Spielverlagerung
Der SK Rapid hat am am
30. November 2016 einen kleinen Kreis von InvesTORen zum Private Viewing in die
Ottakringer Brauerei eingeladen. In der ersten „Spielhälfte“ stand eine Führung durch Wiens renommierteste*) Bier-Brauerei am Programm. In „Halbzeit zwei“ hielt Markt- und Meinungsforschungs-Experte
Veit Wolff einen Impulsvortrag mit dem Thema „Das Biersponsoring in der Fußball-Bundesliga im Benchmark – Investition, Implementierung, Aktivierung“.
Nach einem tollen Abendessen, verlagerte sich das Spielgeschehen zum Private Viewing des SKY LIVE-Spiels SV Mattersburg vs. SK Rapid.
Es war schon eine tolle Sache, gemeinsam mit
Andy und
Lukas, Christoph Peschek, Stefan Schwab, Thomas Waldner, Stefan Kjaer, Sebastian Pernhaupt und
Lorenz Kirchschlager an einem Tisch zu sitzen, leider auch zu sehen, dass wir alle unter dem Eindruck dieses Spielergebnisses gleichermaßen leiden und gewissermaßen „Passagiere“ in dem Spielgeschehen sind.
Brauereiführung
Die Brauereiführung war ein erster Höhepunkt des Abends; schaut Euch die Bilder an!
Ottakringer, und nicht irgendein Bier!
Der erste Interviewpartner von
Andy Marek an diesem Abend, der Vorstand der Brauerei
Matthias Ortner, verwies mit nicht unberechtigtem Stolz auf vier Medaillen aus dem Jahr 2016.
Im Bild
Matthias Ortner bei seiner Begrüßung, im Hintergrund zwei der vier Auszeichnungen.
Aus einer Auswahl von über 2.000 Biersorten aus ganz Europa wurden von einer 124-köpfigen Fachjury gleich vier Biere der Ottakringer Brauerei prämiiert. Ottakringer ist also jene Brauerei, die 2016 weltweit das beste Märzenbier braut!
- Gold: Ottakringer Helles und Gold Fassl Pils
- Silber: Gold Fassl Dunkles und Hausmarke 3
Alle Details dazu hier:
Was man bei einer solchen Führung erfahren kann, zeigen folgende Fragen:
- Was ist ein „Lager“-Bier?
- Was ist ein „Märzen“-Bier?
- Seit wann gibt es die Ottakringer Brauerei?
- Von wo kommt das Wasser der Ottakringer Brauerei?
- Wozu dient ein Biergarten?
- Welchen ursprünglichen Zweck hatte das Oktoberfest?
- Wie groß ist das Fassungsvermögen eines der großen Tanks am Geländer der Brauerei?
- Was ist das?
- Was ist ein „Zapfer“?
Antworten am Ende des Textes.
Vortrag „Sponsoring“
Der Vortrag hat uns Werbelaien gezeigt, wie groß die Investitionen der deutschen Brauereien in die Fußballwerbung sind und wie viel Aufwand allein hinter diesen kurzen Werbespots auf den LED-Banden steckt. Alles ist genau geplant, nichts wird dem Zufall überlassen. Wir beobcahten ein Spiel und werden von diesen Botschaften unbewusst beeinflusst. (Alle Vortragsfolien bei der Bildersammlung).
Der Vortrag beleuchtete in seinem zweiten Teil auch die Situation von Rapid in Österreich und zeigte eine sehr positive Wahrnehmung von Rapid bei seinen Anhängern. Aussagen wie Rapid…
- …ist regional verwurzelt,
- …ist eine Gemeinschaft,
- …leistet vorbildliche Nachwuchsarbeit
- …ist innovativ
- …handelt solide und wirtschaftlich effizient,
- …ist familienfreundlich,
wurden in eine Umfrage im Mai 2016 weit jenseits der 80%-Marke positiv bewertet. Auch ist die Bekanntheit der Rapid-Partner bei den Anhängern von Rapid (Beispiele WienEnergie, adidas, Allianz, Ottakringer) weit höher als im Bevölkerungsschnitt.
Rapid ist beliebtester und unbeliebtester Verein gleichermaßen und hat in Österreich eine ähnliche Stellung wie Bayern-München in Deutschland.
Quiz
Im Rahmen der Veranstaltung gab es auch ein ebenso einfaches wie schwieriges Quiz. Die Fragen betrafen Rapid und die Brauerei und waren im Prinzip leicht zu beantworten, allein den Spielausgang des Spiels gegen Mattersburg hat nur einer der Anwesenden erraten und gewann daher ein XPERIA-Handy mit der Wunschnummer 0677-1899-0815. Die weiteren Gewinne waren zwei VIP-Tickets für das Bilbao- oder Ried-Heimspiel sowie ein von
Stefan Schwab signiertes Auswärts-Trikot.
Im Bild der Gewinner des ersten Preises mit
Stefan Schwab und
Sebastian Pernhaupt (Rapid-Marketing).
Im Bild
Stefan Schwab und
Florian.
Mattersburg-Rapid 1:1 (0:0)
Das Spiel selbst war weniger enttäuschend als es das Ergebnis ist. Gegen ein Tor (wie den präzise geschossenen Freistoß) machtlos zu sein, das kann schon passieren aber es wiederholt sich, dass unsere Mannschaft derzeit eine sehr geringe Torfreudigkeit hat, ganz unabhängig von Trainer, und das kostet Punkte – auch wenn man gefühlt die bessere Mannschaft ist.
Man fragt sich natürlich, ob die Entscheidung des Vorstands zu einem Trainerwechsel gerade zu diesem Zeitpunkt und dann auch die Entscheidung den neuen Trainers zu einer abrupten Änderung des Spielsystems richtig waren.
Sowohl der Trainerwechsel als auch die gleichzeitige Änderung der taktischen Aufstellung bringen nicht gerade mehr Stabilität in einem ohnehin verunsicherte Mannschaft – wie man sieht. Dass die sich ergebenden Abläufe alles andere als eingespielt sind, ist verständlich. Wäre es nicht besser gewesen, diesen Herbst einfach weiterspielen zu lassen und diese Systemumstellung auf die Winterpause zu verschieben?
Aber so sind sie, die Adabeis, sie müssen selbst nichts entscheiden, wissen aber alles besser. Außerdem: wenn gewonnen wird, fragt man sich solche Dinge nie.
Gleich von zwei Vereinen überholt, findet sich Rapid nun am ungewohnten siebenten Tabellenplatz. Wenigstens werden wir diesen Platz in der kommenden Runde nicht auch noch verlieren, weil zum achten Platz noch vier Punkte fehlen.
Links
Danke an Rapid für diese – wie so oft – tolle und sehr lehrreiche Veranstaltung. Hier unsere gewonnenen Erkenntnisse über das Bier.
Wissenswertes über Bier
Was ist ein „Lager“-Bier?
Das Bier hatte früher eine nur geringe Haltbarkeit und auch kühle Umgebungen bis etwa 10 Grad gebunden. Etwa seit 200 Jahren kann man Biere auch außerhalb der kalten Jahreszeit trinken. Die Herstellkungsverfahren gehen auf
Anton Dreher aus Schwechat zurück, der als Erfinder des Lagerbiers gilt. Alle untergärigen Biere (die wir überwiegend trinken) mit etwa 5% Alkoholgehalt und etwa 12% Stammwürze werden als Lagerbiere bezeichnet.
Was ist ein Märzen-Bier?
Märzenbier nennt man eine Biersorte mit einem höheren Alkoholgehalt, das in Österreich weit verbreitet ist. Es wurde früher im März gebraut.
In den vorindustriellen Zeiten war die Bierproduktion eng mit dem jahreszeitlichen Temperaturverlauf verknüpft. Nur etwa bis zum März konnte man die für die Herstellung des untergärigen Biers notwendige Temperatur von wenigen Grad erreichen. Daher braute man im März ein besonders lagerfähiges Bier mit mehr Hopfen mit einem höheren Alkoholgehalt, das über die Sommermonate verbraucht wurde.
Es gab auch einen zweiten Grund, warum man im Sommer kein Bier gebraut hat, denn es bestand bei höheren Außentemperaturen eine höhere Brandgefahr beim Biersieden.
Seit wann gibt es die Ottakringer Brauerei?
Die Ottakringer Brauerei wurde 1837 gegründet.
Von wo kommt das Wasser der Ottakringer Brauerei?
Eine Brauerei hat einen großen Wasserbedarf. Man braucht im Zuge der Produktion für einen Liter Bier etwa vier Liter Wasser. In der Ottakringer Brauerei kommt dieses Wasser aus einem Brunnen am Gelände, der vor mehr als Hundert Jahren in siebenjähriger Bauzeit in Handarbeit gegraben wurde. Der Brunnen ist 118 Meter tief und bis 30 Meter unter dem Straßenniveau mit Wasser gefüllt. Man könnte dem Brunnen viel mehr Wasser entnehmen als man tatsächlich benötigt.
Welchen ursprünglichen Zweck hatte das Oktoberfest?
Das im März zuletzt gebraute Bier wurde kalt gelagert und während der Sommermonate verbraucht. Das Oktoberfest diente dem Verbrauch der Restbestände um danach wieder mit dem Brauen den jungen Biers beginnen zu können.
Wozu dient eigentlich ein Biergarten?
Bier muss kat gelagert werden (4…8 Grad). In der vorindustriellen Zeit benötigte man dazu Bierkeller, bei denen man das Bier kühl halten konnte. Um die Außentemperatur zu senken, pflanzte man über diesen Bierkellern vorzugsweise Kastanien, die Flachwurzler sind und daher den Keller nicht beschädigen, die aber gleichzeitig eine große schattige Krone haben, die kühlend auf das Erdreich wirkt und daher hilft, das Bier kühl zu halten.
Das Bier wurde dann in diesen Umgebungen ausgeschenkt ähnlich wie das beim Wein die Heurigen sind; der Biergarten war geboren.
Wie groß ist das Fassungsvermögen eines der großen Tanks am Geländer der Brauerei?
Einer dieser Tanks fasst 200.000 Liter. Ok, das ist eine große Zahl. Aber wie kann man sich diese Zahl veranschaulichen? Wenn jemand pro Tag ein Kiste Bier trinkt (und am Sonntag zwei Kisten), dann braucht er 50 Jahre, um diese Menge zu verbrauchen. 0,5 Liter * 20 (pro Kiste) * (7+1) Tage * 52 Wochen * 50 Jahre = 208.000 Liter.
Was ist das?
Es ist ein Blick in ein historisches Bierfass. Aber ganz so historisch ist das Fass gar nicht, denn es wurde immerhin bis 1989 darin Bier gebraut. Ein solches Fass hatte ein Fassungsvermögen von 4.000 Litern. In dem Bierkeller der Brauerei konnten etwa 50.000 Liter Bier verarbeitet werden. Man vergleiche mit den heutigen 8 Tanks zu je 200.000 Liter.
Interessant auch, dass es bei Bier – anders als beim Wein – nicht gewünscht ist, dass sich der Biergeschmack durch das Holzaroma anreichert. Daher wurden diese Fässer von Zeit zu Zeit innen gereinigt und dann mit einem Schutzanstrich versehen. Diesen Anstrich haben besonders kleinwüchsige Lehrlinge durchgeführt. Sie waren die einzigen, die durch das Fassloch ins Innere des Fasses klettern konnten.
Was ist ein „Zapfer“?
Das dürfte eine von vielen Wortschöpfungen der Ottakringer Kreativabteilung sein und reiht sich ein in die Reihe der Begriffe 16er Blech, XVI, Ottarocker und andere. Es ist einfach derjenige, der das Bier ausschenkt. Es gibt auch eine „Zapferin“.