Österreich-Liechtenstein

Neues Wunderteam ante portas

Frankreich wir kommen
Unser Teamchef Marcel Koller hat 34 Spiele mit der österreichischen Nationalmannschaft absolviert. Die Bilanz: 19 Siege, 7 Unentschieden und 8 Niederlagen.

Wie kann man das bewerten?

Am besten in einem ewigen Vergleich. Die folgende Tabelle zeigt alle Teamchefs mit mehr als 10 Spielen, die Spalte PPS heißt „Punkte pro Spiel“ (Sieg= 3 Punkte, Unentschieden= 1 Punkt).

Teamchef PPS Von Bis Spiele – S- – U – – N –
Hugo Meisl 1,8 15.06.13 24.01.37 132 70 30 32
Josef Hickersberger 1,1 05.02.88 16.06.08 56 15 16 25
Herbert Prohaska 1,6 10.03.93 27.03.99 51 25 9 17
Leopold Stastny 1,2 16.06.68 24.09.75 49 15 16 18
Walter Nausch 1,6 03.10.48 14.11.54 47 21 10 16
Karl Decker 1,4 19.11.58 14.12.63 36 16 3 17
Marcel Koller 1,9 15.11.11 34 19 7 8
Hans Krankl 1,3 27.03.02 07.09.05 31 10 10 11
Dietmar Constantini 1,0 16.10.91 06.09.11 26 7 4 15
Helmut Senekowitsch 1,8 28.04.76 21.06.78 26 14 4 8
Karl Stotz 1,9 30.08.78 11.11.81 24 13 6 5
Otto Baric 1,2 28.04.99 14.11.01 22 7 6 9
Branko Elsner 1,2 15.10.75 18.11.87 20 6 5 9
Josef Argauer, Josef Molzer 1,5 02.05.56 15.06.58 18 7 6 5
Heinrich Retschury 1,1 01.10.16 24.10.37 17 5 3 9
Edi Frühwirth 1,0 24.03.65 30.10.66 15 4 3 8
Erich Hof 1,4 22.09.82 14.11.84 15 6 3 6
Edi Bauer 1,1 06.12.45 09.11.47 11 4 0 7

Marcel Koller kann auf 1,9 Punkte pro Spiel verweisen. Ähnlich erfolgreich waren nur nur Hugo Meisl (1913-37), Helmut Senekowitsch (1976-78) und Karl Stotz (1978-81). Nicht einmal in den 50er Jahren unter Walter Nausch mit dem 3. Platz in der WM 1954 konnte diese Bilanz erreicht werden.

Österreich hatte zwei „Wunderteams“: Unter Hugo Meisl, unter Walter Nausch und das Team unter Marcel Koller ist am besten Weg dorthin.

Warum nur am Weg?
Die Bewährungsprobe gegen große europäische Teams steht uns noch in der EM-2016 bevor und zum Wunderteam gehören nicht einfach nur Siege sondern auch „Heldentaten“ gegen große Gegner.

Kollers „Rezept“

Sein erstes Spiel gegen die Ukraine am 15.11.2011 wurde 1:2 verloren. Die damalige Start-Aufstellung:
(24) Robert Almer/Fortuna Düsseldorf,
(3) Franz Schiemer/Salzburg,
(15) Sebastian Prödl/Bremen,
(4) Emanuel Pogatetz/Hannover 96,
(5) Christian Fuchs/Schalke,
(11) Martin Harnik/VfB Stuttgart,
(14) Julian Baumgartlinger/Mainz,
(8) David Alaba/Bayern München,
(6) Andreas Ivanschitz/Mainz,
(7) Marko Arnautovic/Bremen,
(21) Marc Janko/Twente Enschede

es gab nur einen Tausch und zwar kam für Martin Harnik Veli Kavlak.

Was sehen wir?

Mit Ausnahme der USA-Legionäre Pogatetz und Ivanschitz sind alle Spieler auch wieder im aktuellen Kader enthalten. Keine großen Veränderungen.

Gegenüber seinem unmittelbaren Vorgänger Willi Ruttensteiner gibt es Veränderungen aber auch nur kleinen, denn die Stützen Alaba, Arnautovic, Dragivic, Janko und Prödl waren auch in dessen letzten Spiel gegen Kasachstan im Team.

Was also ist Kollers Erfolgsrezept?
Kontinuität und Geduld. Fußballspielen können sie alle; unsere Spieler. Aber bis daraus ein Team entsteht, das braucht Zeit und Vertrauen. Und beides haben ihnen Marcel Koller und indirekt der ÖFB gegeben.

Dieselben Spieler sind also vier Jahre lang in nahezu unveränderter Konstellation im Kader, sind also gemeinsam gealtert, gereift und haben sich in ihren Stammvereinen fußballerisch und menschlich weiter entwickelt.

Ich habe manchmal den Eindruck, als würden Trainer oft dann Erfolge ernten, wenn man ihnen Zeit lässt. Wer nach dem Hire-And-Fire-Prinzip arbeitet, hat in diesem Metier selten Erfolg. Die Ungeduld der Vereine und Verbände nach einem raschen Erfolg macht eben diesen ebenso rasch zunichte.

Wahrscheinlich gehören zum Erfolg nicht nur diese ruhigen Rahmenbedingungen sondern auch eine stabile Führungspersönlichkeit wie die eines Marcel Koller.

Zum Spiel

Es war alles nicht mehr ganz ernst; phasenweise auch langweilig mit Freundschaftsspielcharakter. Trotzdem gab es prächtige Chancen oft im Minutentakt. Das Ergebnis zeigt nicht ganz die Überlegenheit der österreichischen Mannschaft.

Party

Party total nach dieser so erfolgreichen EM-Qualifikation
Die Mannschaft bedankt sich für diese großartige Kulisse.
Die Zuschauerzahlen können sich sehen lassen.

Links

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