielen der Nachwuchsmannschaft von Rapid mitmachen. Und er bekam eine Stelle beim Rapid-Zeugwart, daher waren Beruf und Berufung gleichzeitig bedient. Am Abend trainierte er mit seiner Nachwuchsmannschaft und am Nachmittag, in Arbeitspausen, beobachtete er das Training der Kampfmannschaft. Einmal fehlte in der Kampfmannschaft ein Spieler und Ernst Happel lud ihn ein, mitzuspielen. Die Qualitäten des jungen Mannes sind aufgefallen, und führten dazu, dass er noch als Nachwuchsspieler, 1957, bei einer Amerikareise der Kampfmannschaft mitgenommen wurde, was in der damaligen Zeit eine Sensation war.

Franz Hasil

Franz Hasil war ein jüngerer Kollege von Rudi Flögel und betonte ihr harmonisches Zusammenspiel. Unter den Trainern Binder/Körner sollte er eine für ihn ungewohnte Position als linker Außendecker einnehmen. Er hat im Nachhinein das Gefühl, dass Rapid mit einer anderen Aufstellung noch einen weiteren Meistertitel hätte gewinnen können. Hasil zog es zu Schalke, und auch dort wurde er in eine ungewöhnliche Position, die des Mittelstürmers, gedrängt, das aber durchaus erfolgreich. Schließlich landete er bei Feyenoord und wurde dort Meister, gewann den Europapokal der Meister (heutige Championsleague) und auch den Weltpokal neben vielen weiteren Titeln. Bei einem Empfang bei der holländischen Königin meinte diese, dass er als Fußballer einen Traumberuf hätt. Seine wienerisch gefärbte Antwort: „Sie habn oba aa ka schlechte Hockn.“ wurde von den Dolmetschern zu wenig verstanden, um übersetzt worden zu sein.

Zum Abschluss der Feier wurde die Ehrentafel enthüllt und jeder eingeladene Gast wurde gemeinsam mit Rudi Flögel und Franz Hasil bei der Ehrentafel fotografiert. (Bild folgt)

Weitere Informationen

Anmerkungen

„Der Vergleich macht Sie sicher“, sagt die Werbung, und es gibt gar keine andere Möglichkeit, eine Qualität zu bemessen. Natürlich vergleichen wir auch Lukas mit Andy, aber abgesehen von der Anrede mit „Herr Flögel und „Herr Hasil, die bei Lukas‚ Vater wohl kollegialer ausgefallen wäre, können wir nur unsere große Bewunderung dafür aussprechen, wie professionell Lukas den Laden schupft! Manche meinen, dass er bereits im Begriff ist, seinen Vater sogar zu übertrumpfen!

Durch die Aussprache des Namen von Franz Hasil mit Betonung auf dem A wie Hásil, denkt man unwillkürlich an eine Verwandtschaft zum „Hasen“, doch wenn man die beiden Silben kurz ausspricht, also wie „Hassil“, erinnert der Name an einen tschechischen Feuerwehrmann (hasič) oder jemanden der löscht (hasil).