Rapid II – Austria Amateure
1:2 (1:2)
Rapid II startete mit einem Tor, doch glichen die Austria Amateure kurz darauf aus, gingen sogar in Führung und gaben diese Führung bis zum Spielende nicht ab.
Langweilig war das Spiel nie; Schiedsrichter
Sadikovski verteilte 11 Gelbe und 2 Gelb-Rote-Karten.
Obwohl torlos, war die zweite Hälfte dieses Spiels sehr spannend. Die Austria Amateure wurden durch zwei gelb-rote Karten dezimiert, mussten ihre Angriffe einschränken und lieferten Rapid II eine heftige Abwehrschlacht. Schließlich setzten sie sich durch. Es ist nicht gelungen, den Abwehrriegel inklusive dem reaktionsschnellen Keeper
Kos zu bezwingen. Am Ende wurde auch noch
Kelvin Arase eingesetzt und spiele auf der linken Außenbahn einige sehr gute Chancen heraus.
Es war fast wie eine taktische Übung; für die einen, eine Überzahl in Zählbares umzumünzen, für die anderen, in Unterzahl Tore zu verhindern. Die Verteidiger haben sich durchgesetzt.
Ambiente
Wir standen neben einer Gruppe von Kroaten und es stellte sich heraus, dass es die Eltern von
Dejan Ljubicic und
Dino Kovacec waren. Multikulti am Fußballplatz.
Der Besuch war gut, etwa 450 Zuschauer zählte der Beobachter der Austria.
Rene Wagner, Stefan Schwab, Osarenren Okunbowa (verletzt) und auch Legende
Werner Walzer fanden sich trotz kalten Wetters auf dem Platz West 1 ein. Violette Farben sah man wenig, dafür mehr von der Sorte „anonym“.
Nach Spielschluss gab es ein Gerangel zwischen Ordnern und Besuchern; ich tippe darauf, dass es Austria-Anhänger waren, die sich nach Spielende auf das Spielfeld verirrt haben aber so genau haben wir das nicht gesehen.
Regionalliga
Die sonderbaren Terminansetzungen in der Regionalliga sind irritierend. Es kommt immer wieder – vor und sicher mit wichtigen Gründen, dass Spiele zeitgleich mit Spielen der Kampfmannschaft angesetzt werden. Einerseits würde es den Frust der Zuschauer mildern, wenn man die Gründe erklärt (der Platz auf der Homepage kostet praktisch nichts) und anderseits muss es nicht sein, denn es hängt nur davon ab, wie man die Prioritäten setzt.
Ursprünglich war geplant, dass die Wieder Heimderbys (gegen Sportklub, Vienna und Austria) am Hauptfeld ausgetragen werden, doch daraus wurde nichts. Entweder sind es finanzielle Gründe oder man will den Rasen schonen. Ich tippe eher auf Ersteres, denn die Bewirtschaftung des Hauptfeldes für die wenigen Besucher ist sicher viel teurer als das spartanische „West 1“-Spielfeld.
Es wäre auch wünschenswert, wenn uns einmal die Homepage die Ziele für Rapid II für die nächste Saison darstellt. So, wie sich Rapid II derzeit präsentiert, scheint ein Aufstieg in die spätere zweithöchste Spielklasse über den Tabellenrang sehr schwierig.
2018/19 wird eine Ausnahmesaison sein:
- Auch der Letztplatzierte in der Bundesliga wird noch eine Restchance für den Klassenerhalt haben, weil er Relegation gegen den Vierten in der Erste Liga spielen muss.
- Gleich vier Klubs (drei fix, einer Relegation) der heutigen Erste Liga können in die Bundesliga aufsteigen.
- 9 Regionalligaklubs (8 fix einer spielt Relegation) können direkt in die zweithöchste Spielklasse aufsteigen. Das wieder heißt, dass man mit Rapid II unter die ersten drei (besser ersten zwei) in der jeweiligen Regionalliga gehören muss, um in der Saison 2018/19 in der zweithöchsten Spielklasse spielen zu können.
Wie schwer das sein wird, zeigt ein
Blick auf die Tabelle nach dem heutigen Spiel:
Rapid ist auf Platz 10 dem Tabellenende näher als der Tabellenspitze. Man wird Rapid II sportlich gehörig unterstützen müssen, will man einen Aufstieg erreichen. Und dazu gehört auch, dass man dem Team vermittelt, dass es hier nicht nur um Trainings geht sondern „um die Wurst“ und dass man sich seitens des Vereins mehr dem Geschehen in der Regionalliga zuwendet und nicht nur ein „Fähnchen von 7 Aufrechten“ die Spiele besucht. Dazu gehören mehr oder sogar regelmäßige Berichte in W24 und auch regelmäßige Ankündigungen bei den Heimspielen der ersten Mannschaft.
Immerhin hatten Rapid-Mitglieder bei diesem Derby kostenlosen Eintritt:
Links
2 Antworten zu “Rapid II – Austria Amateure”
Michael Bonvalot berichtet in einem Artikel in vice.com, dass Rapid-Fans die Austria-Spieler als „Judenschweine“ beschimpft haben sollen; möglicherweise war das der Grund für das Gerangel, dessen Ursache man auf der Haupttribüne nicht hat feststellen können. Man muss schon in der Menge gestanden sein, um das gehört zu haben.
Es kommt mir vor, dass es in beiden Fanblöcken historisch unaufgeklärte Gruppen existieren, denn wir kennen ja auch den von der Gegenseite bei jedem Derby verbreiteten Ruf „Rapid verrecke“. Dass es sich dabei – wie im Artikel suggeriert – um ein Phänomen der grün-weißen Anhängerschaft handelt, sehe ich eher umgekehrt; aus durchaus langjähriger Beobachtung der Szene.
Ich persönlich würde es an Stelle des jeweils Beschimpften geradezu als Ehre empfinden von Neo-Nazis der anderen Seite als „Judenschwein“ tituliert zu werden, weil eben heute jeder so leben darf wie es ihm von seinen Eltern auf den Lebensweg mitgegeben wurde. Was aber nicht heißt, dass ich Religiosität, die Kinder indoktriniert in irgendeiner Form gut heiße; auch nicht die Grün-Weiße oder die Violette.
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