Wir jagen den -Rekord!

Die triste Tabellensituation hinterlässt Spuren bei allen Akteuren. Der Trainer ist davon überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wenn der Erfolg zurückkehrt, weil die Arbeit stimmt. Und daran klammern uns auch wir, die Anhänger. Der Abschiedsgesang des Blocks „Marmor, Stein und Eisen bricht…“ kling schon fast ein bisschen makaber. Bis vor dem Mattersburgspiel gab es eigentlich keine sichtbaren Unstimmigkeiten zwischen den Akteuren. Aber allmählich werden „arrogante“ Pässe gespielt; man könnte auch sagen „schlampige“, denn von wo genau die Arroganz bei diesen Ergebnissen herkommen sollte, ist ein Rätsel. Man kann dem Optimismus des Trainers durchaus zustimmen; irgendwann kommt der Erfolg zurück. Sicher, und unter jedem Trainer; das ist so im Fußball. Aber nur, wenn man genug Zeit hat, zu warten. Leider hat aber eine Saison nur 36 Runden, dann ist Schluss; wie im Leben.  Und Siege, die sich in der 44. Runde eingestellt hätten, helfen dem Absteiger nicht. So aber jagen wir einen Negativrekord und wenn sich in den beiden nächsten Spielen das Blatt nicht wendet,…

Negativrekorde

Der bisherige Rekord siegloser Spiele stammt aus der Saison 2012/13  vom 15.12.2012 bis 06.04.2013, damals unter Peter Schöttel. Wir erinnern uns, dass das Cup-Aus gegen Pasching das Ende der Ära Schöttel bedeutet hat. Im Nachhinein betrachtet haben wir damals gegen den späteren Cupsieger verloren, denn auch die Austria und RedBull konnten gegen Pasching nicht gewinnen. Aber das wusste man am 6.4. noch nicht, damals dachte man noch „wer ist Pasching?“. Es war ein bisschen Lospech für Peter Schöttel, denn ein Aus gegen einen der Großen wäre nicht so schwerwiegend gewesen wie eines gegen einen Underdog. Die oft zitierte Ära Lothar Matthäus brachte es auf 8 sieglose Spiele in Folge. Die nächste Serie mit 9 sieglosen Spielen stammt aus dem Jahr 1972 und zwar vom 27.09.1972 bis 08.11.1972 unter Ernst Hlozek. Aber nach dieser Serie folgten 7 Siege. Und davor muss man schon bis in das Jahr 1924 zurückgehen um weitere 8 sieglose Spiele in Folge vom 23.03.1924 bis 19.06.1924 zu registrieren (Damals begleitet von einer Krise im Verein). Man muss aber bei diesen Vergleichen bedenken, dass es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weniger Spiele pro Saison gegeben hat.

Positivrekorde

Es wäre natürlich schöner, einen positiven Rekord zu jagen. Dieser wären 33 Spiele ohne Niederlage 02.05.1987-17.10.1987 unter Otto Baric. Dieses Jahr 1987 war sehr reich an Spielen, denn die Meisterschaft lief bis Ende Juni und im Juli ging es gleich mit dem Supercup los. Damals wurde zwar mit 2 Punkten pro Spiel gerechnet aber im Sinne der Vergleichbarkeit wurden die Kurven mit 3 Punkten pro Spiel gezeichnet. Beachtet, dass wir uns damals dem Punktemaximum von 3 Punkten genähert haben (im 10-Spiele-Schnitt!) In einem Interview mit Karl Brauneder beim letzten Stammtisch erzählte dieser eine Anekdote über den damaligen Trainer Otto Baric. Die Details dieser Begebenheit sind nicht wichtig nur blieb dem Zuschauer nach diesem Interview verborgen, wo die Qualitäten dieses unbestrittenen Erfolgstrainers versteckt waren. Und das gilt auch für viele andere Trainer, oft auch Meistertrainer.

Und heute?

Wir liegen derzeit bei 7 sieglosen Spielen in Folge und haben gute „Chancen“, diese Negativrekorde aus 2013 und 1972 einzustellen oder sogar zu überbieten. Das Pikante an der Situation ist, dass das 9. Spiel wieder ein entscheidendes Cup-Spiel ist und damals, vor 5 Jahren bedeutete die Niederlage gegen Pasching das Aus im Cup auch das Aus für Peter Schöttel. Wenn diese Kurve nur nicht eine „Höllenfahrt“ andeutet! Die letzten Ergebnisse von St. Pölten lassen schwere Spiele erwartet und von einem Underdog wie damals gegen Pasching wird heute niemand sprechen. Die Ratlosigkeit bei Rapid spiegelt sich in dem Ausdruck der „Arroganz“ gegenüber der Spielweise der Spieler, weil andere Gründe weit und breit nicht mehr zu sehen sind. Man hat alles Menschenmögliche getan und steht dennoch mit der Rücken zur Wand; nicht nur der Trainer, auch der Verein. Und die allgemeine Verunsicherung macht das Spiel gegen die Vienna zu einem gar nicht so unbedeutenden Testspiel und Steffen Hofmann hat in einem Interview auf der Hohen Warte die Bedeutung dieses Spiels hervorgehoben. Man will wenigstens dieses kleine Erfolgserlebnis in einem Freundschaftsspiel haben. Bericht von SkySportAustria. Und auch das wird nicht so leicht sein, denn die Vienna startete mit drei klaren Siegen in das Frühjahr, die so etwas wie ein „Jetzt erst recht!“ signalisieren.
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