Karabakh-Rapid
1:3 (0:1)
Gleich beim Stadion begrüßt uns die „Kainzgasse“, die Erinnerungen an die vorige Saison weckt. Und wie man ihn vermisst, im Spiel, den
Florian Kainz…
Und dann erleben wir Multikulti pur. Eigentlich spielten wir gleich gegen zwei Länder: gegen Aserbaidschan und gegen die Türkei. Und alle sind sie Wiener. Hier ein aserbaidschanischer Wiener:
Und hier präsentieren türkische Wiener ihre Fahne:
An der Überlegenheit Rapids bestand kein Zweifel, aber dass man das Spiel auch gewinnen würde, stand erst beim 2:0 von
Steffen Hofmann in der 53. Minute fest. Denn dass man sich bei einem Fußballspiel trotz größter Überlegenheit einen Gegentreffer einfangen kann, hat man ja in der letzen Minute gesehen.
Vergleichsweise zäh war auch das Spiel, denn Karabakh verteidigte konsequent und die Torszenen waren in der ersten Hälfte auch Mangelware. Dass gerade beim ersten Bewerbspiel dem Neuzugang
Joelinton ein – noch dazu – sehenswerter Treffer gelang (ein Ferscherl oder wie in Weltfußball vermerkt wird: eine „Hacke“ (?))).
Im folgenden Bild sieht man, wie Stefan Schwab zum Schuss ansetzt, der schließlich zum Tor zum 3:0 führt.
Und die Verteidigungsleistung ihrer Mannen kann sich sehen lassen. Trotz drückender Überlegenheit gelingen Rapid nur drei Tore. Bejubelt wird der Ehrentreffer der Kaiserebersdorter aus einem Konter in der 90. Minute.
Was soll man zu dem Spiel sagen? Am besten zieht man einen Vergleich. Die erste Cup-Runde im Vorjahr führte uns nach Weiz, einem Regionalligisten. Rapid siegte locker 5:1. Karabagh ist gerade eben in die Wiener Liga aufgestiegen und ist damit noch eine Liga unter der Regionalliga. Zwar dominierte natürlich Rapid das Spiel aber die Zahl der herausgespielten Chancen war insbesondere in der ersten Halbzeit gering.
Florian Kainz fehlt. Dafür gibt es im Sturm mit dem sehr aktiven
Joelinton einen Lichtblick.
Ambiente
Es war schön, wieder einmal am Sportklub-Platz sein zu können. Im Bild sieht man das Nachbarhaus mit den Erste-Klasse-Plätzen inklusive Werbung der Fleischerei Metzker.
Kaum waren wir eingelassen worden, wurden wir auch schon von einem Ordner aufgefordert, auf uns die Rapid-Tribüne zu begeben, was wir entschieden abgelehnt haben. Ein freundlicher Polizist hat vermittelt, der gemeint hat, die Ordner wären übereifrig gewesen.
Der Stadionsprecher
Roland Spöttling sagt das Spiel souverän und unparteiisch an. Er begrüßt auch sein Vorbild
Andy Marek. Schaut Euch auf seiner
Homepage an, wie aktiv dieser Mann ist. Auch ein Vorbild. Im Bild ein Blick auf seine Sprecherkabine:
Im VIP wird Baklava verteilt, wenn der Gastgeber Karabakh heißt.
Unsere lieben Fans
Die Tornados präsentieren das Jubiläumstransparent „20 Jahre TORnados“.
Hier ein besonders stimmungsvollen Detail aus der Choreografie zur Rapidviertelstunde:
Die Fangruppen haben sich nach der Sommerpause wieder sehr gesangsfreudig gezeigt; so freudig, dass sie sich auch durch die ohnehin schon seltenen Tore nicht aus der Ruhe, beziehungsweise eben vom Gesang, abbringen ließen. Fast konnte man – wie so oft – den Eindruck haben, als wäre das Spiel eine Art Aufputz, der ihrem Gesang erst die richtige Note verleiht, unter dem Motto „Fans mit einer Mannschaft“.
Jemand aus dem Kreis des Fanblocks wollte am Beginn der Rapid-Viertelstunde unbedingt auch den gegnerischen Tormann am Spektakel teilhaben lassen, indem er ihm einen Leuchtkörper vor das Tor warf. Dem Tormann ist das zuerst gar nicht aufgefallen.
Ich warte schon auf einen etwas mutigeren Schiedsrichter, der diesem Unfug durch einen Spielabbruch ein Ende bereitet und Rapid mit einer Grüntisch-Niederlage nach Hause schickt. Solange das nicht passiert, werden solche Spompernadeln wohl im Kreise der Fans als Husarenstücke gefeiert.
Unverständlich war auch, dass keiner der herumstehenden Ordner eingeschritten ist und der Feuerwerkskörper minutenlang vor sich hin gloste.
In Dornbach war dieser Zwischenfall egal, vielleicht wird ja das Torraumfeuerwerk nicht einmal im Schiedsrichterbericht erwähnt. Aber es fällt auf, dass im letzten halben Jahr keiner der Stadionsprecher auf diese Eskapaden der Fans eingegangen ist.
Ein Hinweis aus der Psychologie: wir erleben hier ständige Grenzünerschreitungen junger Menschen. Die dauern so lange an und werden immer intensiver, bis jemandem der Kragen platzt, oder tatsächlich etwas passiert, aber dann kann es möglicherweise für alle Beteiligten sehr unangenehm werden und der Gesang „Ausgesperrte mit uns“ wird einen Grund mehr bekommen. Weit weniger schmerzhaft wäre es, diese Unarten möglichst früh abzustellen und nicht erst dann, wenn es weh tut.
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