Lange Nacht der Karten
Der Wunsch, bei der Rapid-Weihnachtsfeier dabei sein zu können, gehört dazu wie der Wunsch nach einem Sieg im Wiener Derby.Weihnachtsfeier daham
Die „Weihnachtsfeier daham“ hat sich gegenüber der Weihnachtsfeier in der Pyramide in Vösendorf verändert, war sie doch früher tatsächlich eine Feier für alle Rapidler. Aus Platzgründen muss aber die „Weihnachtsfeier daham“ in eine Feier der West-Tribüne (VIP-Abonnenten, Business-Partner) und in eine Feier von Nord-, Ost- und Süd-Tribüne aufgeteilt werden. So ab Allerheiligen beginnt sich die Rapid-Gemeinschaft zu fragen, wann die Weihnachtsfeier sein wird und wie man sich anstellen wird. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die Karten für unsere Fanklubs „Klub der Freunde“, „EwkiL:Rapid“ und eine große Runde aus Purgstall und Wieselburg zu besorgen, insgesamt 58 Karten, aufgeteilt auf 5 Tische (4×12, 1×10). Wenn dann der Termin feststeht, werden die Kartenwünsche gesammelt und gemeinsam eingekauft. Als Ausrüstung verwende ich zwei Bücher, Laptop, Netzgerät, Verteiler. Die lange Unterhose bleibt zu Hause, weil wir die Nacht im alten Fanshop verbringen können. Der Verkauftstermin ist Samstag 9:00 aber für die besten Plätze muss man schon am Freitag vor Ort sein. Heuer muss erstmals für jeden Sitzplatz eine Mitgliedschaft nachgewiesen werden. Bereits am Vortag wurde der alte Fanshop für die „Lange Nacht“ vorbereitet, sogar an Getränke hat das Klubservice-Team gedacht! 08:34 Mit der S80 vom Hauptbahnhof nach Hütteldorf. Robert Racic fährt mit demselben Zug. Sein Auto bekommt Winterschuhe. Das Gesprächsthema ist „Rapid“, was sonst. 09:00 Robert lädt mich ein, in der Aula Platz zu nehmen; sehr bequem. Der Erste bin ich nicht, Roman hat mich trotz meines Pensionistenstatus überholt, er hat einen Urlaubstag genommen und war schon um 8:00 da. Wir kennen uns, im Vorjahr war Roman um 11:00 von dem Fancorner angestellt und auch da hat er mich geschlagen, denn ich kam erst um 11:30. Franz, der ewige Zweite! 09:30 Zwei Schulklassen kommen zu einer Führung mit Markus Lanzenhofer 10:00 Die Aula wird für eine abendliche Weihnachtsfeier von Mediaprint vorbereitet 10:30 Ich lese ein Buch, etwas, für das sonst zu wenig Zeit bleibt, als mich jemand begrüßt und mir die Hand schüttelt: es war Steffen Hofmann! Dann kommen noch Dejan Ljubicic, Thomas Schrammel, Manuel Thurnwald (mit Gips am Fuß), Boli, und Mario Pavelic. Die anderen Spieler kommen offenbar durch die Garage. Wahrscheinlich gibt es eine Vorbesprechung für das Wolfsberg-Spiel. 11:00 Roman II von Grün-Weiß-Favoriten kommt. Wir sind jetzt zu dritt. 12:30 Wir verpflegen uns ambulant aus den Vorräten der Billa-Filiale. Kurzes Training der Mannschaft auf West 1. Die Schülergruppen verlassen das Stadion. 14:00 Fünf Kartenkäufer in der Warteschlange. Kaffee in der Rekordmeisterbar 15:30 Der Mannschaftsbus fährt Richtung Wolfsberg ab. 15:45 Steffen Hofmann geht und man hat den Eindruck, als wäre er ziemlich deprimiert. Wir wissen alle, wie alt wir sind aber wenn es uns dann bewusst gemacht wird, ist es doch für jeden von uns schmerzhaft, sich wieder einmal von etwas verabschieden zu müssen, an dem man so gehangen ist. 16:00 Wir übersiedeln in den alten Fanshop. Der Fanshop ist ausgeräumt. Es gibt Sitzgelegenheiten und Getränke. Danke ans Fanservice! Er gibt Rauchverbot. Die Tür geht nur von innen auf. 18:00 Acht Kartenkäufer in der Warteschlange. Ich erfahre von Pepi, dass es 12er-Tische gibt aber mein Sitzplan war auf 10er-Tische ausgerichtet. Ich muss meine Sitzordnung verändern; leider. 23:30 Im Stags-Head ist heute Karaoke-Abend bis 1:00. Pepi singt „Nur ein Bild von Dir“ von den Bambis; tolle Performance. Rechts im Bild David. Sandra singt das Lieblingslied ihrer Mutter, die sehr früh verstorben ist, wie sie mir später erzählt hat. Die Außentemperatur beträgt -5 Grad. In den letzen Jahren hatten wir etwa 10 Grad mehr und auch das war schon ziemlich kalt. Wir sind froh, im Fanshop sitzen zu können. 00:00 Die meisten arrangieren ihre Knochen in einer geeigneten Position und versuchen zu schlafen. Nur Anita, Romana und Sandra halten durch; die haben Energien! Ich schlafe für zwei Stunden, ausgestreckt auf drei Sesseln. 03:00 20 Wartende. Damit es nicht so langweilig ist, kamen auch Freunde mit, sodass wir insgesamt etwa 30 Personen sind. 06:13 Links im Bild David, mit dem ich die ganze Nacht geplaudert habe. Die automatische Tür bleibt offen, warum ist unklar. 07:00 Martin bringt ein Frühstück vom Mac. Danke! 08:00 Andy Marek kommt mit den Wartenummern, er hat etwa 50 Nummern verteilt. 08:30 Der Kartenverkauf im Fancorner beginnt. Es geht schnell. Um 10:00 haben alle Wartenden ihre Karten, die Randplätze bleiben für die E-Mail-Interessenten. 09:00 Ambulantes Büro im Stags Head, die Eintrittskarten, Parkkarten und Mitgliedskarten werden aufgeteilt und die ersten Besteller haben sich die Karten auch schon abgeholt. Gleich geht’s weiter mit dem Rapid-Bus nach Wolfsberg!Was mir besonders gefällt, ist dass man sich bei Rapid trifft, ganz unabhängig von der Tribüne, dem Beruf oder Fanklub, dass man an so einem Tag bei Rapid sehr viele Begegnungen mit Gleichgesinnten hat, berufs- und altersübergreifend. Die Nacht verbrachte ich plaudernd mit David und Rocky. David ist überhaupt das erste Mal bei der Weihnachtsfeier dabei. Es hat seinen Platz im Block West. Rocky berichtete stolz von seiner neuesten Errungenschaft, einem „Aixam“ und von seinem Besuch bei Ivica im Pflegeheim. Es ist sicher ein bisschen anstrengend, phasenweise auch etwas langweilig, aber die Freude, gemeinsam ein kleines Abenteuer erlebt zu haben, überwiegt! Alle Jahre wieder: „Die Lange Nacht der Karten“