MV Gregorits Krammer Peschek

Dass auch ein Abstiegsgespenst anwesend gewesen wäre, davon war nichts zu bemerken, als die Präsidiumsmitglieder Petra Gregorits, Michael Krammer und Geschäftsführer Christoph Peschek die Lage von Rapid schilderten. Ein Blick auf das Auditorium:

Ehrungen

Der formale Teil, die diesjährige Generalversammlung, war schnell absolviert, wichtigster Teil waren die Ehrungen altgedienter Mitglieder, allen voran die Ehrung von Ernest für 50 Jahre Mitgliedschaft beim Klub der Freunde! Wir gratulieren! Hier im Bild mit Präsident Krammer.

Abstiegskampf

Wenn am kommenden Wochenende St. Pölten gegen Ried gewinnt, dann wäre Rapid „aus dem Schneider“ meinte sinngemäß Gerhard Niederhuber, und wir alle wünschen das natürlich, aber mehr noch wünschen wir, dass Rapid im Spiel gegen Sturm seine eigenen Hausaufgaben erledigt, denn mit einer guten Leistung kann sich auch das immer noch nicht regenerierte Selbstvertrauen wieder aufbauen. Auf das eventuelle Schreckensszenario „Abstieg“ gibt es nicht wirklich eine Antwort und hoffentlich müssen wir uns nicht auf so etwas einstellen.

Was wäre wenn…

Der wichtigste Satz des Abends war aber, dass wir aus allen diesen Ereignissen der abgelaufenen Saison lernen sollen und jeder der Akteure manche Entscheidungen mit dem heutigen Wissensstand anders treffen würde. Aber um eine Entscheidung in der Vergangenheit zu verstehen, muss man sich auf das Informationsniveau von damals begeben, und dann ist vieles wieder verständlich und nachvollziehbar. Ich ergänze, dass wir alle nicht wissen, was aufgrund einer anders getroffenen Entscheidung in der Vergangenheit passiert wäre. Wenn nämlich die Verletztenserie tatsächlich etwas mit dem allgemeinen Druck im Herbst zusammenhängt („psychosomatisch“), dann hätte sie wohl jeden Trainer getroffen, egal, wer es gewesen wäre.

Wenige Eigenbauspieler

Eine Beobachtung, die Michael Krammer analysierte war, dass wir einige Spiele in unseren Reihen hatten, die später in höheren Ligen durchaus erfolgreich waren, wie etwa Beric, Kainz, Burgstaller und andere. Aber alle diese erfolgreichen Spieler benutzten Rapid allesamt als Sprungbrett aber keiner von ihnen stammte aus dem eigenen Nachwuchs. Dieser Umstand gibt zu denken und daran wird gearbeitet. Befremdlich war auch die Schilderung des Verhaltens von Nachwuchsspielern, die bei der Frage nach Idolen und Zielen sehr selten bis gar nicht die eigene Kampfmannschaft als Vorbild und auch als erstrebenswertes Ziel genannt haben, sie sahen ihre Zukunft (ein ‚bisschen‘ unrealistisch) „in Barcelona“, ohne zu bedenken, dass jeder Weg dorthin immer ihren Anfang in der eigenen Kampfmannschaft liegen muss. Das ist auch eine wichtige Aufgabe von Petra Gregorits, durch die bereits eingeführte Patenschaft von Stammspielern der Kampfmannschaft mit einer der Jugendmannschaften, die Bindung der Schüler an den Verein zu stärken.

Trainingszentrum

Es ist ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt, den Standort und die Bedingungen für ein Trainingszentrum zu finden und zu optimieren. Man benötigt dafür mindestens 8 Plätze. Es sei nicht einfach, im derzeitigen Bauboom eine solche Fläche zu finden. Ein wichtiger Punkt ist die Kommunikation zwischen allen Schüler-, Jugend-, Amateur- und Profimannschaften, denn gerade diese Kommunikation zeigt den jüngeren Spieler die Ziele auf, wohin ihr Weg führen kann. Durch die derzeit örtliche Aufteilung fänden zu wenige solcher Kontakte statt. Der von Damir Canadi angesprochen Umstand, dass man die Bedingungen am gegnerischen Platz derzeit nicht nachbilden kann (es geht um die realen Maße anderer Spielfelder), wird am Platz 8 im Happel-Trainigszentrum realisiert werden. Dieser Platz hat als einziger die Abmessungen realer Spielfelder und wird in einen Rasenplatz umgewandelt werden. Die Bildung einer Damenmannschaft hängt mit dem funktionierenden Trainingsgelände zusammen und kann derzeit noch nicht realisiert werden. Man wisse aber von diesem Wunsch und werde darauf nicht vergessen.

Bedingungen bei RedBull

Es wurde berichtet, dass bei RedBull 16-jährige Talente um hohe Summen eingekauft und ausgebildet werden; alles das sind Dinge, die bei allen anderen Bundesliga-Vereinen nicht möglich sind. Ganz abgesehen davon, dass RedBull nicht eine Kampfmannschaft mit nachgelagerten Nachwuchsteams betreibt, sondern ein ganzes Netzwerk von Vereinen auch in höheren Ligen, wie zum Beispiel Liefering in Österreich anderen Mannschaften in anderen Kontinenten. Schließlich wurde auch auch aus einem Bericht im „Kicker“ zitiert, dass etwa bei RedBull/Rasenball Leipzig nicht mehr als 17 stimmberechtigte Mitglieder gibt, man dort also eine Mitgliederverein vortäuscht, wo keiner ist. Wir können gespannt sein, wie die UEFA diese Situation bewertet und ob sie beiden Mannschaften, Salzburg und Leipzig die Spielberechtigung erteilen wird. Mein Tipp: ja, sie wird das tun, weil es ihr nicht um faire(re) Bedingungen für den Wettbewerb sondern um maximale Gewinne geht.

Finanz

Dass bei Rapid ein Zuschauerschnitt von über 20.000 trotz der verpatzten Saison erzielt wird, spricht für den Zusammenhalt der Rapid-Familie und man kann durchaus stolz darauf sein, dass man das schafft. Mehr noch, man schafft trotz der überraschenden Ausgaben für gekündigtes Personal ein ausgeglichenes Budget. Immer wieder wird von 10 Millionen gesprochen, die dem Laien suggerieren, dass man diese „im Talon“ hätte. Das ist aber nicht so, denn dieses „Eigenkapital“ besteht größtenteils aus Anlagenwerten.

Geld spielt nicht Fußball…

…wird gerne Richtung RedBull skandiert. Aber ohne Geld schaut es ziemlich traurig aus, wie wir aus mageren Jahren der Vergangenheit wissen. Gar nicht auszudenken, wenn uns diese Horrorsaison ohne den Einnahmenzuwachs der heurigen Saison getroffen hätte. Die immer wieder vorgetragene Kritik, dass man sich zu viel um die Vermarktung kümmert aber zu wenig um den Sport, können wir an dieser Stelle ein letztes Mal erwähnen aber auch gleich vergessen, weil wir das erwirtschaftete Geld einfach brauchen und sei es, um vorzeitig beendete Verträge auszuzahlen. Christoph hat erwähnt, dass seit Saisonbeginn 13 (!) neue Sponsoren gewonnen werden konnten; eine beeindruckende Zahl.

Neue Spieler

Wir spielten in der vergangenen Saison im Prinzip mit demselben Kader. Veränderungen gab es nur bei Kainz (ersetzt durch Traustason). Prosenik (erstzt durch Kvilitaia) und Petsos (ersetzt durch Mocinic. Wer hätte vor der Saison die hartnäckigen Verletzungen geahnt, zu der dann auch die von Schwab und Schobesberger dazukam. Da es in der heurigen Saison keine „natürlichen“ Abgänge gibt, werde man versuchen, durch Einbindung der Spielerberater einen gewissen Druck auszuüben, um Spieler zu einem Wechsel zu bewegen, weil sie mit keinen Einsatzminuten rechnen können. Ob diese Möglichkeit aber in allen Fällen erfolgreich sein wird, werden wir sehen.
Wir bedanken uns für den lehrreichen Besuch und wünschen der Führungsriege viel Erfolg bei der bevorstehenden Nominierung des neuen (alten?) Cheftrainers; wir alle könnten „ein kleines bisschen Glück“ brauchen. Petra Gregorits, Florian, Michael Krammer Peter, Christoph Peschek, Janine Christian, Christoph Peschek

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